c't 9/2017
S. 146
Praxis
Windows 10
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Bild: Rudolf A. Blaha

Darf es etwas weniger sein?

„Compact OS“ reduziert den Platzbedarf von Windows 10

Zusätzlich zur altbekannten NTFS-Kompression hat Windows 10 ein Verfahren zum dateiweisen transparenten Komprimieren von Dateien namens „Compact OS“ an Bord. Der Unterschied zwischen beiden: In vielen Fällen wird „Compact OS“ von allein aktiv – und das hat Nebenwirkungen.

Zum Kasten: Compact-OS-Vorgänger Wimboot

Seit Windows Vista hat sich am Platzbedarf von Windows auf der Festplatte kaum noch etwas geändert, und in Zeiten, in denen sich selbst die Größe von Consumer-SSDs der TByte-Marke nähern, spielen die paar GByte für Windows meist kaum noch eine Rolle. In manchen Fällen aber eben doch, beispielsweise bei jenen besonders billigen Notebooks, denen die Hersteller gerade mal eine 32 GByte kleine eMMC spendieren. Schon mit Windows 8 hatte Microsoft für solche Fälle eine spezielle Platzspar-Methode namens „Wimboot“ im Angebot, die sich allerdings nicht bewährt hat (siehe Kasten auf Seite 149). Bei Windows 10 probiert es Microsoft auf anderem Wege: „Compact OS“ heißt die Methode.

Im Prinzip funktioniert „Compact OS“ nicht anders als die altbekannte NTFS-Kompression: Die Dateien werden einzeln komprimiert, allerdings mit einem anderen Algorithmus (XPRESS statt LZNT1). Der komprimiert laut Microsoft zwar nicht so effektiv, dafür aber erheblich schneller, sodass man im Alltag von der Kompression nichts spüren soll.

Betroffen sind ausschließlich Windows-eigene Systemdateien sowie Apps aus dem Store. Ob die Dateien einzeln mit dem NTFS-eigenen EFS verschlüsselt sind oder das ganze Laufwerk mit Bitlocker, spielt dabei keine Rolle, es ist auch egal, ob der PC im UEFI- oder BIOS-Modus bootet. Alle anderen Anwendungen, Dokumente und sonstige Dateien bleiben unkomprimiert.