USA streiten über Verschlüsselung
Die US-Regierung schießt sich auf Apple ein
In den Vereinigten Staaten gewinnt die Auseinandersetzungum die Verschlüsselung von iPhones weiter an Härte. Nachdem Apple den Rechtsstreit in die Öffentlichkeit getragen hat, hat die US-Regierung nun reagiert und greift den Konzern scharf an.
In seinem Rechtsstreit um Hilfe beim Entsperren des iPhone eines Terroristen, hat das FBI Apple vorgeworfen, seine Produkte aus Marketing-Gründen so zu gestalten, dass die Regierung sie nicht durchsuchen kann. Selbst wenn die einen gültigen Durchsuchungsbefehl vorweisen kann. Das ist eines der Argumente aus der mehr als 40-seitigen Replik auf Apples Weigerung einer gerichtlichen Aufforderung Folge zu leisten. Die Anwälte greifen Apple darin so scharf an, dass der Anwalt des US-Konzerns bereits von einem einmaligen Vorgang gesprochen hat.
Zuvor hatte sich gleich eine ganze Reihe namhafter US-Konzerne und Internetdienste Apple zur Seite gestellt. Mehr als 30 Unternehmen – darunter Facebook, Google, Microsoft, Amazon, Ebay, Cisco, Intel, Mozilla, Twitter und Yahoo – haben vor Gericht gemeinsame Briefe eingereicht, in denen sie Apples Weigerung unterstützen: Unternehmen dürften nicht gezwungen werden, die Sicherheit ihrer Produkte zu schwächen. Kunden vertrauten darauf, dass Unternehmen die Daten und sensible Kommunikationen ihrer Nutzer vor Attacken schützen. Eine Durchsetzung der gerichtlichen Anordnung gegen Apple würde aber ganz sicher dazu führen, dass Apple die Kontrolle über seine Software und Sicherheitsinfrastrukturen verliert. Es gebe unzählige Möglichkeiten, wie eine Software, die bei der Entsperrung des iPhones hilft, in falsche Hände geraten könnte – nicht nur Diebstahl, sondern beispielsweise auch andere gerichtliche Anordnungen. So hätten nicht nur Kriminelle ein leichteres Spiel, auch fremde Regierungen könnten einen Vorteil aus der technischen Schwächung ziehen.