c't 8/2016
S. 29
News
CeBIT 2016

CeBIT 2016: Gute Stimmung bei den Ausstellern

Die Messe verkündete zwar keine Besucherzahlen, dennoch war es auf dem Messegelände gelegentlich sehr voll. Bild: Deutsche Messe

Die Deutsche Messe AG feiert die „beste CeBIT aller Zeiten“. Zum Messeschluss präsentierten die Veranstalter eine stellenweise überschwengliche Bilanz. Mit rund 3300 blieb die Zahl der Aussteller im Vergleich zum vergangenen Jahr stabil, zur Anzahl der Besucher hieß es lediglich, sie liege auf dem Niveau des Vorjahres – 2015 waren 221 000 Besucher gekommen. Laut einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks wurden in diesem Jahr jedoch nur etwa 200 000 Besucher gezählt.

Schon im Vorfeld hatte CeBIT-Chef Oliver Frese gesagt, dass sich die Messe nicht durch die Anzahl der Besucher definiere. „Mit ihrem Verlauf hat die CeBIT ihre Position als weltweit wichtigste Plattform für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft untermauert“, freute er sich. „Wir haben mit unseren internationalen Ausstellern und Partnern sehr intensiv an der CeBIT gearbeitet – das hat sich in den fünf Tagen voll ausgezahlt.“

Die CeBIT-Macher versuchen die Wandlung von einer IT-Messe zur Plattform für alles Digitale. Mit dem Kongressprogramm, das auch 2016 wieder ein wichtiger Schwerpunkt war, sei die CeBIT „zur wichtigsten Plattform für den Dialog über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung geworden“, so Frese. Zudem freut sich der Messe-Chef über neues Publikum: Nicht mehr nur die IT-Abteilung komme nach Hannover, sondern auch Vertriebler, Personaler und Finanzmanager. „Wir haben es geschafft, neue Zielgruppen zu erreichen.“

Auch die Aufmerksamkeit für Start-ups ist nach Angaben der CeBIT gewachsen. Jeder dritte Besucher soll den Start-up-Wettbewerb SCALE11 besucht haben. Die mehr als 400 jungen Unternehmen hätten für einen kreativen Schub gesorgt und gezeigt, dass Innovation in Technologie und Innovation in den Geschäftsmodellen ineinandergreifen.

Die Schweiz als diesjähriges CeBIT-Partnerland zog ebenfalls eine positive Bilanz ihrer Messe-Präsenz; die Resonanz bei den Ausstellern sei hervorragend gewesen. Messethema war erneut „d!conomy“ – ein Kunstwort aus den englischen Begriffen für Digital und Wirtschaft.

Die CeBIT startete mit einer Konferenz der Europäischen Union zur digitalen Agenda. EU-Kommissar Günther H. Oettinger warb in seiner Grundsatzrede für einen einheitlichen digitalen Binnenmarkt und eine europaweite Gesetzgebung, denn nationale Gebietsgrenzen hätten bei der Digitalisierung nur bedingt Geltung.

Wie viel die Messe bedeutet, führte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit der Ankündigung eines milliardenschweren Zehn-Punkte-Plans aus, der ein digitales Zurückfallen Deutschlands verhindern soll. Ein Fokus der „Digitalen Strategie 2025“ liegt auf dem forcierten Ausbau des Glasfasernetzes, nachdem die Deutsche Telekom ihr Glasfaserprojekt vor Jahren zugunsten der VDSL-Technik ruhen ließ. Es gehe nun darum, „wie wir als Europäer wettbewerbsfähig bleiben in dieser datengetriebenen Ökonomie“, sagte Gabriel. (ll@ct.de)