c't 22/2017
S. 22
News
Peripherie

LEDs statt Kinoleinwand

Samsungs HDR-fähige Kinoleinwand aus LEDs verspricht extrem sattes Schwarz und hohe Spitzenhelligkeit bei voller 4K-Auflösung.

Samsung hat einen großen Kinoschirm vorgestellt, der komplett aus Leuchtdioden besteht: Die im Paragon Cineplex Theater installierte LED-Leinwand ist HDR-fähig, hat 10 Meter Diagonale und ihre Auflösung beträgt kinokonformes 4K, also 4096 × 2160 Bildpunkte. Als maximale Leuchtdichte auf einem zu 10 Prozent weißen Bildschirm nennt Samsung 500 cd/m2 – das sei zehn Mal so hell wie mit herkömmlichen Kinoprojektoren. Ein großer Vorteil der LED-Lösung: Jeder Bildpunkt kann einzeln an- und ausgeschaltet werden. Damit lässt sich deutlich einfacher echtes HDR realisieren, zumal ein schwarzer Bildpunkt wirklich schwarz (ausgeschaltete Diode) sein sollte.

Der Schirm ist DCI-konform (Digital Cinema Initiatives) und erfüllt damit die für Kinoleinwände üblichen Anforderungen. Ebenfalls wichtig für Kinobesitzer: Samsung verspricht Service bis zu einer Laufleistung von 100.000 Stunden. Samsung erwartet, dass LED-Leinwände in den kommenden Jahren in vielen Kinos in den USA und Europa die herkömmlichen Projektionsleinwände ersetzen werden. Die ersten Installationen realisierte der koreanische Konzern in Asien, etwa in Seoul und Busan in Korea. (uk@ct.de)

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8K-Laserbeamer

Die taiwanische Delta Electronics arbeitet an einem 8K-Beamer mit Laser-Lichtquelle. Mangels DLP-Chips mit voller 8K-Auflösung nutzt der OEM-Hersteller einen 4K-Chip von TI und entwickelt drum herum Elektronik, um 8K-Bilder zu erzeugen. Das Prinzip könnte aktuellen 4K-Beamern wie dem 4K-Laserprojektor VL7860 von Acer ähneln. Bei diesem wird das Bild eines DLP mit 2560 × 1600 Spiegelchen schnell hintereinander diagonal versetzt projiziert und daraus ein 4K-Bild mit 3840 × 2160 Bildpunkten errechnet. Der erste Prototyp erreicht laut Delta eine Spitzenhelligkeit von 26.000 Lumen. In der zweiten Jahreshälfte 2018 sollen erste Seriengeräte fertig sein. (uk@ct.de)

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OLED-Strategie

LG hatte Mitte des Jahres bekanntgegeben, eine OLED-Fabrik der Generation 8,5 mit 2,50 m × 2,20 m großen Substraten im chinesischen Guangzhou zu bauen. Nun scheint die koreanische Regierung damit nicht gar so glücklich zu sein: Sie sieht die OLED-Technik als wichtigen strategischen Bestandteil der koreanischen Wirtschaft und wird den Technologietransfer nach China deshalb möglicherweise unterbinden. Man habe eine Kommission eingerichtet, um über das geplante Joint Venture – LG hält daran 70 Prozent – zu beraten. LG möchte mit dem neuen Werk näher an den chinesischen Markt rücken; er ist schließlich der größte Fernsehmarkt der Welt. (uk@ct.de)

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Leuchten im Dunkel

Nachleuchtende organische Stoffe könnten künftig für Fluchtwege eingesetzt und als Biomarker in der Medizin genutzt werden. Bild: Bruno Hersche

Nachleuchtendes Material kennt man von Uhren: Eine Weile unter die Lampe gehalten, leuchtet das Zifferblatt anschließend auch ohne Umgebungslicht. Hierfür werden phosphoreszierende Stoffe genutzt, die die Photonen absorbieren und Elektronen auf ein höheres Energieniveau heben. Die zwischengespeicherte Energie wird verzögert als Lichtemission wieder abgegeben.

Auch viele organische Materialien, die mit Licht bestrahlt werden, nehmen Energie auf und geben sie als Licht wieder ab. Normalerweise erfolgt die Emission hier aber sofort nach der Bestrahlung. Indem sie zwei verschiedene organische Moleküle vermischt haben, konnten Forscher an der japanischen Universität Kyushu die Lichtenergie als elektrische Ladung zwischenspeichern und die Lichtemission so verzögern.

Der Vorteil der organischen Variante gegenüber bestehenden Lösungen: Die anorganischen Stoffe enthalten seltene Erden wie Europium und Dysprosium – diese sind teuer, müssen bei hohen Temperaturen verarbeitet werden und sie sind opak, streuen also in farbigen Lösungen das Licht. Die organischen Materialien sind dagegen transparent und lassen sich in Farben auflösen, ohne die eigentliche Farbgebung zu beeinträchtigen. Künftig könnten die nachleuchtenden organischen Stoffe nach Einschätzung der Forscher auch als Bio-Marker in der Medizin eingesetzt werden.

Bis dahin müssen die Entwickler noch ein paar Hürden beseitigen, darunter die Verkapselung der organischen Pigmente. Zunächst soll das organische Leuchtmaterial für großflächige Anwendungen, etwa Fluchtwege, genutzt werden – schließlich rentiert sich hier der günstigere Preis besonders. (uk@ct.de)