c't 2/2017
S. 24
News
Spiele

Schreiben wie ein Alien

Die Aliensprache in Sethian wurde vom chinesischen Zeichensystem und der Gebärdensprache inspiriert.

Im Puzzle-Abenteuer Sethian (Windows, macOS, 5 Euro) von Grant Kuning erforscht der Spieler den Untergang einer Alien-Kultur. Viele tausend Jahre in der Zukunft landet er als Wissenschaftler auf einem fremden Planeten und entdeckt den letzten funktionierenden Computer. Natürlich spricht dieser nur die Sprache der Aliens. Deshalb muss der Spieler die Wörter und die Grammatik der ungewöhnlichen Zeichensprache entschlüsseln.

Video: c’t zockt „Sethian“, „12 Orbits“ und „Solitune“.

Trotz einiger Hilfen ist der Spieleinstieg nicht leicht und erfordert Geduld, Experimentierfreudigkeit und Grundkenntnisse der Sprachwissenschaft. Wer diese Anfangshürden meistert, darf sich auf eines der originellsten Spielkonzepte des Jahres freuen. (Andreas Müller/hag@ct.de)

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Alltags-Ausbruch

Solitune wurde von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt gefördert.

Im 3D-Puzzle-Abenteuer Solitune (Windows, macOS, Linux, 2 Euro) von Rat King Entertainment übernimmt der Spieler die Rolle einer Büroangestellten. Sie will ihren tristen Alltag hinter sich lassen und eine ganz besondere Schäferin werden. Dazu befreit sie Personen aus ihrem Umfeld von deren Problemen: Sie verbrennt alte Aktenordner, gräbt Menschen aus Müll aus oder rettet Kollegen aus einem Papiertornado. Die aufatmenden Menschen folgen ihr fortan als Schafe.

Die visuelle Gestaltung ist abstrakt, der eigenwillige Elektro-Soundtrack sorgt für eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Passend dazu sind die Rätsel sehr einfach. Das Puzzle-Abenteuer des deutschen Entwicklerstudios ist ein surreales Erlebnis, das sich konventionellen Regeln verschließt. Es ist eine Metapher für den stressigen Arbeitsalltag und ein Plädoyer für Eskapismus. Außergewöhnlich und gut. (Andreas Müller/hag@ct.de)

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Achtung, Kreisverkehr!

Ein besonders kniffliges Problem bei der Entwicklung war die Verarbeitung von 12 gleichzeitigen Eingaben.

Im Multiplayer-Geschicklichkeitsspiel 12 Orbits (Windows, macOS, 2 Euro; iOS, Android, kostenlos) von Roman Uhlig dreht sich in einer kleinen Spielarena, auf die man von oben herabblickt, alles im Kreis. Das Ziel ist, mehr kleine Kugeln einzufärben als die Gegenspieler. Insgesamt drei Spielmodi und mehrere Maps stehen zur Wahl. Neben einem Deathmatch-Modus werden in „Blizzard“ und „Trails“ klassische Spielmechaniken aus Pong oder Snake geschickt variiert. Laut Entwickler ist 12 Orbits „das einzige lokale Multiplayer-Spiel für 2 bis 12 Personen gleichzeitig“, egal auf welcher Plattform. Die unkomplizierte One-Button-Steuerung machen aus dem einfachen Spielprinzip einen idealen Partyspaß. (Andreas Müller/hag@ct.de)

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Cyberpunk-Abenteuer

Among Thorns entstand bei einen Wettbewerb für das AdventureGame Studio.

Das Point-and-Click-Abenteuer Among Thorns (Windows, kostenlos) von Matt Frith spielt in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft. Cyberspace und Bio-Implantate sind allgegenwärtig, aber gleichzeitig wird die Welt von einer geheimnisvollen technologischen Krankheit geplagt. Der Spieler übernimmt die Rolle der Privatdetektivin Cora Bry, die sich auf die Suche nach einem Heilmittel für die Krankheit macht.

Entwickler Matt Frith hat ein sehr kurzes Cyberpunk-Abenteuer geschaffen, das direkt aus den Büchern William Gibsons oder Neal Stephensons entsprungen sein könnte. Es überzeugt durch detailverliebten Pixellook und düstere Atmosphäre. Die Rätsel sind relativ einfach und lenken kaum von der originellen Science-Fiction-Story ab. Besonders die Fans von Spielen wie Gemini Rue oder Technobabylon von den Wadjet Eye Studios sollten einen Blick riskieren. (Andreas Müller/hag@ct.de)

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