Epson PaperLab: Europa-Premiere auf der CeBIT
Druckerhersteller Epson will auf der CeBIT 2017 seine Papier-Recycling-Maschine „PaperLab“ erstmals in Europa zeigen. Epson-Präsident Minoru Usui will das kompakte System in Hannover persönlich vorstellen.
Das für Büros und Behörden gedachte PaperLab misst etwa 2,6 Meter in der Breite, 1,2 Meter in der Tiefe und ist 1,8 Meter hoch. Das System vernichtet vertrauliche Dokumente besonders sicher, da sie nicht nur geschreddert, sondern komplett zerfasert werden. Die Fasern werden anschließend mit einem Bindemittel und weiteren Hilfsstoffen versetzt. Die genaue Zusammensetzung lässt sich einstellen und so Bindungsstärke, Weißgrad, Farbe, Flammbeständigkeit und sogar Duft bestimmen.
Im finalen Verarbeitungsschritt formt das PaperLab daraus neues Papier bis zur Größe DIN A3. Je nach gewählter Papierstärke produziert das System Normalpapier oder dickes Papier etwa für Visitenkarten.
Der komplette Prozess kommt fast ohne Wasser aus. Anders als beim industriellen Papier-Recycling, das viel Wasser verbraucht – für ein A4-Blatt etwa eine Tasse –, setzt Epson auf eine spezielle Trockenfaser-Technik. Das PaperLab braucht nur zur Konstanthaltung der Luftfeuchtigkeit einen kleinen Wassertank.
Der gesamte Prozess verläuft rasch, da längere Trockenzeiten entfallen: Schon drei Minuten nach Befüllen des Altpapierschachts kann das erste wiederaufbereitete Blatt entnommen werden. Pro Minute soll das PaperLab 14 Blatt A4-Normalpapier herstellen; in einem Acht-Stunden-Tag wären das 6720 Blatt.
Ökonomisch und ökologisch bietet Epsons dezentrale Wiederaufbereitungsanlage zahlreiche Vorteile: Vertrauliche Drucksachen brauchen das Unternehmensgelände nicht mehr zu verlassen, Großlager und zahlreiche Transportwege entfallen. Das verbessert besonders die CO2-Bilanz. Im vergangenen Jahr hatte Epson seinen Umweltplan 2050 vorgestellt, der bis dahin eine Reduzierung der CO2-Emissionen aller Epson-Produkte um 90 Prozent vorsieht.
Zur Lieferbarkeit des PaperLab hat der Hersteller noch wenig Angaben gemacht: Das System soll marktreif sein und „in Kürze“ auf den japanischen Markt kommen. Wahrscheinlich wird Minoru Usui auf der CeBIT aber mehr zur Strategie für Europa und den Weltmarkt sagen. (rop@ct.de)