c't 9/2017
S. 168
Know-how
Telegram-Bots programmieren
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Sir Veillance

Mit Python Telegram-Bots programmieren

Per Telegram lässt sich nicht nur trefflich quatschen. Mit Bots können Sie den Nutzen des Messenger-Dienstes theoretisch beliebig ausbauen – zum Beispiel mit einer Funktion, die Videos von Überwachungskameras in Echtzeit an Hausherr und -in verschickt.

Daheim auf dem Land stehen mehrere Überwachungskameras, die Bewegungen oder laute Geräusche erkennen können. Bei Ereignissen dieser Art schicken sie meiner Frau und mir E-Mails mit daran angehängten Einzelbildern und Videos vom Hausinneren. Eigentlich sollen uns diese Mails unverzüglich in Habachtstellung bringen, weil sie ja darauf hindeuten, dass sich womöglich Unbefugte im Haus befinden. Doch auf den Handys sind Benachrichtigungen für eingehende Mails abgeschaltet, weil sie uns zu häufig nervten. Im Übrigen ist es sehr umständlich, bis man von der Benachrichtigung über das Öffnen der Mail-App, das Auswählen des Anhangs und das Starten des Videoplayers oder Bildbetrachters endlich etwas zu sehen bekommt. Kurzum: Sollte also tatsächlich noch einmal jemand einbrechen, bekommen wir das womöglich zu spät mit.

Eingeschaltet sind hingegen Benachrichtigungen über eingehende Nachrichten bei Telegram. Wie es sich für einen Instant Messenger gehört, sind die Wege von der Benachrichtigung zur Anzeige der Nachricht angenehm kurz: Kleine Bilder werden ohne Weiteres angezeigt, größere Bilder sowie Videos tippt man zum Download einmal an und kann sie dann direkt in der Telegram-App anschauen.

Es wäre toll, wenn man die Überwachungsfunktion mit der Unmittelbarkeit von Telegram vereinen könnte. Zum Glück bieten die Kameras (D-Link DCS-933L) außer dem Versand per Mail noch die Option, sie per FTP auf einen Server hochzuladen. Dort könnte ja ein Skript laufen, das das Upload-Verzeichnis auf neue Dateien überwacht und dann irgendwie eine Telegram-Nachricht draus macht.