c't 8/2017
S. 174
Web-Tipps
All, Amateurfunk, Anatomie, Alternativen

All macht Fantasie

http://open.esa.int/

www.esa.int/spaceinimages/Images

www.esa.int/spaceinvideos/Videos

Wer schon immer seine Wohnung mit beeindruckenden Weltraumbildern dekorieren wollte oder sich ganz ernsthaft mit den Daten auseinandersetzen möchte, welche die Mondmission Smart-1 gesammelt hat, wird auf der ESA-Website fündig. Die European Space Agency stellt seit März dieses Jahres viele Bilder, Videos und Daten ihrer Missionen der Allgemeinheit zur Verfügung – unter der Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 IGO (CC BY-SA 3.0 IGO).

Auf der englischsprachigen Seite lässt sich viel Material über aktuelle Ereignisse wie den Start des Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2B entdecken, aber auch über weiter zurückliegende Missionen lässt sich einiges erfahren. Versteckt gibt es ein Kleinod der Vermessungskunst: ein in alle Richtungen drehbares 3D-Modell des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko. (mil@ct.de)

Tupfer, Skalpell, Pinzette

www.zygotebody.com

Ganz neu ist die Seite nicht, doch als Nachfolger von Googles Body-Browser interessant für Hobby-Chirurgen und Amateur-Anatomen – und für den Fall, dass Sie beim nächsten Arztbesuch nicht nur mit Diagnosen aus dem Internet glänzen wollen, sondern auch mit Fachbegriffen.

Ein dreh- und zoombares 3D-Modell eines Menschen schält Knochen und Muskeln, Nerven und Gefäße heraus. Klicks auf die Elemente bringen ihre Bezeichnung hervor, ein Kontextmenü öffnet nach einem Klick passende Artikel auf der englischsprachigen Version von Wikipedia. Spezialisierte Funktionen sind erst mit einem kostenpflichtigen Account (ab 4 US-Dollar pro Monat) nutzbar – wer nur sehen will, womit sich Mediziner den ganzen Tag so beschäftigen, kann die Kreditkarte getrost stecken lassen. (mil@ct.de)

Rauschen und Knistern

http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Ob da Musik vom Radiosender aus Neuseeland aus dem Lautsprecher tönt oder das Lokalradio um die Ecke – beim Internetradio hört sich das gleich an. Früher brachten Funkwellen mit Fading und Rauschen den Hauch von der Weite der Welt nach Hause. Eine Idee davon gibt es mit einem Web-SDR, also einem übers Internet bedienbaren Empfänger für die Kurz-, Mittel- und Langwelle.

Die niederländische Uni Twente hatte die digitale Entsprechung des Radioempfängers schon 2008 aufgesetzt und kräftig modernisiert. Der Empfänger steht in einem Unigebäude, die Antenne ist ein nur handbreiter Stummel Draht. Dessen Signale werden elektronisch verstärkt, was weltweiten Empfang ermöglicht, wenn Ionosphäre und Sonnenflecken gnädig sind. Die Seite ist mit dem Smartphone nutzbar – zum Testzeitpunkt wurden Empfänger und Server auch mit mehr als 300 Hörern gleichzeitig auf verschiedenen Frequenzen fertig.

Nach dem Aufruf visualisiert die etwas altbacken wirkende Seite mit einem Wasserfall-Display die Funkaktivität im Empfangsbereich. Mit Tasten verstellt man Empfangsfrequenz und Filter. Eine Legende zeigt wichtige Sendefrequenzen an, etwa Funkbaken oder Wetterfaxsignale. Auch Funkamateure lassen sich belauschen, beispielsweise Morsetelegrafisten in Nepal, Ghana und Australien. (mil@ct.de)

Kommentieren