Erste HDR-Erfahrungen unter Windows 10 1709
Microsoft erweitert Windows 10 mit dem Fall Creators Update 1709 um die Wiedergabe von HDR-Videostreams – ohne Zusatzsoftware direkt über den Edge-Browser. Nutzer brauchen dafür noch eine HDR-fähige Grafikkarte und ein HDR-Display mit HDMI 2.0, DisplayPort 1.4 und dem Kopierschutzstandard HDCP 2.2.
Nach dem Update lässt sich „HDR und erweiterte Farbe“ in den Windows-Anzeigeeinstellungen aktivieren. Zur Wiedergabe von HDR-Streaming-Videos müssen Nutzer noch die Option „HDR-Video streamen“ in den Videowiedergabe-Einstellungen unter Einstellungen/Apps einschalten.
Ob alles funktioniert, lässt sich am besten mit YouTube testen – die Videoplattform streamt zahlreiche kostenlose HDR-Videos. YouTube nutzt zur Wiedergabe im HDR-Modus den Codec VP9.2, im Non-HDR-Modus den herkömmlichen VP9 oder AVC. In unserem Test funktionierte YouTube HDR in Verbindung mit einer Nvidia-Grafikkarte aus der GeForce-1000-Serie (GTX 1050, 2 GByte) und dem Monitor Samsung C27GH70. Mit AMD hatten wir keinen Erfolg: Weder die Radeon RX 550 noch das aktuelle Top-Modell Radeon RX Vega 64 zeigten YouTube HDR an, obwohl sich Windows 10 damit in den HDR-Modus versetzen ließ.
Auch die integrierten Grafikeinheiten von Kaby-Lake-Prozessoren beherrschen theoretisch die HDR-Ausgabe, praktisch hat das allerdings nicht geklappt. Windows 10 Fall Creators Update zeigte mit dem aktuellen Intel-Teiber noch nicht einmal die Option „HDR und erweiterte Farbe“ in den Anzeigeeinstellungen an.
Auch Netflix bietet mit Windows 10 (1709) Videos in 4K und HDR an. Mit Nvidia-Grafikkarten, die mindestens 4 GByte Videospeicher haben und aus der GeForce-1000-Serie stammen, klappt das sowohl über die Netflix-App als auch über den Edge-Browser. Mit AMD und Intel-GPUs zeigte Netflix weder 4K noch HDR. (mfi@ct.de)