c't 14/2017
S. 27
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Server & Storage

HPE bringt neuen MicroServer mit AMD-SoC

Im HPE ProLiant MicroServer Gen10 steckt ein AMD Opteron X3000. Bild: HPE

Der seit Ende 2013 von HP verkaufte ProLiant MicroServer Gen8 mit Celeron G1610T ist bei Bastlern und Kleinfirmen als preisgünstige Basis kleiner Server und NAS beliebt, weil es ihn ab 210 Euro gibt. Nun kommt der MicroServer Gen10 mit dem System-on-Chip AMD Opteron X3000. Weiterhin passen vier Festplatten hinein wie schon beim ersten MicroServer von 2010, in dem ebenfalls ein AMD-Mobilprozessor steckte.

Die Opteron-X3000-SoCs sind Server-Varianten der Embedded-Prozessoren, die AMD vor zwei Jahren als „Merlin Falcon“ beziehungsweise RX-216GD, RX-418GD und RX-421BD vorgestellt hat – und auch eng verwandt mit dem Notebook-„Carrizo“. Ihre Excavator-Kerne takten mit maximal 3,4 GHz, die TDP lässt sich auf 12 bis 35 Watt einstellen.

Der MicroServer Gen10 bringt gegenüber der Gen8-Version einerseits Verbesserungen wie AES-Befehle und bis zu 32 GByte ECC-RAM (statt bisher 16), andererseits aber auch Rückschritte: Es fehlt die „iLO“-Fernwartung mit separatem Netzwerkport und erst die teureren Quad-Cores Opteron X3418 oder X3421 versprechen Mehrleistung im Vergleich zum Celeron G1610T. Dass die neue RAID-Firmware wohl nicht mehr für VMware ESXi taugt, dürfte nur wenige potenzielle Käufer stören. Für einen Server unnötig sind die beiden DisplayPorts, die Auflösungen bis hin zu 4K liefern; HPE empfiehlt den MicroServer aber auch für digitale Anzeigetafeln, also Digital Signage.

Leider kostet schon die billigste Version des neuen Mikroservers (HPE-Nummer 873830-421) 430 Euro, also mehr als das Doppelte der einfachsten Gen8-Version. Der Neuling hat dann zwar 8 statt 4 GByte RAM, kommt aber ebenfalls ohne Festplatte; der Opteron X3216 des Basismodells dürfte außer bei AES-Verschlüsselung nicht schneller rechnen als der Celeron G1610T. Immerhin könnte der neue Mikroserver im Leerlauf sparsamer sein, weil ihm der Baseboard Management Controller (BMC) für die Fernwartung fehlt. Und vermutlich werden die Preise deutlich fallen, wenn die Geräte besser lieferbar sind und mehr Händler konkurrieren. (ciw@ct.de)