c't 15/2017
S. 38
News
Spieletipps

Wunderschöner Spaziergang

Old Man’s Journey reflektiert über den Sinn des Lebens.
Video: Spieletipps

Old Man’s Journey (Windows, 8 Euro; iOS, Android, ca. 5 Euro) von Broken Rules ist eine eigenwillige Mischung aus Walking-Simulator und Plattformer. Der Spieler begleitet einen alten Mann auf seiner Reise durch eine wunderschön handgezeichnete Naturlandschaft. Um voranzukommen, muss er die einzelnen Bildebenen verschieben. Anspruchsvolle Puzzles gibt es nicht, im späteren Verlauf sind bei einer Zugreise jedoch gute Reflexe gefragt. Old Man’s Journey ist ein entspannendes interaktives Bilderbuch, in dem sich Spieler rund 90 Minuten verlieren können. (Andreas Müller/hag@ct.de)

Cyberpunk-Drama

Vindictive Drive ist ein düsteres Rachedrama.

Niemand sollte sich vom harmlosen Retro-Look des Action-Stealth-Abenteuers Vindictive Drive (Windows, 3 Euro) von Secret Society täuschen lassen. Statt eines knuddeligen JRPG erwartet den Spieler ein düsteres Drama um Rache, Mord und Depression. Eine junge Hackerin muss es mit ihrem eigenen Vater aufnehmen, der sich als Mörder ihrer Mutter entpuppt.

Nachdem sich der Spieler mit der umständlichen Tastatursteuerung angefreundet hat, darf er Sicherheitssysteme ausschalten, Wachen ausweichen und Computer hacken. Kämpfe werden in Echtzeit ausgetragen. Die rücksichtslosen Entscheidungen der Hauptfigur werden so manchen Spieler länger beschäftigen – spannend, melancholisch und originell. (Andreas Müller/hag@ct.de)

Mech-Action

Meka On ist Twin-Stick-Action für frustresistente Daumenakrobaten.

Meka On (Windows, macOS, Linux, kostenlos) von Fractal Phase mixt einen Twin-Stick-Shooter mit einem Hack’n’Slay-Abenteuer. Ein Mech kämpft in einer Arena mit Schwert und Laserkanone gegen nicht enden wollende Gegnerwellen. Mit jedem Schuss oder Ausweichmanöver heizt sich der Energiekern des Mechs auf, bis schließlich nur das gute alte Schwert als Waffe übrig bleibt. Ein fieser Bossgegner rundet das hektische Geschehen auf dem Bildschirm ab.

Das Spiel erinnert an den Sega-Klassiker Virtual-On. Zwar ist hier alles eine Nummer kleiner, aber schnelle Reflexe und die Begeisterung für Riesenroboter sind ebenso gefragt. Die Gamepad-Steuerung ist etwas unpräzise, spannend und herausfordernd ist Meka on aber allemal. (Andreas Müller/hag@ct.de)

Rez auf Speed

Polybius versetzt Spieler in einen Farbenrausch.

Einer urbanen Legende zufolge war Polybius (PS4, PC geplant, 15 Euro,) ein ominöser Arcade-Automat, der bei Spielern aufgrund seiner Lichtreflexe epileptische Anfälle auslöste. Arcade-Guru Jeff Minter von Llamasoft hat diese Legende nun in ein reales Spiel umgesetzt, das auf der PS4 wahlweise mit oder ohne VR-Brille gespielt werden kann. Der Arcade-Shooter besteht aus schier endlosen Tunnelkursen, auf denen dem Spieler allerhand bunte Objekte entgegenfliegen – darunter Minotaurenköpfe. Begleitet wird der psychedelische Flug von treibender Techno-Musik mit lustigen Tier- und Arcade-Geräuschen.

Kleine Fehler verzeiht Polybius großzügig, sodass man sich schnell in einen Rausch spielt. Das kurzweilige Bombardement der Sinne vertrugen wir selbst unter der VR-Brille gut – wie ein farbiger Drogentrip ohne Nebenwirkungen. (hag@ct.de)