c't 8/2016
S. 38
News
Netze

Erster Switch für 5-GBit/s-Ethernet

Der Switch M4200 von Netgear liefert auf herkömmlichen Ethernet-Kabeln bis zu 5 GBit/s und kann angekoppelte Geräte auch mit Strom versorgen.

Eigentlich wollte Netgear seinen neuen Switch M4200-10MG-PoE+ erst Ende März vorstellen. Zu sehen gab es das wegweisende Gerät dann doch schon auf der CeBIT-Messe Mitte März. Bemerkenswert daran ist, dass es als erster Switch überhaupt über einzelne Ethernet-Kupferkabel Geschwindigkeiten oberhalb von 1 GBit/s erreicht. Auf sechs Ethernet-Ports befördert es bis zu 2,5 GBit/s, auf zwei weiteren kommt es auf maximal 5 GBit/s.

Alle Ports versorgen daran angekoppelte Geräte mit maximal je 30 Watt Leistung, (Power-over-Ethernet, IEEE-Norm 802.3at). Es soll für 1370 Euro in den Handel kommen.

Netgear setzt damit als einer der ersten Hersteller den IEEE-Entwurf 802.3bz um, mit dem sich auch die maximalen Datenraten von WLAN-Basen der Wave-2-Entwicklungsstufe verzugsfrei auf einem einzigen Ethernet-Kupferkabel annehmen und weiterreichen lassen. Wave-2-WLAN-Basen erreichen bis zu 1800 MBit/s; das verbreitete Gigabit-Ethernet befördert maximal 940 MBit/s.

Die neuen Datenraten von 2,5 und 5 GBit/s sind eine Zwischenlösung, die Firmen die Verwendung doppelter Kabel (Link Aggregation) oder die Umstellung der Infrastruktur auf CAT-6a für 10-Gigabit-Ethernet (10GBase-T) erspart. Der IEEE-Entwurf 802.3bz (auch Nbase-T genannt) wird in den kommenden Monaten finalisiert. (apoi@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Deutschlandweites IoT-Netz

Digimondo, eine Tochter des Energielieferanten Eon, baut das nach eigenen Angaben erste deutschlandweite Netzwerk für das Internet of Things auf. Das Unternehmen setzt auf das LoRa-Funkverfahren (Low power, long Range), um Dinge wie Luftverschmutzungssensoren, Straßenlaternen oder Fahrräder über bis zu 40 Kilometer Entfernung an das Internet anzubinden. Aktuell sind Nürnberg, Hamburg und Berlin für Anwendungen außer Haus versorgt, wöchentlich kommen weitere Städte hinzu. In einer zweiten Ausbauphase soll die Abdeckung für eine In-Haus-Versorgung erweitert werden.

Auf digimondo.de führt das Unternehmen diverse Anwendungsbeispiele auf. Nahe am Marktstart sind die Ortung von Segelbooten und die Zählerstandübermittlung per LoRa-Funk, erklärt die Firma auf Nachfrage. Die automatische Ablesung von Zählerdaten hat Digimondo in Kooperation mit Eon und einem Zählerhersteller entwickelt; das erste LoRa-Meter soll „in diesem Jahr auf den deutschen Markt kommen“. Digimondo sieht sich als Netzbetreiber; die Teilnehmergeräte vertreiben Partnerunternehmen wie Eon.

LoRa kommuniziert bi-direktional, liefert je nach Entfernung zwischen 0,3 und 52 KBit/s und nutzt das lizenzfreie 868-MHz-Band. Entsprechend der Regulierung für dieses Band senden LoRa-Geräte mit maximal 25 Milliwatt Leistung. (dz@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Drei-in-eins-Funker

WLAN-Varianten

Zyxels Kombi-Gerät Armor X1 lässt sich wahlweise als Gigabit-Access-Point, WLAN-Repeater oder WLAN-Client nutzen. Als Client bringt der Armor kabelgebundene Geräte über seine vier GBit-Ethernet-Ports ins WLAN.

Das Simultan-Dualband-Modul sendet zugleich im 2,4- und im 5-GHz-Band. Im 2,4-GHz-Band liefert der Armor X1 gemäß der IEEE-Norm 802.11n brutto bis zu 300 MBit/s, im 5-GHz-Band sind es gemäß 802.11ac bis zu 1733 MBit/s. An Bord sind zwei Antennen für den 2,4-GHz-Funk und vier für den 5-GHz-Funk; mit diesen setzt Zyxel die MU-MIMO-Technik zur gleichzeitigen Versorgung von mehreren Nutzern um. Der Armor X1 ist für 120 Euro erhältlich. (dz@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Großer Server, kleines NAS

QNAP hat zwei neue Geräte für unterschiedliche Anwendungsbereiche im Lieferprogramm. Der 16-Bay-Dualserver TDS-16489U richtet sich an größere Unternehmen und soll Anwendungs- und Speicher-Server vereinen. Zur Ausstattung gehören zwei E5-Prozessoren von Intel, die in 4-, 6-, oder 8-Kern-Konfigurationen erhältlich sind. Die Virtualization Station nimmt Gastsysteme wie Linux oder Windows auf. An Bord ist eine 12-GBit/s-SAS-Schnittstelle; die maximale Massenspeicherkapazität beträgt 1152 TByte.

Das handliche NASbook TBS-453A richtet sich an kleinere Firmen und Privatnutzer. Ungewöhnlich an dem Gerät mit DIN-A5-Seitenmaßen ist die Medienplayer-Funktion. Es lässt sich per HDMI mit dem Fernseher koppeln; eine Fernbedienung wird mitgeliefert. Das NASbook TBS-453A kostet je nach Konfiguration zwischen 400 und 500 Euro, der Preis des Dualservers TDS-16489U lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. (apoi@ct.de)