c't 22/2017
S. 24
News
Server & Storage

AMD-Epyc-Server lieferbar

Während Server-Größen wie HPE, Dell EMC und Lenovo erst wenige Produkte mit AMD-Epyc-Prozessoren anbieten, gibt es bei den kleinen deutschen Firmen Delta Computer, LS Computer Systeme und Starline mehr Auswahl. Alle drei setzen auf Supermicro-Barebones, die sie jedoch recht unterschiedlich ausstatten.

Den Supermicro A+ 1023US-TR4 im flachen Rack-Einschubgehäuse (1 HE) verkauft LS Computer ab 3600 Euro. Darin stecken zwei Epyc 7251 mit je acht Kernen, insgesamt bekommt man also 16 Kerne/32 Threads mit 2,1 GHz und bis zu 2,9 GHz Turbo. Im Basispreis sind 16 GByte DDR4-RAM in Form von zwei 8-GByte-Modulen enthalten. Um alle RAM-Kanäle der beiden Prozessoren zu bestücken, muss man 14 weitere Module für mindestens 1610 Euro hinzukaufen. Für die maximal möglichen 4 TByte RAM verlangt LS-Computer rund 113.000 Euro Aufpreis.

Im Grundpreis enthalten ist nur eine einzige 240-GByte-SSD. Für vier SATA-6G- oder SAS-12G-Laufwerke gibt es Hot-Swap-Wechselrahmen; optional ist eine NVMe-Backplane für PCIe-SSDs in U.2-Bauform lieferbar. Dabei sind bereits ein redundantes Netzteil, vier Gigabit-Ethernet-Ports sowie der Fernwartungschip Aspeed AST2500 mit separater RJ45-Buchse und VGA-Ausgang.

Starline bestückt die Zealbox-Server der Familie Z80.11 mit Epycs; hier gibt es Rack-Einschübe mit 1 oder 2 HE und mit vier bis 12 Hot-Swap-Einschüben für SSDs oder Festplatten. Auch hier gehören redundante 1000-Watt-Netzteile, je vier Gigabit-Ethernet-Ports und AST2500-BMC zur Standardausstattung. Die Preise beginnen bei 6100 Euro ebenfalls mit Epyc 7251, aber mit 256 GByte RAM (16 × 16 GByte). Für 2600 Euro Aufpreis steckt Starline vier NVMe-SSDs von Samsung mit je 960 GByte Kapazität ins System.

Delta Computer setzt den AMD Epyc zunächst nur im dicht gepackten „Big Twin“-System von Supermicro ein, welches auf 2 HE insgesamt vier Einschübe halber Breite mit je zwei Prozessoren vereint. Der Grundpreis des D20-4z-M2-ZN mit acht Octo-Core-Epycs und 64 Speichermodulen beträgt 15.750 Euro. (ciw@ct.de)

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Server-Festplatten von HGST und Toshiba

Die luftgefüllte Toshiba-Festplatte MG06 erreicht ihre hohe Kapazität durch den Einbau von sieben Scheiben – bisher passten lediglich sechs in die Gehäuse.

Helium-Füllung und Shingled Magnetic Recording (SMR) gelten als Bausteine zur Kapazitätssteigerung von Festplatten. Aber auch bei luftgefüllten Festplatten gibt es Fortschritte.

HGST bringt nun mit der Hs14 eine 14-TByte-Platte, die Helium-Füllung und SMR vereint. Die Hs14 arbeitet mit Host-Managed SMR – der Host-Controller muss also die Besonderheiten der Festplatte beachten. Wie bei HGST gewohnt, ist die Hs14 mit SATA- oder SAS-Anschluss sowie mit verschiedenen Sektorgrößen erhältlich. Die Platten drehen mit 7200 Umdrehungen pro Minute, haben einen DRAM-Cache von 512 MByte und sollen eine maximale Datenübertragungsrate von 234 MByte/s erreichen. Die Hs14 soll bereits bei einigen OEM-Partnern von HGST im Einsatz sein. Einen Termin für die allgemeine Verfügbarkeit sowie einen Preis hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben.

Die allem Anschein nach nicht mit Helium gefüllte 10-TByte-Festplatte Enterprise-Capacity HDD von Toshiba erreicht ihre hohe Kapazität durch die Verwendung von sieben Scheiben – bislang waren bei luftgefüllten Festplatten lediglich sechs Scheiben möglich, die maximale Kapazität lag bei 8 TByte. Die Scheiben müssen daher dünner ausfallen als bisher. Möglich wird dies wahrscheinlich durch neue Materialien – Toshiba hat Anfragen dazu bis zum Redaktionsschluss nicht beantwortet.

Der Scheibenhersteller Hoya verspricht durch die Verwendung von Glas beziehungsweise eines Glas-Kermaik-Verbunds bei geringerer Dicke eine ähnliche Stabilität wie bei den aktuell verwendeten Scheiben aus Aluminium. Hoya hat nach eigenen Angaben bereits Prototypen mit gerade einmal noch 0,381 Millimeter Dicke gebaut – die Scheiben in den 12-TByte-Helium-Laufwerken von WD sollen 0,635 Millimeter dick sein, die in luftgefüllten Festplatten sind rund 1 Millimeter dick.

Die weiteren technischen Daten der MG06 sind für eine Server-Festplatte recht typisch: Sie bringt eine maximale Datenübertragungsrate von 237 MByte/s, dreht mit 7200 U/min und ist mit 4Kn- oder 512e-Sektoren erhältlich. Die MTTF liegt bei 2,5 Millionen Stunden, die Festplatte ist ausschließlich mit SATA-Interface erhältlich. Nach Angaben von Toshiba sind Muster der MG06 ab sofort verfügbar, einen Preis hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben. (ll@ct.de)