c't 8/2016
S. 40
News
Displays

Acht 21:9-Monitore von LG

Der 34UC98 hat eine gekrümmte Bildfläche mit 3440 × 1440 Bildpunkten. Damit bietet er ordentlich Platz bei der Bildbearbeitung.

Das extrem breite 21:9-Monitorformat scheint gut anzukommen: Bereits Anfang des Jahres hat LG auf der CES in Las Vegas neue Modelle angekündigt und erste Geräte gezeigt. Nun legen die Koreaner nach und haben insgesamt acht Modelle vorgestellt.

Die Schirme der Serien UM58 und UM68 (jeweils in 34 und 29 Zoll) haben blickwinkelstabile IPS-Panels mit 2650 × 1080 Bildpunkten. Damit erreichen sie dieselbe Pixeldichte wie gleichhohe Full-HD-Monitore mit 16:9-Format – bieten dabei aber ein deutlich breiteres Sehfeld.

Die UM58- und UM68-Monitore richten sich laut LG an ambitionierte Spieler. Sie warten mit kurzen Schaltzeiten und AMDs FreeSync-Technik auf, die durch eine dynamische Bildwiederholrate Tearing-Effekte und Bildruckeln verhindern soll. Außerdem rüstet LG die UM68-Serie mit Stereolautsprechern aus. Alle vier Geräte sind bereits erhältlich: die Schirme der kleinen Serie ab 310 Euro, die UM68-Geräte bekommt man ab 350 Euro.

Die Modellreihe UM88 umfasst mit dem 34UM88 und dem 34UM88C zwei 34"-Monitore mit jeweils 3440 × 1440 Bildpunkten. LG empfiehlt die Displays zur Audio-, Video- und Bildbearbeitung. Auch hier kommen IPS-Panels mit geringer Winkelabhängigkeit zum Einsatz. Beide Displays lassen sich neigen und ergonomisch in der Höhe verstellen. Sie stellen zwei HDMI-Schnittstellen, einen DisplayPort und eingebaute Stereolautsprecher bereit. Alternativ lässt sich der Ton an der Kopfhörerbuchse abgreifen. Als weiteres Extra steht ein USB-3.0-Port mit Schnellladefunktion zur Verfügung.

Der 34UM88 besitzt zusätzlich zwei Thunderbolt-Anschlüsse. Er ist ab sofort für 900 Euro zu haben. Wer auf Thunderbolt verzichten kann, bekommt den 34UM88 mit ansonsten identischer Ausstattung ab April für 830 Euro.

Die Spitzenmodelle der Serien UC88 und UC98 besitzen gekrümmte Displays mit ebenfalls 3440 × 1440 Bildpunkten. Der 34UC98 richtet sich mit FreeSync und kurzen Schaltzeiten an Gamer; der 34UC98 soll sich dank präziser Farbwiedergabe für Designer eignen. Auch sie lassen sich neigen sowie in der Höhe verstellen und sind mit HDMI, DisplayPort und Lautsprechern ausgestattet. Sie sind ab sofort für 1000 respektive 1100 Euro erhältlich. (spo@ct.de)

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Neue OLED-Fabriken für VR

VR-Brillen wie die Vive von HTC dürften die Nachfrage nach organischen Displays ankurbeln.

Samsung und LG wollen offenbar spezielle OLED-Produktionslinien für VR-Displays bauen. In den VR-Brillen von Oculus, HTC und Sony stecken kleine OLED-Displays. Das Problem: Die Auflösung für Virtual-Reality-Brillen muss möglichst hoch sein, damit das Bild kein Fliegengitter zeigt. Die aktuellen Brillendisplays besitzen rund 500 dpi, weshalb man die Pixelstruktur erkennt. Wünschenswert wären mindestens 1500 dpi.

In den VR-Brillen von HTC und Sony sowie der abgebildeten Oculus stecken flinke OLED-Displays.

Derzeit sind die Displays in den VR-Brillen herkömmliche Direct-View-Modelle, wie man sie von Smartphones kennt. Deren maximale Pixeldichte liegt aktuell bei etwa 580 dpi, wie im Samsung Galaxy S7, das ein OLED mit Pentile-Matrix besitzt. Ein Smartphone mit OLED-Displays und RGB-Pixelstruktur statt Pentile-Matrix nutzte Samsung zuletzt im Galaxy S2 (Super AMOLED HD+). Apples Retina-Displays haben eine deutlich geringere Pixeldichte von 325 dpi (iPhone 6) beziehungsweise 400 dpi (iPhone 6+) und nutzen Flüssigkristalltechnik; das größere iPhone enthält ein 5,5"-LCD mit Full-HD-Auflösung. Spitzenreiter unter den Smartphone-Displays ist bisher Sonys 2015 vorgestelltes 4K-LCD im Xperia Z5 mit 804 dpi. Allerdings eignen sich die flinken organischen Displays mit ihrer blickwinkelunabhängigen Darstellung für VR-Brillen besser als LCDs.

Die Pentile-Matrix gängiger OLEDs (links) erhöht die Lichtausbeute, dabei sinkt allerdings die nutzbare Auflösung.

Deutlich höhere Pixeldichten und noch kürzere Schaltgeschwindigkeiten erreichen erst sogenannte Mikro-Displays, wie man sie in Projektoren oder elektronischen Suchern für Kameras findet. Diese geben ihr Bild nicht direkt aus, sondern durch eine ausgefeilte Linsenoptik. Mikro-Displays sind allerdings deutlich teurer, weil sie nicht auf einen Glas- oder Plastikträger aufgebracht, sondern wie Prozessoren aus Silizium-Wafern geschnitten werden.

Laut eines Berichts des Magazins BusinessKorea will LG möglicherweise dennoch OLED-Mikro-Displays für VR-Brillen produzieren. Demnach plant das Unternehmen eine spezielle Fabrik für OLED-Mikro-Displays in Gumi in der Provinz Gyeongsang. Samsung konzentriert sich dagegen eher auf eine angepasste Steuerelektronik auf dem Panel, schreiben Marktbeobachter. Als Träger sollen hier weiterhin Glas oder Plastiksubstrate zum Einsatz kommen. (uk@ct.de)

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Gebogener Monitor von Samsung

Der gekrümmte C27F591FDU von Samsung zeichnet sich durch eine geringe Winkelabhängigkeit und hohen Kontrast aus.

Samsung hält an Monitoren mit gebogener Bildfläche fest und führt eine neue Generation von Curved-Displays ein: Der C27F591FDU hat einen Biegeradius von 1800 mm, was merklich mehr ist als bei seinen Vorgängern; dort lagen die Radien zwischen 3000 und 4000 mm. Die Wölbung des 27"-Displays soll laut Samsung für ein intensives und augenfreundliches Seherlebnis sorgen, da der durchschnittliche Abstand des Auges zu den äußeren Bildschirmrändern und zur Bildmitte etwa gleich groß ist.

Der C27F591FDU soll vor allem beim Spielen und Videoanwendungen eine gute Figur machen. Dafür stattet Samsung den Schirm mit einem VA-Panel aus, dass ein knackiges Bild mit hohem Kontrast von 3000:1 erreichen soll. Den Ton gibt er über eingebaute 5W-Stereolautsprecher aus. AV-Signale lassen sich über HDMI und DisplayPort zuspielen.

Für Spieler hat Samsung eine Overdrive-Funktion integriert, die für kurze Schaltzeiten von lediglich 4 mm (grey-to-grey) sorgen soll. Darüber hinaus unterstützt der Schirm an entsprechenden AMD-Grafikkarten die FreeSync-Technik. Sie verhindert durch eine dynamische Synchronisation von Grafikkarte und Display etwaige Bildfehler wie Ruckeln oder ein Zerreißen des Bildes (Tearing).

Der C27F591FDU deckt allerdings nur den für Ruckler relevanten Bereich von 30 bis 72 Hz ab. Reine Gaming-Monitore schaffen Wiederholraten bis zu 144 Hz und stellen so auch sehr schnelle Bewegungen schärfer dar. Der C27F591FDU ist ab April für 380 Euro erhältlich. (spo@ct.de)

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Künftige iPhones mit flexiblem OLED?

Samsung ist angeblich bei Apple als Zulieferer von flexiblen OLEDs für kommende iPhones im Rennen. Nach Einschätzung der koreanischen ETNews soll das Unternehmen Hauptlieferant werden; als Second Source kommen demnach Japan Display, Sharp/Foxconn und LG Displays in Betracht. Dass Samsung als Hauptlieferant ins Spiel kommt, liegt nahe: Deren Display-Abteilung ist derzeit das einzige Unternehmen weltweit, das flexible (nicht biegsame!) OLEDs in Massen produzieren kann.

Solche OLEDs nutzt Samsung in den Edge-Varianten der Galaxy-S7-Smartphones. Erst kürzlich hatte Samsung eine Finanzspritze von 325 Millionen US-Dollar beschlossen, um die Produktionskapazität seiner OLED-Fabrik auszubauen. Derzeit laufen dort monatlich 60 000 Substrate für 9 Millionen OLED-Displays vom Band. Dass sich Apple allerdings von Samsung abhängig macht, scheint eher unwahrscheinlich. Solange die genannten anderen Hersteller nicht ebenfalls zuverlässig OLED-Displays in ausreichenden Mengen liefern können, wird Apple deshalb wohl weiterhin im iPhone auf LCD-Technik setzen. (uk@ct.de)

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Dumme Displays statt Smart-TV

Vizio will in den USA Fernseher ohne echte Eigenintelligenz anbieten. Der Hersteller setzt stattdessen auf Google Cast zur Cloud-Anbindung.

TV-Hersteller Vizio bringt in den USA Flachbildfernseher auf den Markt, die keine eigenen Smart-Funktionen besitzen. Stattdessen greifen sie auf einen eingebauten ChromeCast-Dongle zurück, um Videos, Bilder und Spiele auf den großen Fernsehschirm zu streamen.

Außerdem soll den "SmartCast" genannten Vizio-TVs keine ausgewachsene Fernbedienung mehr beiliegen. Sie werden stattdessen über ein per WLAN verbundenes Mobilgerät ferngesteuert; ein 6-Zoll-Tablett mit vorinstallierter SmartCast-App will Vizio mit in den Karton legen. Eine ähnliche Strategie ohne echte Fernbedienung verfolgt auch Samsung bei einigen neuen Smart-TVs. Das Mobilgerät sendet per Google Cast nur Steuerbefehle; die Inhalte holt der eingebaute Dongle per Google Cast selbstständig aus der Cloud. Deshalb saugt er den Akku des Mobilgeräts beim Streamen nicht leer und arbeitet auch weiter, wenn das Smartphone oder Tablet aus dem WLAN-Bereich entfernt wurde. Videos lassen sich per Chromecast allerdings höchstens in Full HD abspielen; 4K-TVs unter den Chromecast-Geräten von Vizio müssen deshalb beim Streamen niedrige Auflösung hochskalieren. Vizio spart sich auf diese Weise die Entwicklung einer eigenen Smart-Engine, was zu dem insgesamt auf Kosten optimierten Angebot des Herstellers passt.

Allerdings lässt sich jedes beliebige Smart-TV auf ein „Dumm-Display” downgraden. Dafür muss man im Menü nur sämtliche smarten Funktionen deaktivieren – oft genügt es, die AGBs bei der Installation abzulehnen –, und einen Chromecast-Puck für 100 Euro mit dem TV verbinden. Interessant wären ChromeCast-TVs deshalb nur, wenn sie signifikant billiger wären als herkömmliche Smart-TVs – was die Geräte von Vizio nicht sind.

Hierzulande gibt es keine Vizio-TVs; der Hersteller ist nur in den USA vertreten. Ein Grund sind die unterschiedlichen TV-Standards, Cloud-Dienste und Sprachen in Europa. Hier müsste Vizio seine Geräte für jedes Land separat anpassen, was viel kostet und deshalb nicht zur Produktstrategie des Billigherstellers passt. (uk@ct.de)