c't 17/2017
S. 182
Spielekritik
Rollenspiel
Aufmacherbild
Das japanische Rollenspiel Final Fantasy XII erstrahlt auf der PS4 in neuem Glanz und lässt viele Mängel des PS2-Originals vergessen.

Die Rückkehr der Luftpiraten

Als Final Fantasy XII vor elf Jahren für die PS2 erschien, stand die altehrwürdige Rollenspielserie vor einem Umbruch: Die rundenbasierten Arenakämpfe waren passé. Stattdessen kämpften die Recken quasi in Echtzeit gegen wilde Monster des Fantasie-Reichs Ivalice, dessen Welt man frei erkunden konnte. Doch die PS2 war für ein solches Abenteuer untermotorisiert. Die Entwickler mussten die riesige 3D-Spielwelt in allzu kleine Abschnitte zerstückeln, damit sie in den mageren Speicher der Konsole passte. Alle paar Minuten gab es eine lange Ladepause, die den Spielfluss im Keim erstickte.

Nun hat Square Enix das komplette Spiel unter dem Namen The Zodiac Age für die PS4 überarbeitet. Die Neuauflage nutzt dieselben Figurenmodelle und Texturen wie damals, hübscht sie aber mit besseren Grafikeffekten auf und rendert in Auflösungen bis 4K (ohne HDR). Die Spielegrafik und die opulenten Zwischensequenzen sehen dadurch deutlich schärfer aus, vor allem die Texte lassen sich besser lesen. Die kleinen Level-Abschnitte sind jedoch geblieben. Immerhin dauern Unterbrechungen jetzt nur noch wenige Sekunden, sodass man wesentlich flotter vorankommt. Aufgrund des kleinen Sichtradius ploppen Gegner weiterhin rund 20 Meter vor dem eigenen Helden unvermittelt auf.