Lizenz für Mobilfunktests
Die US-amerikanische Regulierungsbehörde FCC hat Apple eine Genehmigung für Funkexperimente im Millimeterwellenbereich erteilt. Die Zulassung gilt für ein Jahr. Apple will zwei in Kalifornien platzierte Sendestationen im 28-GHz- und im 39-GHz-Frequenzband nutzen. Andere Mobilfunkfirmen, darunter AT&T, Ericsson, Intel, Nokia, Samsung und Verizon, haben die beiden Bänder bereits in ihre 5G-Forschung einbezogen.
Der Antrag an die FCC wurde im Mai 2017 publik. Darin erklärte Apple, Übertragungen zwischen Basisstation und Empfänger untersuchen zu wollen. Dabei ging es um direkte Übertragungen bei Sichtverbindung und Multipath-Übertragungen mittels räumlich separierter Datenströme. Damit wolle der Konzern Daten sammeln, die für den Betrieb von Geräten in 5G-Netzen relevant seien.
Frequenzen im Millimeterwellenbereich galten lange als unbeliebt, weil die Reichweite gering ist und Objekte wie Gebäude kaum durchdrungen werden. Aber hohe Frequenzen locken mit hohen Bandbreiten, sodass Netzbetreiber für gute Flächendeckungen von Innenstädten längst einen Basisstationsabstand von 100 Metern akzeptiert haben. Antennen-Arrays und Beam-Forming sollen die Funkwellen in Richtung der Endgeräte bündeln und Mobilgeräten auch folgen. Unter anderem Samsung hat untersucht, wie sich die an Gebäuden und Gegenständen reflektierten Beams nutzen lassen, um etwa um Häuserecken herumzukommen. Ähnliche Tests dürften auch für die Antennenentwicklung und das Gehäusedesign von Apples Smartphones wichtig sein.
Das Normungsgremium 3GPP arbeitet noch an der Spezifikation für den Mobilfunk der 5. Generation. Mit ersten Netzen kann man ab 2020 rechnen. 5G verspricht zu Beginn Geschwindigkeiten bis 20 GBit/s, noch niedrigere Latenzen als LTE, umfassende und schnelle Vernetzung von Autos oder auch Infrastrukturen für das Internet der Dinge. (dz@ct.de)