Raw-Erweiterung für Apple Photos
Seit Apple sein Raw-Workflow-Paket Aperture eingestellt hat, müssen sich Mac-Besitzer mit den eingeschränkten Möglichkeiten der Photos-App zufrieden geben – oder zu Drittanbieter-Software greifen. Jetzt haben die „Gentlemen Coders“ mit Raw Power eine App vorgestellt, die Apples eingebaute Raw-Engine deutlich besser ausreizen soll. Sie klinkt sich als Erweiterung in Photos ein, läuft aber auch eigenständig. Raw Power sieht nicht ganz zufällig aus wie Aperture: Gründer der Gentlemen Coders ist Apples ehemaliger Chefentwickler Nik Bhatt, der sowohl für das Foto-Workflow-Paket als auch für iPhoto verantwortlich war.
Raw Power bringt unter anderem die in Aperture vorhandenen Raw-Decoding-Regler zurück: Schärfen, Entrauschen und Mikrokontrast auf Raw-Ebene sowie die Tonwert-Kurve. Dazu gesellen sich gängige Filter für das interpolierte Bild wie Lichter-Wiederherstellung, Weißabgleich, Gradationskurve – auch im Lab-Modus – sowie Schärfen im Luminanzkanal. Mit der neuen Version 1.1 lassen sich Einstellungen als (kameraspezifische) Presets konservieren sowie per Kopieren/Einfügen auf mehrere Fotos anwenden. Sämtliche Korrekturen werden in einer Begleitdatei gespeichert. Verglichen mit professionellen Raw-Konvertern wie Lightroom, Iridient Developer und Capture One fehlen dem Newcomer noch wichtige Bausteine, etwa Schwarzweiß-Umsetzung oder Objektivkorrektur. Die Software kostet 15 US-Dollar und läuft unter macOS Sierra. (atr@ct.de)