c't 8/2017
S. 10
Leserforum

Leserforum

Rational wahr, menschlich verzweifelt!

Editorial: Dumm gelaufen, c’t 7/17, S. 3

So wahr diese Betrachtung auf der Ebene kalter Rationalität ist, so unmenschlich ist sie. Das Abstoßende daran ist, wie verzweifelt das Korrektiv einer Gesellschaft sein muss, um nach konkreten Einblicken in eine durch asoziales Misstrauen zerrüttete Welt zu dem Schluss zu kommen, dass daran nicht mal im Ansatz etwas problematisch sei und damit diejenigen als Abweichler darstellt, deren moralischer Kompass noch halbwegs eingenordet ist.

Rookie-Doo F

Gut so!

Persönlich würde ich den aktuellen Leaks rund um die Arbeitsweise und Möglichkeiten der Geheimdienste sogar Positives abgewinnen. Die Tatsache, dass sich die Geheimdienste diverser Hacks und Sicherheitslücken bedienen müssen, um an Informationen zu gelangen, heißt ja letztlich auch, dass selbst die staatliche Spionage ganz offensichtlich nicht genug Rechenpower zur Verfügung hat, um geschützte Informationen via Brute-Force mitzulesen.

Wolfgang Weiss B

Kommunikation beim Smart Meter

Starke Messfehler bei Smart Meter, c’t 7/17, S. 28

Über welchen Internet-Anschluss werden die Daten kommender Smart Meter denn zum Messstellenbetreiber übermittelt? Mein Stromzähler ist im Keller – ich werde da keine Kabel legen und das WLAN-Passwort wird der installierende Techniker auch nicht von mir bekommen; die anderen Mietparteien haben nicht einmal Internet …

Sschu F

Kommende intelligente Messsysteme kommunizieren über ein Smart Meter Gateway (SMGW, siehe Berichtigungen). Das wiederum kann ein LTE-Modem für niedrige Bitraten enthalten (LTE-M, NB-IoT). In Zukunft können weitere Funkstandards hinzukommen, die für die IoT-Vernetzung entwickelt werden, Stichwort Long-Range WAN (LoRaWAN).

§ 1 StVO

„Es geht auch um Rücksichtnahme“ von Edlin, Leserforum c’t 7/17, S. 10

„Edlin“ bemängelt, dass er keinen Paragrafen in der StVO über das rücksichtsvolle Fahren findet. Das ist falsch, im § 1 ist alles geregelt: (1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. (2) Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird. Daher: Es ist schon immer geregelt.

Rainer Weiß F

Danke, nein danke

Fintechs mischen die Finanzbranche auf, c’t 7/17, ab S. 120

Da verdienen die Banken bereits kein Geld mehr mit Konten und erfinden Gebühren aller Art. Und dann kommen die Fintechs, um alles zu verbessern – natürlich kostenlos. Fragt sich, wo der Gewinn ist – in eingesparter Sicherheit oder in explodierenden Kosten, wenn genügend User gesammelt wurden?

Ich lasse mich auch nicht einfach rauswerfen, wenn ich das „Kostenlos-Versprechen“ tatsächlich nutzen will. Und die „Besonders schön anzuschauen“-Funktion der Fintechs bringt mir auch nichts, wenn die mein Geld auffressen wollen. Auf der Packung (oder App) müsste dann eigentlich stehen: Mit diesem Klick reduziert sich Ihr Vermögen.

Stgtklaus F

PSD2-Umsetzung

Sie schreiben, dass die Länder bis Anfang 2018 die PSD2 umsetzen müssen. Das ist richtig. Allerdings werden fast alle in Ihrem Artikel angesprochenen Aspekte erst mit Inkrafttreten der Regulatory Technical Standards (RTS) zur PSD2 angewandt. Nach derzeitigem Stand wird das voraussichtlich frühestens Ende 2018 der Fall sein – 18 Monate nachdem die noch zu finalisierenden RTS im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht wurden.

Florian Gehrs B

Traurig

DVB-T2 HD startet in Deutschland, c’t 6/17, S. 118 und c’t-Uplink

Ihr wolltet, dass euch DVB-T-Nutzer schreiben … Ich nutze es bei Großveranstaltungen (z. B. WM/EM), um neben der Arbeit TV zu sehen. Die (IP-)Livestreams packen da mit Unicast die Nutzerzahlen nicht, mit DVB-T-Broadcast hat man keine Probleme. DVB-C/S hat man abseits von zu Hause selten.

Bzgl. DVB-T2 bin ich verwundert, dass die Privaten tatsächlich glauben, sie können hier Werbung mit einem Bezahlmodell verkaufen. Hat eigentlich mal wer Zahlen gesehen, wie gut sich die HD+-Abos bei DVB-S2 verkaufen? Edit: Sehe gerade, dass es 2 Millionen zahlende Kunden zu geben scheint. Das macht mich jetzt traurig.

Stefan Welscher F

Vorsteuerabzug

Web-Dienste für Auftragsbearbeitung und Finanzbuchhaltung, c’t 7/17, S. 144

Soweit ich das verstanden habe, gab es eine Vereinfachung in Bezug auf die Vorsteuerabzugsfähigkeit bei elektronischen Rechnungen. Eine Signatur der Rechnung ist nicht mehr notwendig. „Elektronisch übermittelte Rechnungen werden auch ohne digitale Signatur vom Finanzamt anerkannt, das ist in § 14 Abs. 1 UStG geregelt“ (vgl. Wilhelm Krudewig, 12. 01. 2015, goo.gl/1bys1n, sowie das Steuervereinfachungsgesetz 2011 vom Bundesministeirum für Finanzen, 02. 07. 2012, goo.gl/tTk8Nz).

Erik Heinz B

Das stimmt. Statt per Signatur darf man die Authentizität einer Rechnung auch durch ein dokumentiertes „innerbetriebliches Kontrollverfahren“ nachweisen. Aus Expertengesprächen haben wir aber erfahren, dass dieser Nachweis allemal die Mitwirkung des Absenders erfordert und für kleinere Betriebe oft unpraktikabel ist.

Vernachlässigte Klickrate

Ich habe letztes Jahr unsere kleine IT-Bude auf Billomat umgestellt, nach sehr vielen Tests … Leider vernachlässigen Sie eine Sache, die ich am Anfang auch nicht beachtet habe, welche mich jetzt aber von Billomat wegtreibt. Ich nenne es mal die Klickrate. Wie viele Klicks braucht man, um eine Rechnung zu erstellen? Bei einer einfachen Rechnung habe ich eine Adresse und ein paar Posten. Bei Billomat benötigt das Prozedere für eine Rechnung mit sagen wir mal 3 Posten: [Es folgt eine Auflistung von insgesamt 24 Klicks, d. Red.]

Bei Papierkram, lexoffice oder einigen anderen werden sowohl bei den Kunden als auch bei den Artikeln Vorschläge eingeblendet, während Sie den Namen direkt ins Rechnungsformular eintragen. DAS ist modern, Billomat ist da völlig veraltet.

Albert Obitz B

Kartentipp für Radler

FAQ: Navigation fürs Rad und zu Fuß, c’t 7/17, S. 172

Für Radler kann ich (nutze ein Garmin Oregon für europaweite Radtouren) die kostenfreien Karten unter www.velomap.org empfehlen. Sie basieren auf OSM, sind optimiert für die kleinen Navi-Displays und sehr gut für Radler und Wanderer aufbereitet, in der Regel wird einmal pro Woche aktualisiert. Via Basecamp lassen sich die Karten auch partiell auf das Navi laden.

roebellian F

Kartentipp 2

Zum Radwandern, aber auch zum normalen Wandern nutze ich die Karten von OpenFietsMap. Die sind route-bar, ich finde dort alles: Camping, Bänke, Geschäfte. Für mich die Rundum-Lösung für meine Touren. Die Aktualisierungsrate ist für mich ausreichend.

schneckennetz F

Einfach beschlagnahmen

Bot-Netze als Gefahr für die Gesellschaft, c’t 7/17, S. 88

Außerhalb des Internets können Dinge, die für kriminelle Handlungen verwendet wurden, eingezogen werden. Warum dann nicht auch Dinge, von denen aus kriminelle Bots aktiv wurden? Für eine der universellen Menschenwürde gerechten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist ein mit dem Internet verbundener Staubsauger nicht so wichtig wie beispielsweise ein Girokonto. Der Betroffene hätte also nur eine finanzielle Einbuße zu verkraften und wäre nicht etwas ausgestoßen; das Einziehen des Gerätes wäre somit verhältnismäßig.

Achim Bock B

Alles nur geklaut

„USB-C nicht zu Ende gedacht“, Timo Moretto, Leserforum c’t 7/17, S. 12

Als Software-Insider kann ich es ja verraten: In der Software-Industrie ist es seit 15 Jahren üblich, halbgaren Schrott aus der Tastatur zu würgen, an dem dann iterativ so lange herumgedreht wird (gerne unter Einbeziehung von „Product Ownern“ und anderem entwicklungsfremden Personal), bis der Kunde sich nicht mehr beschwert. Man nennt das „agile software development“. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Hardware-Entwicklung diese Best Practice übernommen hat. Davon abgesehen hat der USB-C für mich bis jetzt ganz anständig funktioniert. Works for me.

Martin Rogge B

Ergänzungen & Berichtigungen

iMsys statt Smart Meter

Starke Messfehler bei Smart Meter, c’t 7/17, S. 28

Der Begriff „Smart Meter“ ist in diesem Zusammenhang irreführend, es ging bei der Untersuchung der Uni Twente um elektronische Energiezähler. Solche Basiszähler ohne Kommunikationsfunktion sind in Neubauten in Deutschland seit 2011 vorgeschrieben. Smart Meter mit Kommunikationsfunktion heißen hierzulande intelligente Messsysteme (iMsys) und kommunizieren über ein kryptografisch gesichertes Smart Meter Gateway (SMGW) mit dem Messstellenbetreiber. Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende ist bereits in Kraft und schreibt den Einbau solcher iMsys ab 2017 vor, allerdings zunächst bei Stromkunden mit höherem Verbrauch.

Aquaris X5 Plus jetzt mit Nougat

BQ Aquaris X5 Plus, c’t 7/17, S. 62

Das für März angekündigte Update auf Android Nougat (7.1.1) ist unmittelbar nach Drucklegung erschienen. Der Sicherheitspatch-Level ist März 2017.

$HOME statt /root

GUI-Entwicklung mit Kivy für Python, c’t 7/2017, S. 176

Die Konfigurationsdatei von Kivy liegt generell im Home-Verzeichnis des Benutzers, der die Anwendung ausführt – der generische Pfad lautet also $HOME/.kivy/config.ini. Für Appliances auf dem Raspberry Pi, die meist mit Root-Rechten laufen, ist dies /root/.kivy/config.ini.

Wir freuen uns über Post

Ausgewählte Zuschriften drucken wir ab und kürzen sie wenn nötig sinnwahrend.

Antworten sind kursiv gesetzt.