c't 20/2017
S. 183
Spielekritik
Autorenn-Simulation
Aufmacherbild
Die rasanten Kurvendrifts bei F1 2017 sind auch dann eine echte Herausforderung, wenn man gegen den Computer spielt. Fahrfehler rächen sich sofort – für denjenigen, der auch nur einmal von der Strecke abkommt, ist das Rennen so gut wie gelaufen.

In 15 Runden um die Welt

Praktisch jedes Jahr ändert der Motorsportverband FIA die Regeln für den größten Rennzirkus der Welt. Breitere Chassis, größere Heckflügel und Reifen mit mehr Grip sollen dieses Jahr die Rennen schneller machen. Als offizielles Spiel zur Formel 1 passt sich F1 2017 den Neuerungen bei den Fahrzeugen an. Aber nicht nur in puncto Realitätsnähe glänzt das Spiel, auch das visuelle Erlebnis ist großartig. Schöne Konturen, glänzende Flächen, frische Farben und jede Menge Details bei Wagen und Spielwelt erfreuen das Auge. Neue Wasser-Animationen zeigen das Abperlen von Visier und Kameralinse. Bei Zusammenstößen schleudern Kleinteile über den Asphalt. Auch der Sound ist gut gelungen – vom Röhren der Motoren über die Funkansagen der Renncrew bis zu den Rennsport-Moderatoren.

Das offizielle Spiel zur aktuellen Formel-1-Saison bietet - wie schon seine Vorgänger - viel fürs Auge, aber auch echte Herausforderungen für begeisterte Gasgeber. Ein empfindliches Schadenssystem reagiert auf jeden Rempler; vom Boxenturm kommt dann über Funk eine Einschätzung.
Punkte, die man sich verdient hat, lassen sich in einer komplexen Baumstruktur für Forschung und Entwicklung investieren. Die vier Hauptbereiche betreffen Aerodynamik, Strapazierfähigkeit, Chassis und Antrieb des Fahrzeugs.
Die Boxenstopps sind ein nötiges Übel - insbesondere nach Kollisionen kommt man nicht darum herum. Reparaturvermeider müssen erleben, dass schon kleinste Rempler das Fahrverhalten negativ beeinflussen.
Die Zeitrennen geben dem Spieler Gelegenheit, seine fahrerischen Talente zu trainieren und sich mit den verschiedenen Fahrzeugmodellen vertraut zu machen. Dazu kann er nach Bedarf Nässe oder Tageszeiten für die Strecken einstellen.
Die abwechslungsreiche Kampagne bietet unter anderem einen "Rivalitätsmodus" im eigenen Team. Die Figur des Spielers tritt dabei gegen das Abbild eines realen Rennpiloten an.
Für jedes Rennen lassen sich Strategien wählen. Während der Boxenstopps, ohne die längere Rennen nicht auskommen, kann man die aktuelle Taktik verändern.
Außer den zehn aktuellen Formel-1-Fahrzeugen stehen noch zwölf Klassiker-Modelle bereit. Alle Wagen haben steuerungstechnisch ihre Eigenheiten. Das betrifft insbesondere Beschleunigung und Lenkung.

Nichts zu meckern gibt es auch in puncto Spielumfang. Schon der aufwendige Karriere-Modus beschäftigt Spieler viele Stunden. Außerdem können sie an zeitlich begrenzten Online-Events teilnehmen, sich für Meisterschaften qualifizieren und ihre Talente bei Zeitfahrten trainieren. Gefahren wird auf 24 Strecken in 20 Ländern von Aserbaidschan bis Singapur. Dynamisches Wetter und Tageszeiten von Morgengrauen bis Mitternacht lassen sich ebenso einstellen wie diverse Fahrprofile von Anfänger bis Profi.

Weitere Bilder

In 15 Runden um die Welt (7 Bilder)