c't 7/2017
S. 68
Kurztest
Subwoofer-Armband

Mehr Bass!

Das Subwoofer-Armband Lofelt Basslet macht Bässe am Handgelenk spürbar.

Aufmacherbild

Auf den ersten Blick hält man das Lofelt Basslet für eine – zugegebenermaßen recht kantige – Armbanduhr. Auf den zweiten stellt man fest, dass es weder Zeiger noch ein Display hat. Das Basslet ist ein Mini-Subwoofer, den man am Handgelenk trägt. Die Bässe sind kaum hör-, dafür aber deutlich spürbar: Im Inneren schwingt ein kleines Gewicht, das von einer Spule in Bewegung gesetzt wird. Diese sogenannte „LoSound Engine“ arbeitet erstaunlich präzise und bildet feine Unterschiede in den tiefen Frequenzbereichen sauber ab. Am Handgelenk fühlt sich das in etwa so an, als würde man eine Hand auf einen Subwoofer legen.

Die Vibrationen sind angenehm und intensivieren das akustische Musikerlebnis. Allerdings stellt sich dieser Effekt erst nach einer gewissen Eingewöhnungsphase ein: Am besten funktioniert das Basslet, nachdem man es eine Weile getragen hat und gar nicht mehr daran denkt, dass man sich ein seltsames schwarzes Ding ums Handgelenk geschnallt hat. Das Lofelt-Armband kommt besonders bei Titeln mit variantenreichen Bässen zur Geltung. Bei akustischen Instrumenten wie Gitarren fühlt es sich zum Teil so an, als würde man die Schwingungen am Gitarrenkorpus spüren.

Das Basslet ist akkubetrieben und wird drahtlos mit Musik beschickt, allerdings lässt es sich nicht direkt mit einem Smartphone oder anderen Audioquellen koppeln. Lofelt liefert stattdessen eine kleine Sendeeinheit mit, die ebenfalls mit einem Akku bestückt ist. Der Sender wird per 3,5-mm-Klinke zwischen Audioquelle und Kopfhörer gehängt – nichts fürs neue iPhone. Auch mit kabellosen Kopfhörern kann man den kleinen Subwoofer nicht benutzen. Laut Hersteller war die umständliche Umsetzung nötig, um eine möglichst geringe Latenz zu erzielen – schließlich müssen Kopfhörer und Subwoofer-Armband synchron klingen und schwingen. In unserem Test lief das Basslet den Kopfhörern nur um 10 bis 60 ms hinterher – in den meisten Hörsituationen war die Latenz kaum wahrnehmbar.

Trotz der kompakten Abmessungen von 3,9 × 3,5 × 0,8 Millimetern und nur 30 Gramm Gewicht hat das Basslet ordentlich Wumms – so viel, dass man es bei basslastigen Stücken nicht mit der maximalen Intensität betreiben möchte. Die Stärke lässt sich über die beiden Knöpfe an der rechten Seite einstellen, die gleichzeitig als Ladekontakte dienen. Hier dockt der Sender magnetisch an. Versorgt man ihn über seine MicroUSB-Schnittstelle mit Strom, speist er auch das Basslet. Die Akkulaufzeit hängt von der Musikauswahl und der eingestellten Intensität ab – mehr Bass bedeutet mehr Arbeit für die LoSound Engine. Der Hersteller gibt mindestens sechs Stunden an, mit einer bunt durchgemischten Playlist und mittlerer Intensität haben wir sogar deutlich über zehn Stunden gemessen.

Mit dem Basslet hat der Berliner Hersteller Lofelt ein spannendes Konzept für Bassliebhaber umgesetzt. Das lässt sich das Unternehmen mit fast 200 Euro allerdings auch teuer bezahlen. Bislang kann man das Subwoofer-Armband ausschließlich über den Online-Shop des Herstellers kaufen. Immerhin betont Lofelt auf seiner Website, dass man innerhalb von zwei Wochen anstandslos das Geld zurückbekommt, wenn das Basslet beim Käufer keine positiven Schwingungen anregt. (rei@ct.de)

Tabelle
Tabelle: Basslet