c't 18/2017
S. 6
Leserforum

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Nur zu wahr

Editorial: Wer misst, misst Mist, c’t 17/17, S. 3

Messen ist eine Kunst, die gelernt sein will. Es benötigt praktisches Können und ein gerüttelt Maß an theoretischem Wissen – sonst misst man Mist. Auch der Umgang mit einem Multimeter, erst recht mit einem Digital-Scope muss man lernen. So kann ein Digital-Oszi durchaus mal Spikes, sehr kurze Störimpulse, verschlucken, wenn das Gerät nicht korrekt eingestellt ist. Besonders belustigend wird es, wenn Laien mit einem Multimeter Vorgänge im Wechselspannungsbereich verfolgen wollen. Auch immer ein Spaß: Genauigkeit. Wer im Lichtnetz die Spannung auf zwei Stellen hinter dem Komma misst, hat einiges nicht verstanden. Aber das Messgerät kann es, ist das nicht toll?

Baneus F

Wer misst da Mist?

Was Sie da beschreiben, kann ich mir gut vorstellen. Ich habe es aber leider genau umgekehrt erlebt: Ich baute vor einigen Jahren einen Akku-Sauger auf einen Lithium-Ionen-Akku um, da auch NiMH-Ersatzakkus nach einigen wenigen Ladevorgängen immer schlapp machten. Dazu besorgte ich mir ein Balancer-Ladegerät, das zirka ein halbes Jahr problemlos funktionierte, dann aber komplett ausfiel. Kein Problem, ich erhielt ein Ersatzgerät. Aber das meldete auch nach stundenlangem Laden kein Ende des Ladevorgangs, das Nachmessen mit dem Multimeter ergab einen Spannungsunterschied von >100mV zwischen beiden Akkuzellen, also „unbalanced“.

Dann folgte eine schwierige Kommunikation mit Händler und Hersteller: Das Ladegerät funktioniere einwandfrei mit jedem Akku, mein Akku müsste kaputt sein. Auch wenn das Lade-Ende anders als in der Anleitung beschrieben nicht angezeigt würde, wäre trotzdem alles in Ordnung. Das Gerät könne nicht zurückgenommen werden.

Nach langem Hin und Her und einigen energischen E-Mails meinerseits nahm der Händler das Gerät zurück und erstattete den Preis. Ich hatte mir inzwischen ein vergleichbares Ladegerät besorgt. Dieses lädt denselben Akku auch heute noch (nach ungefähr zwei Jahren) korrekt und beide Zellen haben am Ende die exakt gleiche Spannung.

Sandro Wilhelm B

Brötchen backen

Das Problem liegt in der Annahme, dass fast jeder meint, er kann alles, insbesondere im IT- oder Elektrobereich. Und wenn es dann nicht klappt, wie es gewünscht ist, wird die Schuld einfach auf die Hardware geschoben – ist ja auch einfacher als das eigene Nichtkönnen einzugestehen. Elektroniker haben wie viele andere Berufe nicht umsonst 3,5 Jahre Lehrzeit. Ich kann auch nicht einfach Mehl, Butter, Salz, Hefe, Zucker und Wasser in einen Topf schütten und mich anschließend aufregen, warum da keine Brötchen draus werden und den Zutaten eine 1-Sterne-Bewertung schreiben, oder?

Marco Rohlfs f

Nachgebaut

Minikonsole für 6 historische Spieleplattformen im Eigenbau, c’t 17/17, S. 66

Eine Leser-Version der c’t-Retrokonsole

Mit regem Interesse hat mein Sohn den Artikel rund um die Retrokonsole Marke Eigenbau gelesen. Nach einem Abend voller nostalgischer Erinnerungen an meine Videospiel-Kindheit, die mit der Atari-Konsole begonnen hatte, orderten wir einen Raspi 3, den wir standesgemäß in ein Gehäuse im NES-Look einbauten, siehe Bild.

Mit der Anleitung haben wir das Ganze sogar ohne Tastatur unterhalb der im Artikel angesetzten zwei Stunden hinbekommen (insgesamt eher 30 Minuten), wobei wir zum Flashen der MicroSD-Karte im Gegensatz zum Artikel die Software „Etcher“ empfehlen, da sie noch einfacher ist.

Das Thema „Woher die Spiele-ROMs?“ wird leider von den Publishern als interessantes Geschäftsfeld links liegen gelassen.

Name ist der Redaktion bekannt B

Ergänzung zur Arcade-Spiele-Liste

Die Zusammenstellung der 30 jeweils besten Spiele dürfte sicher einige Diskussionen nach sich ziehen. Bestimmt hat da jeder seine eigenen Favoriten, und zum Glück kann ja jeder selbst entscheiden, was noch dazu sollte oder weg kann.

Meiner Meinung nach sollten folgende Klassiker für Mame genannt werden. Vor allem die ersten beiden wurden auch außerhalb der Computerszene sehr bekannt und haben nachhaltig auf andere Bereiche gewirkt: PacMan (der Nachfolger Ms. PacMan ist aufgeführt), Tetris (NES-Version aufgeführt), Gauntlet und Zaxxon.

Kosmas Einbrodt F

Keine Teileliste?

Mit viel Begeisterung und guten Vorhaben beobachtete ich schon mehrere Artikel über Raspberry-Pi-Konsolen in der c’t, doch nun habe ich endlich die Gelegenheit und nötige Motivation, das Bastelprojekt anzugehen.

Und so komme ich auf die c’t-Webseite in der Erwartung von viel weiterführendem Material wie einer Step-by-Step-Bauanleitung und Teileliste und Co., ähnlich wie bei den PC-Bauvorschlägen. Kommt da noch etwas oder erwarte ich zu viele Komplikationen beim Zusammenbau? Einfach Raspberry Pi 3 und ein oder zwei Controller kaufen, Retropie raufspielen und dann alle gewünschten Spiele zusammensuchen? Kann ja schon sein, dass das so einfach ist.

Jakke F

Das ist wirklich so einfach: Raspi, Netzteil, Gamepads, und schon kanns losgehen.

Weitere Ideen für Retro-Gehäuse

Coole Raspi-Gehäuse im Retro-Stil zum Selberbauen, c’t 17/17, S. 74

Wenn man Retro will, dann könnte man sich ein kleines Apple-II-Gehäuse drucken, allerdings erkennen das nur die wenigsten Nerds. Ansonsten bleiben noch kleine Alu-Köfferchen oder Holzkistchen vom Indien-Shop, gerne auch als Steampunk-Computer mit LCD. Was auch gut kommt, ist ein kaputtes Multimeter als Raspi-Gehäuse.

Gut ist alles, was ungewöhnlich, aber kompakt ist.

ShakeHead F

Ein Desaster

Backup-Lösungen für Android-Nutzer, c’t 17/17, S. 106

Ihr Artikel zeigt das ganze Desaster bei Backups für Android. Entweder werden nur ausgewählte Daten/Apps gesichert oder man muss Nerd-Werkzeuge erlernen. Ich mache das Backup von Android zum Mac mit einem FTP-Server auf dem Smartphone und mit Yummy FTP vom Mac. So kriege ich (fast) alles gesichert.

Peter Fackelmann B

Kein Weg an Root vorbei

Es gibt durchaus Möglichkeiten, Sicherungen zumindest zum Teil zu automatisieren. Die müssen aber händisch vorbereitet werden. Die Lite-Version von FolderSync schiebt Ordner gemäß der User-Konfiguration regelmäßig zum Beispiel auf diverse Cloud-Ordner, auch per FTP/WebDAV. Den Inhalt kann man zuvor mit ZArchiver verschlüsseln. Das kostenlose Offline Calendar bietet den Export in eine ICS-Datei an, die natürlich auch in den Sync-Ordner gehört, und mit dem Total Commander sucht man sich die restlichen wichtigen Inhalte zusammen.

Aber unabhängig von den genannten Tipps ist es doch so, dass man in unserer Zeit eigentlich nicht mehr um ein gerootetes Smartphone herumkommt. Oder kennt jemand einen Linux-, macOS- oder Windows-User, der sich auf seinem eigenen System den Root-Zugriff verweigern lassen würde? Es gibt mittlerweile recht viele Möglichkeiten, Smartphones diverser Hersteller zuverlässig zu entsperren, denn nur so erlangt man die Datenhoheit zurück! Alles andere ist nur unbefriedigendes Gebastel, wie ja der Autor schon zu bedenken gab.

H. Krefft B

Leistung messen

Strom für unterwegs, c’t 17/17, S. 120

Vor ein paar Monaten habe ich mir einen 10-Ah-Powerpack, ein faltbares Solarpanel und ein USB-Strom-/Spannungsmessgerät zugelegt. Ziel war es, ein Gefühl zu entwickeln, wie gut so etwas heute schon funktioniert.

Leider zeigt der PortaPow-Power-Monitor nur die aktuellen Werte an, lieber hätte ich eine Datenreihe in Sekundenabständen zum Beispiel per Bluetooth oder WLAN ans iPhone oder iPad weitergegeben. Das Diagramm auf Seite 124 entspricht dem, was ich mir vorstelle. Wie habt ihr das erstellt?

Interessant wäre auch eine Powerbank, die ihre Daten an ein Smartphone sendet und einen zum Beispiel daran erinnert, jetzt per Solarpanel zu laden, weil aus der Wetter-App bekannt ist, dass am aktuellen Standort die Sonne scheint. Aber zunächst bin ich auf der Suche nach einer Lösung, die mir U und I an das iPhone oder den PC funkt.

Jürgen Ludwig B

Das Quick-Charge-Diagramm haben wir mit einem Leistungsmessgerät Zimmer LMG95 gemessen, einen Hintergrundartikel zu unseren Messmethoden finden Sie über ct.de/-1966283 auf der c’t-Seite.

Einen USB-Messadapter, der die Daten via Bluetooth ans Smartphone sendet, kennen wir leider nicht. Für solche Messungen brauchen Sie einen passiven USB-Messadapter, an den man ein Multimeter mit Datenschnittstelle (Bluetooth, USB) anschließt. Gute Erfahrungen haben wir hier mit dem Mooshimeter gemacht (siehe c’t 22/16, S. 158 „Modern Messen“).

Über den Tellerrand

Zum Leserbrief von Joachim Ernst, c’t 17/17, S. 12

Es fällt mir schwer, nicht in obszöne und definitiv nicht druckfähige Pöbeleien abzugleiten, wenn ich Mitmenschen kritisiere, die in 2017 gemütlich auf dem Boden der BRD sitzen und von „gleichgeschalteter Presse“ sprechen.

Es gibt genügend historische – und leider auch aktuelle – Beispiele, anhand derer man sich trefflich vergegenwärtigen kann, wie das politische Umfeld in einem Staat aussieht, der seine Presse (und andere Organe) tatsächlich gleichgeschaltet hat.

Nur weil eine Zeitung, ein Fernseh- oder Radiosender etwas verbreitet, was nicht in die politischen Ansichten oder Weltanschauung passt, heißt das noch lange nicht, dass es sich um „Fake News“ handelt oder das Organ gar gleichgeschaltet wurde.

Björn Grewe B

Ergänzungen & Berichtigungen

Korrekte Schreibweise

E-ntwicklungshelfer, c’t 17/17, S. 61

Der Entwickler der beschriebenen Toolboxen heißt in korrekter Schreibweise Marcus Roskosch.

Privatkopie

Minikonsole im Eigenbau, c’t 17/17, S. 66

Bei Software gelten die Regeln der Privatkopie nicht. Im Gegensatz zu Musik oder Filmen darf man von Programmen keine Kopien anfertigen, um diese an Freunde und Bekannte weiterzugeben. Dabei kommt es auch nicht darauf an, ob die Programme auf einem Datenträger oder als Download erworben werden. Erlaubt ist das Anfertigen einer Sicherheitskopie. Diese darf aber nur zu eigenen Zwecken genutzt werden, etwa wenn das Original verloren wurde.

Ehre, wem Ehre gebührt

Prozessorgeflüster, c’t 17/17, S. 16

Professorin Maryam Mirzakhani war doch nicht die erste Frau, die die international Mathematik-Olympiade gewann. Diese Ehre steht Karin Gröger (heute Damerow) aus der ehemaligen DDR zu, die schon 1984 die volle Punktzahl erreichte.

Wir freuen uns über Post

Ausgewählte Zuschriften drucken wir ab und kürzen sie wenn nötig sinnwahrend.

Antworten sind kursiv gesetzt.

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