c't 6/2017
S. 26
News
Hardware: USB

„Killer“-Stick beschädigt Geräte mit USB- und Lightning-Ports

Vorsicht: Der vermeintliche USB-Stick namens USBKill V3 kann Geräte mit (Micro-)USB- oder Lightning-Buchsen zerstören.

Die Firma USBKill aus Hongkong verkauft für rund 60 Euro ein angebliches Testwerkzeug für Geräte mit USB- oder Apple-Lightning-Buchsen, das Hardware-Schäden verursachen kann. Der Name USBKill v3 deutet schon an, dass böswillige Käufer es zur Beschädigung von IT-Geräten gutgläubiger Besitzer verwenden können. Um das zu erleichtern, gibt es den USBKill v3, der äußerlich einem USB-Stick gleicht, auch ohne Aufdruck oder andere Kennzeichnung.

Der Hersteller beschreibt den USBKill v3 auch als ESD-Tester: Derartige Prüfgeräte erzeugen Spannungsimpulse, um Schutzschaltungen gegen elektrostatische Entladungen (Electro-Static Discharge, ESD) zu testen. Externe Schnittstellen wie USB, Lightning oder auch RS-232 müssen gewisse Normen in Bezug auf ESD erfüllen; Firmen wie NXP und TI liefern dazu passende Schutzbausteine.

USBKill v3 erzeugt jedoch negative Impulse mit über 200 Volt Spannung und relativ hoher Energie, um Geräte zu zerstören – sogar solche mit (zu schwachem) ESD-Schutz. Ähnlich wie ein elektronisches Blitzgerät für Fotografen lädt USBKill dazu aus der 5-Volt-Versorgung des USB interne Kondensatoren auf, die der Stick dann schlagartig in die Datenleitungen des USB- oder Lightning-Anschlusses entlädt. Man kann deshalb nur den alten Tipp in Erinnerung rufen, niemals fragwürdige Speichermedien oder andere Peripheriegeräte unbekannter Herkunft an Notebooks, PCs, Smartphones, Tablets anzuschließen. (ciw@ct.de)

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Mainboard-Buchse für USB-3.1-Frontanschlüsse

Auf aktuellen PC-Mainboards findet man den neuen USB-Frontpanel-Anschluss für USB 3.1 bereits.

Desktop-PC-Mainboards besitzen viele externe Anschlüsse im Bereich des standardisierten ATX-I/O-Bereichs – doch der liegt beim fertigen PC hinten am Gehäuse, das wiederum oft unter dem Schreibtisch steht. USB-Buchsen für Wechselmedien und zum Laden von Smartphones hätte man lieber vorne oder oben am PC-Gehäuse. Diese Buchsen werden über eine Kabelverbindung ans Mainboard angeschlossen.

Für USB 3.0 hatte sich ein simpler Pfostenstecker mit 19 Kontaktstiften etabliert. Der mit USB 3.1 eingeführte Übertragungsmodus SuperSpeedPlus mit 10 GBit/s funktioniert bei diesem Ansatz aber nicht zuverlässig, weil der Pfostenstecker die extrem hohen Signalfrequenzen stört. Daher hat das USB Implementers Forum im „USB 3.1 Front-Panel internal Cable and Connector Implementation Document“ zwei neue Buchsen mit 20 oder 40 Kontakten spezifiziert, die mit Blech abgeschirmt werden können. Eine solche Abschirmung soll vor allem in kleinen PC-Gehäusen helfen, Störungen zwischen den USB-3.1-Signalen und WLAN beziehungsweise Bluetooth zu vermeiden.

Die 20-polige Buchse kommt in zwei Ausführungen vor: in der Version „Key A“ für entweder eine USB-C-Buchse oder eine USB-A-Buchse sowie in der Version „Key B“ für zwei USB-Typ-A-Buchsen. Es hängt also vom jeweiligen Mainboard ab, wie viele Buchsen welchen Typs sich am Frontpanel anschließen lassen. Die 40-polige Buchse hat genügend Kontakte für die Signale zweier Typ-C-Buchsen, lässt sich aber auch für zwei A-Buchsen nutzen.

Es ist schwierig, in der Spezifikation äußerliche Unterschiede zwischen den A- und B-Versionen der 20-poligen Buchse zu erkennen. Anscheinend soll die B-kodierte Buchse an einer Längsseite außen einen Markierpfeil aufweisen, die A-Buchse hingegen nicht. Die im Foto gezeigte Buchse auf einem Asus-Mainboard ist jedoch mit zwei Pfeilen markiert. (ciw@ct.de)

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USB-Verriegelung

Die USB-Schlösser von Lindy erschweren es, Stecker in USB-Buchsen zu stöpseln.

Um die unerwünschte Nutzung von USB-Buchsen zu erschweren, bieten mehrere Hersteller sogenannte USB-Schlösser an: Das sind Blindstecker, die sich mit passenden Schlüsseln in der Buchse verriegeln lassen. Die Firma Lindy verkauft Sets aus jeweils vier farbkodierten Stopfen und einem Schlüssel, der nur zur jeweiligen Farbe – Rot, Blau, Grün, Orange, Weiß – passt, für 22 Euro. 10 weitere Stopfen ohne Schlüssel kosten jeweils 17 Euro. (ciw@ct.de)