c't 20/2017
S. 180
Web-Tipps
Walgesang, NIM-Computer, Simulationen

Reden Sie Walisch?

www.whalesynth.com

Wer schon immer gern mal selbst Walgesänge ausstoßen wollte, dem gibt der „WhaleSynth“ dazu Gelegenheit. Die Website ist einer von mehreren Namensanklangs-Werbegags der MailChimp-Macher. Durch Klicken und Ziehen mit der Maus innerhalb der Wasser-Fensterfläche schickt man eigene Wallaute durchs Meer. Ein kleines Panel ermöglicht es, zwischen drei Walarten zu wählen, zudem noch unterschiedliche Wassertiefen anzusteuern und einige weitere Parameter der Klangerzeugung zu variieren. Das Ganze ist ein ausgesprochen meditatives Erlebnis für gestresste Büromenschen und kann leicht jede Menge Arbeitszeit vernichten. (psz@ct.de)

Spielkoloss wiederbelebt

www.goodeveca.net/nimrod

www.goodeveca.net/nimrod/GAME

Der erste vollelektronische Spielcomputer wurde am 4. Mai 1951 einer staunenden Öffentlichkeit auf der „Exhibition of Science“ in South Kensington vorgestellt: Das mit Röhren bestückte Ungetüm Nimrod des britischen Herstellers Ferranti spielte das Duell-Denkspiel NIM und einige Varianten davon, unter anderem die „Misère“, gegen einen menschlichen Kontrahenten. Die Nimrod-Seiten auf goodeveca.net wären zwar in visueller Hinsicht mit der Einschätzung „Augenpest“ noch nett bewertet. Sie bringen dem Besucher aber alle Bereiche des Nimrod nahe, informieren über dessen Technik und erlauben es, online Partien gegen eine virtuelle Ausgabe des Rechners zu spielen. Signallampen und grobschlächtige Knöpfe statt eleganter Bedienelemente und geschwätziger Displays: Das ist „Retro“ in Reinkultur – und macht gewaltigen Spaß. (psz@ct.de)

Fairness und Ausgrenzung

https://game-of-life.becker-srv.de/

http://ncase.me

http://explorabl.es

http://ncase.me/loopy/v1.1

John Horton Conways bekanntes „Game of Life“ simuliert auf einfache Weise die regelbedingte Vermehrung, Stagnation und Verminderung einer Population. Mit demselben Prinzip und problembezogenen Regelsätzen lassen sich auch soziale und gruppenpsychologische Zusammenhänge veranschaulichen. Nicky Case nimmt sich in seinen originellen Simulationen beispielsweise die Durchsetzungsfähigkeit von Konzepten wie blindem Vertrauen, Nachahmung und Schummelei vor („Evolution of Trust“). Er zeigt anhand simpler Mechanismen zwischen gleich- und fremdartigen Objekten Effekte wie Kumulation und Ausgrenzung („Parable of the Polygons“). Die für die Tutorial-artigen Demonstrationen verwendete Technik der „Explorable Explanations“ lässt sich für viele Arten von spielerischem Lernen nutzen, wie etliche kurzweilige Beispiele belegen. Mit dem Public-Domain-Tool „Loopy“ kann man eigene Simulationen zeichnerisch anlegen. (psz@ct.de)

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