c't 9/2017
S. 84
Test
AM4-Mainboards
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Die große Featuritis

AM4-Mainboards mit B350- und X370-Chipsatz für AMD Ryzen

Für die neuen Ryzen-Prozessoren hat AMD seine gesamte PC-Plattform überarbeitet. M4-Mainboards mit den Chipsätzen der Serie 300 bringen für unter 100 Euro moderne Schnittstellen mit wie USB 3.1 Gen 2 und binden schnelle PCI-Express-SSDs an.

AMD verkauft mit Ryzen 5 und 7 endlich wieder konkurrenzfähige High-End-Prozessoren. Mit bis zu acht Kernen und SMT (Simultaneous Multithreading) eignen sie sich insbesondere für Software, die von vielen Kernen und Threads profitiert – wie Rendering, Videokodierung und Kompilieren von Quellcode. Wer ein Ryzen-System zusammenbauen möchte, benötigt außer dem Prozessor ein neues Mainboard mit der Fassung AM4.

Tabelle
Tabelle: Chipsätze für AM4-Mainboards

Die alten Plattformen AM3+ und FM2+ haben ausgedient, denn bei Ryzen kommt im Unterschied zu den Vorgänger-CPUs DDR4-RAM zum Einsatz statt DDR3. Zudem erfolgt die Anbindung der Chipsätze an den Prozessor nun einheitlich über vier PCI-Express-3.0-Lanes. Für die AM4-Plattform hat AMD die fünf Chipsätze A300, A320, B350, X300 und X370 angekündigt (siehe Tabelle auf S. 85). Bei A300 und X300 handelt es sich streng genommen nicht um Chipsätze, weil gar kein Chip auf dem Board sitzt. Stattdessen stellen die Ryzen-Prozessoren selbst einige Schnittstellen wie SATA 6G und USB 3.1 Gen 1 mit Superspeed-Tempo (5 GBit/s) bereit [1].

Für den Test haben wir je zwei Mainboards mit B350- und X370-Chipsatz geordert, denn solche mit A300, X300 und A320 sind derzeit ebenso wenig erhältlich wie AM4-Boards im Mini-ITX-Format. Bei der Auswahl haben wir darauf geachtet, dass sie mit schnellem USB 3.1 Gen 2 (SuperSpeedPlus, 10 GBit/s) ausgestattet sind – das ist nicht immer der Fall. An die Display-Ausgänge haben wir keine besonderen Anforderungen gestellt, da die Ryzen-Prozessoren eh keine integrierte Grafik haben. Die ersten Kombiprozessoren mit Zen-Architektur kommen wohl erst zum Jahreswechsel.