c't 14/2017
S. 148
Tipps & Tricks
Hotline

Tipps & Tricks

Wir beantworten Ihre Fragen

Telefonieren und surfen auf einer Kreuzfahrt

¯??? Ich plane eine längere Kreuzfahrt. Leider ist Roaming in manchen Ländern sehr teuer. Wie kann ich bei Landgängen und in Häfen trotzdem günstig das Internet nutzen?

¯!!! Das kommt ganz drauf an, wo Sie gerade unterwegs sind. Innerhalb der EU und auch auf den Azoren, Madeira oder den kanarischen Inseln können Sie Ihren deutschen Mobilfunkvertrag seit dem 15. Juni nutzen wie zu Hause. Wenn Sie Ihre Kreuzfahrt hingegen beispielsweise nach Nordafrika oder in die Karibik führt, ist es die günstigste Variante, vor Ort in einem Mobilfunk-Shop eine Prepaid-Karte zu erstehen – außer Sie sind auf Guadeloupe, wo auch der EU-Tarif gilt. Üblicherweise zahlen Sie für ein Gigabyte 2 bis 10 Euro.

Extrem teuer ist die Nutzung des schiffseigenen Mobilfunknetzwerks. Hier sollten Sie sicherstellen, dass sie dieses nicht versehentlich nutzen. Dazu reicht es nicht, das Daten-Roaming an Ihrem Smartphone zu deaktivieren, unter Umständen wird trotzdem Traffic anfallen. Am besten stellen Sie Ihr Handy auf manuelle Netzwahl um, damit es sich erst gar nicht ins Netz einbucht. Falls Sie telefonisch erreichbar bleiben müssen, sollten sie die Datenverbindung komplett deaktivieren, spätestens wenn das Schiff einen Hafen verlässt. Das Schiffsnetzwerk darf nur auf hoher See eingeschaltet werden, um keine Störungen in Netzwerken an Land zu verursachen. (uma@ct.de)

Screenshot mit Mauszeiger unter Windows aufnehmen

¯??? Für eine Softwareanleitung möchte ich unter Windows Screenshots anfertigen. Allerdings fehlt darauf immer der Mauszeiger. Wie bekomme ich den in die Screenshots?

¯!!! Die Windows-Funktionen für Bildschirmschnappschüsse per Druck-Taste oder das Snipping-Tool nehmen den Mauszeiger nicht auf. Das klappt nur mit zusätzlichen Programmen wie zum Beispiel dem kostenlosen Bildbetrachter IrfanView (siehe ct.de/yfww). Nachdem Sie diesen installiert haben, drücken Sie die Taste C. Damit öffnet sich der Dialog für die Fotografieren/Screenshot-Funktion. Achten Sie darauf, dass dort unter Optionen der Haken bei „Mauszeiger fotografieren“ gesetzt ist. Jetzt noch mit „Start“ bestätigen, um die Screenshot-Funktion scharfzuschalten.

Wechseln Sie anschließend zu dem Programm, von dem Sie einen Schnappschuss erstellen wollen. Mit der Tastenkombination Strg+F11 nehmen Sie den Screenshot auf, den Sie anschließend in IrfanView weiterbearbeiten und speichern können. (chh@ct.de)

macOS: Spotlight findet Apps nicht

¯??? Ich habe mir angewöhnt, Programme auf meinem Mac über die Spotlight-Suche zu starten: Cmd+Leertaste, ein, zwei Anfangsbuchstaben vom Programmnamen, Enter, fertig. Das geht schneller als mit der Maus. Nun habe ich aber zwei Programme, die Spotlight partout nicht findet. Was tun?

Aus- und Wiedereinschalten wirkt auch bei Spotlight-Optionen manchmal Wunder: in diesem Fall bei der Suche nach Programmen.

¯!!! Haben Sie den Computer schon mal aus- und wieder eingeschaltet? Spaß beiseite: Ein Neustart hilft nicht, wohl aber ein vorübergehendes Abschalten dieser Funktion von Spotlight. Gehen Sie in den Systemeinstellungen unter Spotlight auf den Reiter „Suchergebnisse“ und entfernen Sie das Häkchen neben „Programme“. Jetzt sollte Spotlight keine Programme mehr finden. Wenn Sie das Häkchen nun wieder setzen, indexiert Spotlight den Programme-Ordner neu und sollte in Zukunft alle installierten Programme finden. (Harald Bögeholz/chh@ct.de)

Änderungen am DSL-Anschluss bei 1&1

¯??? 1&1 hat mir mitgeteilt, dass für meinen Anschluss der technische Partner wechselt. Möglicherweise müsse man den Anschluss sogar kündigen. Die Hotline konnte mir nicht erklären, was da los ist. Wissen Sie, warum 1&1 das macht?

¯!!! Vermutlich läuft Ihr Anschluss bislang über die Infrastruktur von Telefónica. Der Anbieter hat angekündigt, bis Ende 2018 sein Netz abzubauen und kündigt die Vorleistungsverträge. Das betrifft nicht nur 1&1, sondern beispielsweise auch Easybell.

Jeder Wegfall einer Vorleistung zwingt 1&1 dazu, einen neuen Anbieter zu finden, was in den allermeisten Fällen ohne Leistungseinbuße möglich sein wird. Die Telekom beispielsweise hat sehr viele Vermittlungsstellen ausgebaut, auch dort, wo Mitbewerber eigene Zugänge betreiben. Ihr größtes Risiko ist, dass dort zumindest vorübergehend nicht genügend Anschlüsse vorhanden sind, um alle betroffenen Kunden zeitnah umzuschalten.

Falls tatsächlich keine Alternative bestünde, wäre es schlicht unmöglich, Ihnen weiterhin einen Anschluss zu bieten. Das würde 1&1 zu einer Kündigung zwingen. Dann müssten Sie abwarten, ob ein anderer Provider aktiv wird und seine Kapazitäten erweitert oder – falls es mit dem Weggang des alten Providers keinen mehr gibt – einen Ausbau vornimmt. (uma@ct.de)

Asus A320M-C läuft nicht mit Ryzen-Prozessoren

¯??? Ich hatte mir Ende 2016 ein System mit dem Mainboard Asus A320M-C und dem AMD-Prozessor A12-9800 gekauft. Jetzt wollte ich den Rechner auf einen schnelleren Ryzen 5 1400 aufrüsten, der Monitor bleibt nach dem Einschalten aber dunkel.

Trotz AM4-Fassung läuft das Asus A320M-C nur mit Bristol-Ridge- und nicht mit den moderneren Ryzen-Prozessoren.

¯!!! Bristol-Ridge-Prozessoren der Serie A-9000 wie zum Beispiel den A12-9800 verkauft AMD ausschließlich an PC-Hersteller. Einige Händler bieten diese CPUs zumindest gebündelt mit dem Mainboard Asus A320M-C an. Zwar trägt dieses OEM-Board die gleiche Fassung AM4, wie sie auch Ryzen-Prozessoren verwenden, weil es aber ein halbes Jahr früher in den Handel kam, ist es nicht kompatibel mit Ryzen-CPUs. Deshalb startet der Rechner damit nicht. Für ein Ryzen-System benötigen Sie ein neues AM4-Mainboard.

Obendrein fehlt den CPUs der Serien Ryzen 5 und 7 im Unterschied zu den Serie-A-Prozessoren eine integrierte Grafikeinheit, weshalb Sie außerdem eine Grafikkarte benötigen. Ryzen-Prozessoren, die eine Vega-GPU enthalten, erscheinen erst gegen Ende 2017. (chh@ct.de)

Diagnose-Infos bei Netflix und Kodi

¯??? Ab und zu sehe ich in c’t Screenshots mit Diagnose-Infos von Videoplayern wie der Netflix-App oder in der Media-Oberfläche Kodi: Etwa zur aktuellen Auflösung, zum Codec und zur Datenrate. Wie blendet man die ein?

Die Tastenkombination Strg+Umsch+Alt+D zaubert Diagnose-Infos zum laufenden Video ins Bild.

¯!!! Dazu drücken Sie bei laufendem Player die Tastenkombination Strg+Umsch+Alt+D (Ctrl+Shift+Alt+D). Ein zweiter Druck schaltet sie wieder aus. Das klappt etwa unter Windows 10 im Fenster des Browsers Edge, aber auch in der Netflix-App oder beim Videoplayer von Kodi unter LibreElec.

Die Bildschirmfotos fertigen wir dabei allerdings teilweise tatsächlich per Digicam an: Der Kopierschutz sorgt unter Windows 10 dafür, dass Screenshot-Tools (wie Alt+Druck) nur die Diagnosewerte erfassen, nicht aber das Videobild. (ciw@ct.de)

NAS-Zugriff durch Router-Kaskade

¯??? Ich fand Ihren Artikel in c’t 8/17 für sicherere Heimnetze mit einer Router-Kaskade sehr interessant und habe das mit zwei Fritzboxen nachgebaut. Es gibt nur ein Problem: Ich kann auf das am äußeren Router in der DMZ hängende NAS zwar per Browser zugreifen, nicht aber per Windows-Explorer. Bei den Firewall-Regeln in Windows 10 habe ich schon die „Edgeausnahme“ bei der Datei- und Druckerfreigabe (SMB eingehend) zugelassen (TCP/445), wie Sie es online beschrieben haben (ct.de/ywhx). Dennoch geht nichts. Können Sie weiterhelfen?

¯!!! Standardmäßig sperren Fritzboxen die Windows-Dateiübertragungsprotokolle. Gehen Sie in den Einstellungen auf Internet/Filter/Listen und schalten Sie den Netbios-Filter aus.

In einer Router-Kaskade blockieren Fritzboxen in der Werkseinstellung den Dateizugriff mit den Windows-Sharing-Protokollen.

Die Option taucht erst auf, wenn Sie die Menüansicht per Klick auf das Wort Standard (unten links) auf „Erweitert“ umgestellt haben. Anschließend sollten Sie auf das NAS per Angabe der Adresse zugreifen und es darüber auch mit einem Laufwerksbuchstaben einbinden können. Im Explorer wird es trotzdem nicht per Netbios-Name sichtbar, weil die Fritzbox nach wie vor Broadcasts sperrt.

Damit Sie ungebremst aus dem inneren Netz aufs NAS im äußeren schreiben können, müssen Sie auf der kaskadierten Fritzbox die vorgegebenen WAN-Geschwindigkeiten unter Internet/Zugangsdaten/Verbindungseinstellungen aufs Gigabit-Ethernet-Maximum stellen (1.000.000 kBit/s).

Die voreingestellte Upstream-Rate von 10.000 kBit/s würde Schreibvorgänge sonst auf 1,1 MByte/s drosseln. Mit dem Maximum begrenzt nur noch die Router-CPU den Durchsatz; bei einer Fritzbox 4040 gingen schreibend immerhin 51 MByte/s durch. (ea@ct.de)

Schwarz- und Weißpunkt in Lightroom setzen

¯??? Gibt es eine Möglichkeit, in der Foto-Software Lightroom Schwarz- und Weißpunkt für maximalen Kontrast automatisch festlegen zu lassen?

Mit gedrückter Shift-Taste und Doppelklick auf „Weiß“ setzt Lightroom den Weißpunkt automatisch.

¯!!! Das klappt, wenn Sie in der Entwickler-Ansicht die Shift-Taste gedrückt halten und dann in den Tonwert-Einstellungen auf das Wort „Weiß“ oder „Schwarz“ mit der Maus doppelklicken.

Wenn Sie den Weiß- oder Schwarzpunkt von Hand festlegen wollen, ohne dass helle Bereiche überstrahlen oder dunkle Bereiche absaufen, gibt es ein weiteres Hilfsmittel: Halten Sie dafür die Alt-Taste gedrückt, wenn Sie die Regler verschieben. Wenn Sie den Schwarzpunkt einstellen, wird das Bild komplett weiß. Farbig erscheinen lediglich die Pixel, deren Helligkeitswert bereits 0 beträgt. Idealerweise sollten Sie den Regler so setzen, dass gerade so keine bunten Pixel auftauchen. Analog gilt die Einstellung für den Weißpunkt – mit dem Unterschied, dass dort das Foto bis auf die überbelichteten Bereiche komplett schwarz erscheint. (chh@ct.de)

macOS: Thunderbird muss Schriftart „Osaka“ laden

¯??? Seit einiger Zeit meldet das Mail-Programm Thunderbird bei jedem Start auf meinem Mac, dass die Schrift „Osaka“ geladen werden muss. Das Laden der Schriftart bringt keine Abhilfe.

¯!!! Vermutlich haben Sie eine Mail erhalten, die japanische Schriftzeichen enthält. Bei macOS 10.12 gab es eine Änderung bei den Schriftarten: Osaka ist nicht mehr ein vorinstallierter Font, sondern wird nur bei Bedarf heruntergeladen. Einige Programme kommen damit nicht zurecht und fordern zum Beispiel den Download an, selbst wenn die notwendigen Teile der Schriftart-Familie – zum Beispiel Osaka Regular – bereits installiert sind.

Als Workaround müssen Sie die fehlenden Schriftart-Bestandteile von Hand installieren. Öffnen Sie die Schriftsammlung über die Spotlight-Suche mit Cmd+Leerzeichen und geben Sie dort Schriftsammlung ein. Nachdem diese geöffnet ist, geben Sie im dortigen Suchfeld „Osaka“ ein und installieren Sie nun sowohl Osaka als auch Osaka-Mono. Beim nächsten Start von Thunderbird sollte die Meldung über die fehlende Schriftart nicht mehr erscheinen. (chh@ct.de)

Ubuntu auf altem Mac installieren

¯??? Ich möchte auf meinem alten MacBook (Baujahr 2006) Ubuntu 16.04 LTS installieren. Leider gelingt die Installation weder von einer DVD noch einem bootfähigen USB-Stick.

Ältere Prozessoren benötigen den 32-Bit-Installer von Ubuntu, den Sie auf der Ubuntu-Webseite unter dem Link „Alternative Downloads and torrents“ finden.

¯!!! Hier kommen zwei Probleme zusammen: Zum einen tun sich viele ältere Macs schwer, von USB-Medien zu booten. Zum anderen versuchen Sie vermutlich, die 64-Bit-Version von Ubuntu zu installieren, die auf der Download-Seite standardmäßig angeboten wird. Ältere Macs vor dem Modelljahr 2009 haben jedoch Probleme damit, 64-Bit-Betriebssysteme zu starten – beim Mac mini und dem MacBook Air gelingt es gar erst ab dem Modelljahr 2010. Zudem steckte im ersten Intel-MacBook noch ein Core Duo, der den 64-Bit-Befehlssatz nicht beherrscht. Laden Sie deshalb die 32-Bit-Variante herunter, die Sie auf der Ubuntu-Download-Seite unter „Alternative downloads and torrents“ finden.

Dies ist auch die passende Version für andere Systeme mit alten CPUs, etwa AMDs Athlon bis zum XP oder diverse Pentium-4-Modelle von Intel. Macs mit PowerPC-Prozessor unterstützen aktuelle Ubuntu-Releases hingegen nicht mehr. Die letzte Version für diese Prozessorarchitektur war Ubuntu 14.04, das inzwischen nicht mehr vom Entwickler gepflegt wird. (bkr@ct.de)