c't 5/2017
S. 40
News
Linux

KDE Plasma 5.9

Per Drag & Drop neu angelegte Anwendungsstarter haben in Plasma 5.9 wieder einen „Eigenschaften“-Dialog.

Das erste umfangreiche Update des Jahres bringt dem Plasma-Desktop des KDE-Projekts neue Funktionen. Inhalte lassen sich in Plasma 5.9 per Drag & Drop direkt vom Vorschaubild in der Taskleiste an eine Anwendung übergeben. Auch Widgets können in ein Benachrichtigungsfeld gezogen werden. Das Anwendungsmenü kann als globales Menü jetzt wieder unabhängig vom jeweiligen Fenster im Panel erscheinen, lässt sich aber auch dezent hinter einem Icon in der Fensterleiste verstecken.

Der Taskmanager hält jetzt Shortcuts bereit, die sich per Tastenkürzel aufrufen lassen. Unterschiedliche Anwendungen können an einzelne Aktivitäten angeheftet werden. Im Taskmanager ist zu sehen, welche Anwendung Audio abspielt. Ein Klick auf eine Schaltfläche schaltet diese dann stumm. (lmd@ct.de)

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Mesa 17.0: OpenGL-4.5-Support in Radeonsi

Mesa 17.0 bringt verbesserte Grafiktreiber. Der Radeonsi-Treiber meldet nun standardmäßig OpenGL-4.5-Unterstützung und eignet sich damit für mehr Spiele als zuvor. Durch Performance-Optimierungen soll der Treiber noch häufiger mit AMDs proprietärem OpenGL-Treiber mithalten können und diesen öfter übertrumpfen.

Der Intel-Treiber unterstützt OpenGL 4.5 nun auch bei der GPU von Haswell-Prozessoren, zu denen Core-i-4000er-CPUs zählen. Auch Nouveau bietet jetzt prinzipiell OpenGL-4.5-Kompatibilität; Support dafür weist der Treiber aufgrund noch ausstehender Kompatibilitätstest nur aus, wenn man die Variable MESA_GLSL_VERSION_OVERRIDE=450 setzt.

Bei den in Mesa enthaltenen Vulkan-Treibern für AMD- und Intel-GPUs gab es zahlreiche Performance-Verbesserungen, Fehlerkorrekturen und Funktionserweiterungen. Auch der OpenGL-Treiber VC4 für verschiedene Raspberry-Pi-Modelle wurde überarbeitet. Mesa, das Linux-Distributionen standardmäßig zur 3D-Beschleunigung einrichten, bringt nun auch den OpenGL-Treiber Etnaviv mit, der in i.MX6-SoCs von Freescale verwendete Vivante-Grafikkarten unterstützt. (thl@ct.de)

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Ubuntu 16.04.2 LTS bringt frische Treiber

Das Ubuntu-Projekt hat die zweite Überarbeitung der verschiedenen Ubuntu-16.04-LTS-Ausführungen freigegeben. Die größte Neuerung gibt es bei Ubuntu Desktop, Kubuntu und anderen Desktop-Varianten: Diese nutzen jetzt standardmäßig die Versionen von Linux-Kernel, X.org-X-Server und Mesa, die auch Ubuntu 16.10 verwendet. Dieser „Hardware Enablement Stack“ (HWE) verbessert dank der mitgebrachten neuen und überarbeiteten Treiber die Kompatibilität mit neuen PCs und Notebooks. In der Vergangenheit wurden solche HWEs bis zum Erscheinen der fünften Überarbeitung der jeweiligen LTS-Versionsreihe gepflegt. Dann mussten Anwender auf den HWE des fünften Point-Release umsteigen. Bei 16.04 nutzen die Ubuntu-Macher aber jetzt ein „Rolling LTS Enablement Stack“ genanntes Modell, bei dem die Pflege eines HWE-Stacks ausläuft, sobald das nächste Point-Release erscheint.

Wer den HWE-Stack von 16.04.2 einsetzt, wird daher im August auf den von 17.04 abgeleiteten HWE-Stack von 16.04.3 umsteigen müssen, um weiter Korrekturen für bekannte Sicherheitslücken zu erhalten. Das funktioniert in vielen Fällen reibungslos. Da aber zentrale Komponenten des Systems gegen sechs Monate jüngere ausgetauscht werden, besteht ein gewisses Risiko, dass dabei irgendwas kaputt geht.

Der HWE-Stack von 16.04.5 wird den letzten großen Wechsel darstellen, denn er wird dann knapp drei Jahre gepflegt, bis der Support für 16.04 insgesamt endet. Die Server-Ausführung betrifft das Ganze nur bedingt: Sie verwendet weiterhin Kernel, X-Server und Mesa von 16.04, denn bei dieser Variante ist der neue HWE-Stack wie gewohnt optional. (thl@ct.de)