c't 18/2017
S. 33
News
Linux

Wayland bei Ubuntu 17.10

Ubuntu 17.10 wird Wayland und ein modifiziertes Gnome nutzen (Symbolbild).

Mittlerweile präzisieren sich die Planungen, wie Canonical den für Herbst bei Ubuntu 17.10 geplanten Umstieg von Unity auf Gnome als Standard-Desktop vollziehen will. So soll Gnome seine Bedienoberfäche etwa standardmäßig mithilfe der Wayland-Bibliotheken selbst zusammenbauen und ausgeben. Falls das mit den eingesetzten Grafiktreibern nicht gelingt, soll der Desktop aber automatisch auf den traditionell verwendeten X-Server zurückgreifen. Die Ubuntu-Entwickler modifizieren zudem das Bedienkonzept von Gnome an einigen Stellen. Das zum Start häufig genutzter Programme dienende Dash soll beispielsweise ständig am linken Rand zu sehen sein, wie es ähnlich bei Unity der Fall war. Fenster erhalten Knöpfe zum Mini- und Maximieren – die sollen sich aber nicht wie bei Unity links, sondern rechts am oberen Rand finden. Vorgesehen ist auch, dass sich Icons auf dem Desktop ablegen lassen. Anwender, die das unmodifzierte Bedienkonzept in der vom Gnome-Projekt erdachten Form bevorzugen, sollen dies über eine Option im Anmeldemanager aktivieren können. (thl@ct.de)

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RHEL 7.4: Btrfs-Abschied

Ein kleiner Absatz mitten in den Release Notes zählt zu den aufsehenerregendsten Neuerungen des vierten Updates von Red Hat Enterprise Linux 7 (RHEL7): Red Hat gibt seine Versuche mit dem oft als „Linux-Dateisystem der nächsten Generation“ propagieren Btrfs auf. Das Unternehmen hatte es 2010 in RHEL 6.0 als „Technology Preview“ integriert. So eingestufte Funktionen sind vom Support durch Red Hat explizit ausgeschlossen – in den allermeisten Fällen entfernt das Unternehmen diese Einschränkung aber nach ein oder zwei Jahren und unterstützt Kunden fortan beim Einsatz. Das ist jetzt auf absehbare Zeit vom Tisch; die nächste RHEL-Generation soll Btrfs nicht mal mehr enthalten.

Offenbar ging Red Hat die Entwicklung zu träge voran: Einige der Funktionen von Btrfs gelten neun Jahre nach Vorstellung des Dateisystems als instabil; außerdem wurden Funktionen wie die seit Langem versprochene Verschlüsselung auf Dateisystemebene nach wie vor nicht implementiert.

Statt auf Btrfs will Red Hat in Zukunft noch stärker auf den Logical Volume Manager (LVM) in Kombination mit dem Dateisystem XFS setzen. Beide haben in letzter Zeit einige neue Funktionen gelernt, durch die sich Btrfs ursprünglich abhob; Funktionen wie die automatische Kompression sollen noch folgen. Ferner arbeitet Red Hat seit Kurzem an einer „Stratis“ genannten Software, mit der sich Änderungen an Datenträgereinteilung und Dateisystemen leichter vornehmen lassen; auch das würde einen der Vorteile von Btrfs wettmachen.

Zu den Neuerungen von RHEL 7.4 zählt auch die Unterstützung für NVMe over Fabric (NVMf), mit der Clients die NVMe-SSDs von Servern effizient einbinden können. Außerdem gibt es eine Reihe von Neuerungen rund um Sicherheit, IT-Management und Container. Zum Schutz vor „BadUSB“ genannten Angriffen liegt nun etwa USB Guard bei, durch die das System nur noch solche USB-Geräte automatisch aktiviert, die der Admin auf einer Whitelist spezifiziert. (thl@ct.de)