c't 1/2017
S. 104
Praxis
SSD-Lebensdauer strecken
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So hält Ihre SSD länger

Praxistipps zur Erhöhung der SSD-Lebensdauer

Die Angst vor einem Ausfall durch zu hohe Schreiblast ist zwar nicht unbegründet, aber die meisten Solid State Disks (SSD) halten weit länger als vom Hersteller angegeben. Dennoch ist es eine gute Idee, die SSD optimal einzurichten und gelegentlich mal nach ihrem Gesundheitszustand zu schauen.

Zum Thema SSDs existieren eine ganze Reihe Mythen. Vor allem die Angst vor einem Totalausfall der SSD durch zu viele Schreibvorgänge geistert seit Jahren durch die Gegend.

Daher versuchen viele Anwender, SSDs möglichst wenig zu belasten. Das gipfelt im Tipp, die Auslagerungsdatei nicht auf die SSD, sondern auf eine zusätzliche Festplatte zu legen – doch damit büßt man den Vorteil der SSD-Geschwindigkeit zum Teil wieder ein.

Wie viel man im Rahmen der Garantiebedingungen auf eine SSD schreiben kann, steht meistens im Datenblatt. Beispielsweise verträgt eine Crucial BX200 mit 240 GByte Kapazität im Rahmen der dreijährigen Garantiefrist 72 TByte, also rund 65 GByte pro Tag.

Amoklaufende Anwendungen

Auf typischen Arbeitsplatz-PCs – sei es ein Notebook oder Desktop-Rechner, mit Windows, Linux oder MacOS – werden weniger als 40 GByte pro Tag auf die SSD geschrieben. Mehr schafft man allenfalls mit Videoschnitt oder ganztägigen Photoshop-Sessions. Meldungen über amoklaufende Anwendungen haben die Befürchtungen vor einem SSD-Ausfall aber noch einmal angeheizt.

Stress macht etwa der Webbrowser Firefox, der nach verschiedenen Analysen bis zu 35 GByte pro Tag auf die SSD schreibt. Die Audio-Streaming-App Spotify soll in der Version 1.0.39 sogar mehrere Hundert GByte pro Tag in ihre eigene Datenbank schreiben. Das Problem wurde mit der Version 1.0.43 behoben. Zwar schrieb auch dieses Release im Test in sechs Stunden Streaming-Betrieb (ohne Download der Songs) rund 1 GByte Daten auf die SSD, aber das liegt weit unter der kritischen Menge.