c't 14/2017
S. 46
News
Internet

Google Drive wird Backup-Medium

Googles „Backup and Sync“ sichert permanent alle angewählten Dateiordner des PC.

Mit einer neuen Software soll Googles Cloud-Speicher Drive künftig auch als Backup-Lösung taugen. „Backup and Sync“ löst die Windows- und macOS-Versionen der Drive-Desktop-App ab. Die Software erscheint am 28. Juni und richtet sich insbesondere an die rund 800 Millionen privaten Drive-Nutzer. Sie synchronisiert laut Google nicht nur den Drive-Folder, sondern jeden angewählten Ordner mit dem Cloud-Speicher.

Derzeit erhalten Drive-Nutzer 15 GByte kostenlosen Speicherplatz. Das dürfte kaum für umfangreiche Backups reichen. 100 GByte schlagen mit 2 Euro monatlich zu Buche, 1 TByte gibt es für 10 Euro. Auch wenn sie preiswert und praktisch erscheint: Nutzer sollten die neue Option mit Bedacht einsetzen. Vertrauliche und sehr persönliche Informationen haben in der unverschlüsselten Google-Cloud ebenso wenig verloren wie geschäftliche Kundendaten. (hob@ct.de)

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Firefox mit Multiprozess-Architektur

Mit der neuen Version 54 kann Firefox mehrere Prozesse gleichzeitig ausführen. Stürzt eine Seite ab, reißt sie jetzt nicht mehr zwangsläufig den ganzen Browser mit. Der Browser verteilt die Last auf bis zu vier Prozesse. Firefox nutzt zudem die Hardware effektiver. Er lagert die grafische Anzeige in einem eigenen Prozess aus, unter Windows in einen speziellen GPU-Prozess.

Firefox 54 enthält außerdem neue WebExtension-APIs, die Browser-übergreifend funktionieren. So sollen sich bereits vorhandene Chrome-Erweiterungen ohne großen Aufwand für Firefox anpassen lassen. Ab Version 57 werden dies die einzigen APIs sein, die Add-ons noch nutzen dürfen. (jo@ct.de)

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Firefox Klar für Android

Mozilla hat neben Firefox einen zweiten Mobil-Browser für Android veröffentlicht, der sich an Nutzer mit hohen Datenschutzanforderungen richtet. International heißt dieser „Firefox Focus“, in Deutschland läuft er unter dem Namen „Firefox Klar“. In der Voreinstellung blockiert der Browser Werbe-Tracker, Analytics-Code und Social-Media-Tracking, etwa durch Like- und Sharing-Buttons.

Der ebenfalls aktive Stealth-Modus soll Daten innerhalb des Betriebssystems verbergen und verhindert beispielsweise Screenshots. Zusätzlich lassen sich Webfonts abschalten und weitere Tracker abweisen. Stets präsent ist eine Schaltfläche zum Löschen sämtlicher Sitzungsdaten – in Form eines Mülleimer-Icons und als Systembenachrichtigung. Die Blocklisten bezieht Focus/Klar ebenso wie die übrigen Mozilla-Browser vom Unternehmen Disconnect.

Klar präsentiert sich getreu seinem Namen äußerst minimalistisch. Es gibt keine Tabs, keine Suche im Seitentext, keine Übersichten über History, Cookies oder Downloads, keine Login-Daten, keine Lesezeichen. Außer einer knapp 500 Einträge langen Domain-Liste enthält Klar daher keine Eingabehilfen. (Herbert Braun/jo@ct.de)