Intel Xeon W für Workstations

Nach dem Xeon Scalable Performance (Xeon-SP) für Server und Workstations mit zwei Prozessoren bringt Intel nun den Xeon W für Single-Socket-Workstations. Der Xeon W ist eng mit dem Core X für High-End-Desktop-PCs verwandt, steuert in seinen vier Speicherkanälen aber auch Registered-ECC-DIMMs mit bis zu 64 GByte an: Damit sind 512 GByte Arbeitsspeicher möglich, also die vierfache Menge wie beim Core X. Mit 4 bis 18 CPU-Kernen inklusive AVX512 deckt der Xeon W viele Workstation-Einsatzbereiche ab.

Der Xeon W passt in die LGA2066-Fassung und hat 48 PCIe-3.0-Lanes; das reicht für drei PCIe-x16-Grafikkarten oder -Rechenbeschleuniger. Der Chipsatz C422 für den Xeon W ist nahezu baugleich zum X299 des Core X und stellt 10 SATA-6G-Ports bereit, aber nur USB 3.0 (USB 3.1 Gen 1).

HP wird den Xeon W in der kommenden Z4 der vierten Generation (Z4 G4) einsetzen; laut HP ist die mit dem Xeon E5-1600 bestückte Z4 G3 die meistverkaufte HP-Workstation. Wer noch mehr Rechenleistung oder Speicher benötigt, bekommt mit zwei Xeon-SP bis zu 56 Kerne, 3 TByte DDR4-RAM und 96 PCIe-3.0-Lanes. Das wird dann aber teuer. Zwei dieser Xeon-SP steckt HP in die Z8 G4, deren Netzteil 1700 Watt für bis zu neun PCIe-3.0-Karten liefert.

Die HP Z6 G4 wiederum besitzt ein Mainboard für einen Xeon-SP; ein zweiter lässt sich – samt RAM – auf einer Riser-Karte dazustecken. HP-Konkurrent Dell bringt bald seine neuen Xeon-Workstations Precision 5820, 7820 und 7920 auf den Markt, Lenovo dürfte mit neuen ThinkStations folgen.

Fujitsu hat bereits das C422-Mainboard D3598-B für industrielle Anwendungen vorgestellt. Auch Gigabyte (MW51-HP0) und Supermicro (X11-SRA) haben C422-Boards im Programm; das Supermicro X11-SRM im Micro-ATX-Format hat aber nur vier DIMM-Slots. (ciw@ct.de)