c't 9/2017
S. 180
Spielekritik
Adventure
Aufmacherbild
In Timbleweed Park kann man den pixeligen Abbildern der beiden Autoren Ron Gilbert und Gary Winnick auf einer Nerd-Messe wilde Beschuldigungen an den Kopf werfen.

Vorwärts in die Vergangenheit

Unweit des US-Städtchens Thimbleweed Park wird ein Geschäftsmann ermordet. Zwei Kriminalbeamte, die an Scully und Mulder aus der TV-Serie Akte X erinnern, starten ihre nonchalanten Ermittlungen: Sie untersuchen den seltsamen Ort, lösen erste Rätsel und befragen die kauzigen Bewohner.

Thimbleweed Park ist kein gewöhnliches Point-&-Click-Adventure. Klickt man beispielsweise mit dem Mauszeiger auf das Verb „öffnen“ und danach auf den Leichnam, erntet man nichts als einen sarkastischen Kommentar. Das erinnert an LucasArts, die Ende der 80er ihre Verb-basierte Skript-Sprache SCUMM in Adventures à la Maniac Mansion und Monkey Island integrierten. Zu den größten Talenten jener Zeit gehörten Ron Gilbert und Gary Winnick. Nach jahrzehntelanger Abstinenz inszenieren sie mit dem Kickstarter-finanzierten Thimbleweed Park eine Zeitreise in die späten 80er-Jahre.