c't 7/2016
S. 30
News
Audio/Video, Smart Home

Kopierschutzknacker AnyDVD: Aus SlySoft wird RedFox

Bereits kurz nach der Schließung der Webseite des AnyDVD-Herstellers SlySoft hatte es sich in den Produktforen angedeutet, inzwischen ist es Gewissheit: Die Entwickler wollen von Belize aus weitermachen und haben bereits eine neue AnyDVD-Version veröffentlicht. Bis zum Redaktionsschluss existierte unter der neuen RedFox-Domain redfox.bz allerdings nur das ehemalige SlySoft-Forum, aber noch keine Produkt-Webseite.

Die neue Version richtet sich nur an AnyDVD-Bestandskunden, die mit ihrer vorhandenen Lizenz weiterhin Nutzungsbeschränkungen und Kopierschutz von Discs umgehen können, um diese anzuschauen. Im RedFox-Forum versuchte einer der Entwickler mit dem Pseudonym „Peer“, SlySoft/RedFox von der illegalen Filmkopier- und -tauschszene zu distanzieren. AnyDVD sei damals aus der Frustration der Leute heraus entstanden, dass Kopierschutz und Nutzerbeschränkungen von DVDs (und später Blu-ray Discs) die Wiedergabemöglichkeiten einschränkten. Unter den Anwendern gebe es nach seiner Erkenntnis nur einen kleinen Prozentsatz Filmpiraten, die die Software vermutlich nicht einmal käuflich erworben hätten. Dass AnyDVD im Fadenkreuz der Filmindustrie stehe, liegt seiner Meinung nach vor allem daran, dass SlySoft ein einfacheres Ziel sei als die meist anonymen Filmpiraten. (vza@ct.de)

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Jetzt aber: Deutsche Preise für Ultra-HD-Blu-ray-Player

Nachdem die Preise und Erscheinungstermine der ersten Player für Ultra-HD Blu-ray (UHD-BD) zunächst nur fürs umgebende Ausland bekannt waren, gibt es nun auch für Deutschland Klarheit.

Panasonics UHD-BD-Player UB900 mit integriertem 7.1-Surround-Decorder kommt Anfang April für 799 Euro in den Handel. Sein integrierter Videoprozessor beherrscht Chroma-Interpolation bei 4K-Material von Disc oder VoD-Diensten von 4:2:0 auf 4:4:4. Das für die Übertragung ultrahochaufgelöster Videos mit erhöhtem Kontrastumfang (HDR) benötigte Highspeed-HDMI-Kabel wird mitgeliefert. Einer limitierten Auflage legt Panasonic die beiden UHD-BD-Titel „San Andreas“ und „Mad Max: Fury Road“ bei.

Ebenfalls ab April liefert Samsung seinen UHD-BD-Player UBD-K8500 aus. Er soll 499 Euro kosten und zur Einführung die UHD-Fasung des Hollywood-Blockbusters „Der Marsianer“ mit im Karton haben. Am Netz spielt das Gerät Inhalte der Videostreaming-Dienste Amazon Video, Netflix und YouTube in UHD-Auflösung ab. Beide Player geben darüber hinaus gängige Disc-Formate wie Blu-ray, DVD und Audio-CD wieder (sha@ct.de)

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Erweiterter Online-Klavierlehrer

Der interaktive Online-Klavierlehrer Skoove bringt ab sofort eine Audioerkennung mit. Damit lässt er sich auch mit akustischen Klavieren nutzen. Darüber hinaus haben die Entwickler Skoove neues Unterrichtsmaterial spendiert: Es gibt zwei weitere Fortgeschrittenen-Klavierkurse mit Pop- und Klassik-Tracks inklusive Tipps zum Entwickeln von Akkorden und Skalen.

Außerdem bietet Skoove einen Keyboard-Kurs mit Dance-Tracks bekannter Künstler wie Eminem, Faithless, Fatboy Slim und anderen an. Weitere Kurse sind in Vorbereitung. Der Zugriff auf alle Kurse kostet knapp 10 Euro pro Monat; über einen kostenlosen Zugang kann man den Dienst ausprobieren und sich mit der Technik vertraut machen. (mre@ct.de)

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Neue Amazon-Geräte

Amazons Echo Dot ist eine Mini-Ausgabe des Amazon Echo zum Anschluss an Stereoanlagen.

Amazon forciert seinen Vorstoß ins Smart Home, will mit seiner digitalen Assistentin Alexa aber auch darüber hinaus. In den USA bringt der Versandhändler zwei weitere Geräte mit Sprachsteuerung auf den Markt.

Der Echo Dot sieht aus wie der Deckel des Amazon Echo und ist über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse zum Anschluss an vorhandene Audiosysteme gedacht. Dem Dot fehlt zwar der im Echo eingebaute Mehrweglautsprecher, die anderen Funktionen sind jedoch dieselben. Echo Dot hat selbst nur noch einen Minilautsprecher zur Sprachausgabe, der zum Einsatz kommt, wenn kein Audiosystem aktiv ist. Zur Musikwiedergabe muss man eine HiFi-Anlage oder Aktivlautsprecher anschließen. Echo Dot wird per WLAN ins Heimnetz eingebunden, per Bluetooth (A2DP) nimmt er Kontakt zum Smartphone oder zu Lautsprechern auf.

Die Besonderheit des Dot ist die eingebaute Sprachassistentin Alexa. Ein Mikrofon-Array lauscht permanent auf das Signalwort „Alexa“, um anschließende Fragen zu beantworten und Musikwünsche oder Bestellungen entgegenzunehmen. Außerdem kann man darüber zunehmend mehr Smart-Home-Equipment mit Sprachkommandos direkt oder über den Web-Dienst IFTTT steuern.

Amazon verkauft den Echo Dot vorerst ausschließlich an Prime-Kunden in den USA. Der Preis von 90 US-Dollar ist kein Schnäppchen, aber immerhin nur halb so hoch wie der des ausgewachsenen Echo.

Alexa wird mobil: Auf Knopfdruck beantwortet die im akkubetriebenen WLAN/Bluetooth-Lautsprecher Amazon Tap integrierte Sprachassistentin Fragen oder legt auf Kommando Musik auf.

Das zweite neue Gerät mit Alexa-Unterstützung ist der 16 cm hohe Mobil-Lautsprecher Amazon Tap. Der 130 US-Dollar teure Lautsprecher soll im Akkubetrieb bis zu 9 Stunden laufen und koppelt sich ebenfalls via Bluetooth ans Smartphone oder über WLAN ans Heimnetz oder einen Hotspot. Im stationären Einsatz kann man Amazon Tap in einer Ladeschale platzieren.

Anders als Amazon Echo und Echo Dot lauscht Amazon Tap nicht permanent, sondern wie das Fire TV bei Druck auf die Sprach-Taste am Gehäuse. Soll der Tap auch unterwegs Fragen beantworten oder direkt Musik von Diensten wie Amazon Prime Music, Pandora oder Spotify streamen können, muss man die Internet-Verbindung des Smartphones teilen oder einen Hotspot nutzen. (vza@ct.de)