c't 15/2017
S. 128
Test
Windows 10 S
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Kurze Leine

Angetestet: Microsoft Windows 10 S

Mit dem Surface Laptop ist auch Windows 10 S da – mit dieser neuen Ausgabe will Microsoft in Schulen Marktanteile gewinnen. In der Praxis zeigt das Betriebssystem einige haarsträubende Einschränkungen.

Schulen sind ein Markt, in dem Microsoft bislang nicht so recht Fuß fassen konnte: Speziell in den USA hat Google mit seinen Chromebooks mehr als die Hälfte des Marktes im Griff. Um dagegen anzustinken, hat Microsoft Windows 10 S gezüchtet – eine von der Pro-Edition abgeleitete Ausgabe mit diversen abgeschalteten Funktionen. Microsoft liefert die S-Edition exklusiv an Bildungseinrichtungen und einige Hardware-Hersteller, die damit Geräte für den Bildungssektor bestücken sollen. Im Einzelhandel ist das System nicht separat erhältlich; auch im Entwicklerportal MSDN ist es bislang nicht aufgetaucht.

Windows 10 S erlaubt ausschließlich die Installation von Apps aus dem Store – und zwar auch aus dem Windows Store for Business, in dem Geschäftskunden das Angebot genau definieren können. Der Beitritt zu einer lokalen Windows-Server-Domäne ist versperrt, möglich ist nur Zugriff auf eine in der Microsoft-Cloud gehosteten Azure-AD-Domäne. Die restlichen Funktionen von Windows 10 Pro wie BitLocker, Gruppenrichtlinien-Editor und ähnliche sind weitgehend vorhanden.

Windows 10 S lässt sich auf die Pro-Ausgabe aktualisieren. Eigentlich verlangt Microsoft dafür rund 50 Euro; mit dem Surface Laptop ist das Upgrade jedoch bis Jahresende gratis.

Um zu bestätigen, ob das neue System tatsächlich nur Anwendungen aus dem Store zulässt, haben wir es auf dem Surface Laptop getestet. Außerdem haben wir das von Microsoft zum Download angebotene Recovery-Image für das Gerät auf einem alten Surface Pro 3 installiert. Auf letzterem war es nach der Installation sofort aktiviert – augenscheinlich akzeptiert Windows 10 S zur Aktivierung die digitale Lizenz für Windows 10 Pro, die auf Microsofts Aktivierungsserver gespeichert ist.

Verrammelt

Zunächst verhält sich Windows 10 S wie erwartet: Es verhindert den Start jeglicher ausführbarer Dateien, mit Ausnahme der vorinstallierten Anwendungen und Nachschub aus dem Store. Versucht man es trotzdem, weist ein Bildschirm-Overlay darauf hin, dass „in diesem Windows-Modus“ nur „überprüfte Apps aus dem Store“ ausgeführt werden können. Der Link zur „Anleitung“, um das Programm doch auszuführen, führt schlicht zur Upgrade-Seite im Store.