c't 7/2017
S. 22
News
CeBIT: Server

Server auf der CeBIT

Von den großen Server-Marken sind HPE, IBM, Huawei und Fujitsu auf der CeBIT vertreten. Supermicro muss man auch dazuzählen, weil viele kleinere Firmen Server aus Supermicro-Barebones zusammenstellen. Bei den Server-Riesen HPE und Huawei stehen weniger einzelne Geräte im Vordergrund, sondern eher Konzepte, Lösungen für bestimmte Aufgaben und Branchen oder ganze Cloud-Rechenzentren. Auf den Ständen von HPE und IBM sind deshalb auch zahlreiche Partnerfirmen vertreten, die sich auf spezielle Anwendungen konzentrieren.

Virtualisierung und darauf aufbauende Konzepte wie Hyperkonvergente Infrastruktur (HCI, siehe S. 112) spielen bei allen Serverfirmen eine große Rolle. HPE zeigt die „Composable Infrastructure“ namens Synergy für Cloud-ähnliche Systeme im eigenen Rechenzentrum. HPE hat kürzlich zudem den HCI-Pionier Simplivity und den Storage-Spezialisten Nimble übernommen.

Supermicro hat das HCI-System BigTwin angekündigt, bei dem sich jeder der vier Knoten des nur 2 Höheneinheiten (HE) flachen Systems mit zwei 22-Kern-Xeons sowie 3 TByte RAM bestücken lässt. 24 Einschübe stehen für NVMe-SSDs bereit, je sechs sind über PCIe-Switches mit einem der vier Knoten verbunden. In ein 42-HE-Rack passen 21 dieser 2-HE-Chassis, also 84 Server mit je zwei Prozessoren. Das ergibt 168 Prozessoren mit 3696 Kernen, 252 TByte RAM und 504 NVMe-SSDs pro Rack.

In das Blade-Chassis Supermicro SuperBlade 8U passen 20 Server mit je zwei Xeons.

Noch höhere Packungsdichte verspricht das neue SuperBlade-Chassis im 4-HE-Format: Es ermöglicht den Einbau von 140 Dual-Socket-Servern in ein 42-HE-Rack. Das Blade SBI-4129P-C2N/T3N kommt auch in einer Version für Intels angekündigten Xeon E5-2600V5 alias Skylake-EP. Bis zu 2 TByte RAM sind möglich. Als Massenspeicher passen fünf M.2-SSDs auf das Blade und zwei SAS-Laufwerke oder NVMe-SSDs.

Ob man schon einen ersten Blick auf Mainboards mit der Fassung LGA3647 für Intels Skylake-EP werfen kann, ist fraglich. Möglicherweise sind aber Boards mit dem neuen Atom C3000 zu sehen und vielleicht auch Systeme mit dem Kaby-Lake-Xeon E3-1200V6, den Intel bald vorstellen wird. (ciw@ct.de)

Fujitsu: Halle 4, Stand A38

HPE: Halle 4, Stand A04

Huawei: Halle 2, Stand C30

IBM: Halle 2, Stand A10

Intel: Halle 2, Stand B30

Supermicro: Halle 2, Stand B66

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Serverprozessor AMD Naples mit 32 Kernen

Ein Server mit zwei Naples-Prozessoren besitzt bis zu 64 CPU-Kerne, 16 Speicherkanäle und 128 PCIe-3.0-Lanes.

Am Tag vor dem OCP Summit, dem Treffen des Open Compute Project (OCP, siehe Seite 29), hat AMD erste Details zum kommenden Serverprozessor Naples verraten: Jeder Prozessor besitzt bis zu 32 Zen-Kerne, die denen des nagelneuen Ryzen entsprechen. Während letzterer jedoch nur zwei Speicherkanäle und 16 PCIe-3.0-Lanes anbindet, sind es bei Naples acht DDR4-RAM-Kanäle und 128 PCIe-Lanes. Bei Servern mit zwei Fassungen stehen ebenfalls 128 PCIe-Lanes bereit, weil jede CPU 64 davon in eine Infinity-Fabric-Verbindung zum jeweils anderen Prozessor umwidmet.

Für die „Project Olympus“-Server für Microsoft Azure hat AMD ein Mainboard mit zwei Naples-Prozessoren und 32 DIMM-Slots entwickelt.

Naples hat nicht nur mehr CPU-Kerne als ein aktueller Xeon E5-2600V4 (Broadwell-EP: maximal 22) und wohl auch als der kommende Skylake-EP (wohl 28), sondern auch mehr RAM-Kanäle (8 statt derzeit 4 und bald 6) und mehr PCIe-Lanes (128/64 statt 40 beziehungsweise 48). Mit den vielen PCIe-Lanes ist Naples dazu prädestiniert, Rechenbeschleuniger anzubinden – im Trend liegen derzeit ja welche für KI und Deep Learning. Die vielen RAM-Kanäle ermöglichen einerseits größeren Hauptspeicher als bei Intels Dual-Socket-Xeons, nämlich 4 statt 3 TByte. Andererseits liegt die Datentransferrate höher. Letzteres ist für Supercomputing-Anwendungen wie den Benchmark HPCG wichtig.

Ein erster Naples-Käufer ist Microsoft: Im Rahmen des OCP-Project Olympus haben AMD und Microsoft einen Server für die Azure-Cloud entwickelt. Weitere Kunden dürfte AMD nennen, wenn Naples auf den Markt kommt: Das soll noch vor Juli passieren, größere Stückzahlen kommen aber erst danach. (ciw@ct.de)