c't 4/2017
S. 76
Praxis
Android ohne Google: Custom-ROM installieren

Flashen für Einsteiger

CyanogenMod und LineageOS installieren

Die gründlichste Methode, Google vom Smartphone zu kicken, ist der Wechsel zu einem Custom-ROM.

Custom-ROMs enthalten keine Google-Apps, sondern nur Anwendungen aus dem Open-Source-Teil von Android. Sie haben aber noch weitere Vorteile: Im Vergleich zu den Android-Varianten von Herstellern wie Samsung, HTC oder Sony nerven sie seltener mit Pop-ups, sind übersichtlicher und oft auch aktueller – und damit sicherer. Werbe-Apps für Pizza-Dienste, Anbindungen an die Cloud-Dienste der Hersteller und Ähnliches enthalten sie auch nicht.

Das meistgenutzte Custom-ROM ist CyanogenMod (CM), das im Moment turbulente Zeiten durchmacht. Die Firma Cyanogen stellte vor Kurzem ihre Unterstützung ein, aber die ehrenamtlichen Entwickler ließen sich nicht entmutigen. Sie forkten den Code und entwickeln ihn nun unter dem Namen LineageOS weiter.

LineageOS war bis Redaktionsschluss erst für ein Dutzend Geräte verfügbar, zum Beispiel für das Nexus 5 und Galaxy S5<. CM wird zwar nicht mehr weiterentwickelt, es ist aber weiterhin für Hunderte Modelle verfügbar. Eine Liste steht unter download.cyanogenmod.org. Und im Vergleich zur Original-Software des Herstellers ist es oft aktueller. Zum Beispiel enthalten die jüngsten CM-Versionen für das Galaxy S5, Moto G (2015) und das Nexus 5 die Android-Sicherheitspatches vom Dezember. In solchen Fällen kann man noch guten Gewissens auf CM umsteigen und dann später auf LineageOS, sobald dieses für das eigene Gerät verfügbar ist.

Im Folgenden erklären wir, wie die Installation eines Custom-ROM ganz allgemein abläuft. Dieses Wissen hilft bei der Einordnung der oft kryptischen Installationsanleitungen aus dem Netz für konkrete Modelle. Im Kasten rechts erklären wir die CM-Installation für drei beliebte Geräte Schritt für Schritt.

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