c't 24/2017
S. 162
Know-how
Android-Entwicklung
Aufmacherbild

Qt lebt

Android-Apps mit Qt entwickeln

Qt, war das nicht was von Nokia im Dunstkreis von Symbian und MeeGo? Inzwischen hat sich Qt zur Cross-Plattform-Umgebung unter anderem für Android und iOS entwickelt. Der Einsatz lohnt sich vor allem, wenn viel Qt-Know-how aus den alten Nokia-Zeiten oder aus dem Desktop/Embedded-Bereich vorhanden ist.

Es ist fast ironisch: Nokia hatte Qt einst als Werkzeug vorgesehen, um das hauseigene Betriebssystemchaos aus Meltemi, MeeGo und Symbian unter Kontrolle zu bringen – doch dann kam Windows Phone 7 und dessen .NET ersetzte alle Bestrebungen um Qt. Die Rechte an Qt erwarb daraufhin das finnische Consulting-Unternehmen Digia, das sich später in Qt Company umbenannte und die Entwicklungsplattform stetig weiterentwickelte. Aktuell ist Qt 5.9.

Zur Entwicklung von Android-Apps mit Qt benötigen Sie Erfahrung mit dem Qt-Framework und der Qt-eigenen, JavaScript-ähnlichen Programmiersprache QML. Auch wenn schon viel Android-Unterstützung in die Qt-Entwicklungsumgebung eingebaut ist, müssen Sie einige Zusatzmodule sowie Teile des Android-SDK herunterladen. Googles offizielle Entwicklungsumgebung Android Studio ist nicht erforderlich, da es ein Prinzip von Android ist, dass IDE und SDK voneinander getrennt sind. Mit Android Studio lassen sich die benötigten SDK-Teile allerdings komfortabler als von Hand installieren – dasselbe SDK lässt sich problemlos von Android Studio und von Qt nutzen.