c't 7/2016
S. 19
News
Netze

Router für ISDN-Datentransfer in All-IP-Netzen

Der VDSL2-Router Lancom 883 VoIP soll auch ISDN-Daten übertragen, sodass beispielsweise Zahlungsterminalsmit ISDN-Anschluss nach der All-IP-Umstellung weiter funktionieren.

Lancom Systems hat zwei neue Router im Programm. Die Modelle 883 VoIP und 884 VoIP sollen nicht nur kleinen und mittelgroßen Firmen wie Praxen, Apotheken, Kanzleien und Einzelhändlern einen schnellen Internetzugang bereitstellen. Sie ermöglichen auch das Weiterbetreiben vorhandener ISDN-Tk-Anlagen, analoger Telefone und Faxgeräte, wenn die Deutsche Telekom spätestens 2018 ihr Netz auf reinen IP-Betrieb umstellt. Das vectoring-fähige VDSL2-Modem der Router liefert im Downstream bis zu 100 MBit/s. Der 883er hat jeweils zwei ISDN- und Analog-Ports (a/b), sein WLAN-Modul arbeitet wahlweise im 2,4- oder 5-GHz-Band (IEEE 802.11n-300), dazu kommen 4 Gigabit-Ethernet-Buchsen. Die Variante 884 VoIP hat vier ISDN-Schnittstellen, aber keine Analog-Ports.

Die Geräte beherrschen wie die anderen All-IP-Router laut Lancom auch den ISDN-Clearmode. Damit sollen Datenterminals etwa für EC- und Kreditkartenzahlungen oder die Fernwartung von ISDN-Tk-Anlagen auch nach dem All-IP-Umstieg funktionieren. Lancom ruft für die ab Mai erhältlichen Router 594 Euro auf. (ea@ct.de)

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Extra schnell durch die Stromleitung

Die Powerline-Adapter TP-Link TL-PA9020P sollen Daten mit bis zu 2 GBit/s brutto über das Hausstromnetz transportieren.

Powerline-Adapter nutzen die Stromleitung zur Datenübertragung. Aktuell sind Geräte, die per MIMO-Technik maximal 1200 MBit/s brutto über zwei Aderpaar-Kombinationen transportieren. Nun legt TP-Link nach: Noch im März soll das Modell TL-PA9020P in den Handel kommen (Preis noch offen). Es schafft laut Hersteller mit 2000 MBit/s über die Hälfte mehr. Konkurrent Zyxel ist mit seinen rund 92 Euro teuren PLA5456 indes schon im Markt, spezifiziert diese aber nur mit 1800 MBit/s brutto. Bei beiden Herstellern steht „AV2000“ als Klassenbezeichnung auf dem Karton. Als dritter Anbieter positioniert sich auch schon D-Link mit dem noch nicht erhältlichen DHP-701AV.

Die TP-Link-Adapter besitzen 2 Gigabit-Ethernet-Ports, sollen maximal 5,8 Watt Leistung aus dem Stromnetz benötigen und nach 5 Minuten ohne Datenverkehr in den Standby-Modus mit nur 0,5 Watt fallen. In allen 2000er-Adaptern dürften Broadcom-Powerline-Chips BCM60500 stecken. Wie sich das Zyxel-Modell im praktischen Vergleich mit der etablierten 1200er-Technik schlägt, werden wir voraussichtlich in der nächsten c’t-Ausgabe ermitteln. (ea@ct.de)

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Schnelles WLAN für Embedded-Systeme

Das MiniPCIe-Kärtchen SparkLAN WPEQ-353ACNI verhilft Embedded-Rechnern zu einer 1300 MBit/s schnellen WLAN-Verbindung.

Der taiwanische Hersteller SparkLAN hat zwei MiniPCIe-WLAN-Karten angekündigt: Das Modell WPEQ-353ACNI arbeitet mit 3 MIMO-Streams und erreicht so 450 MBit/s (IEEE 802.11n, 2,4 GHz) beziehungsweise 1300 MBit/s brutto (IEEE 802.11ac, 5 GHz). Die mit einem Qualcomm-Chip QCA9890 bestückte Fullsize-Karte (51 mm × 30 mm) ist 4 mm dick, hat 3 U.FL-Antennenbuchsen und soll beim Senden maximal 4,1 Watt ziehen (1,2 Watt beim Empfangen).

Die gleich große 2-Stream-Schwester WPEQ-256ACNI kommt auf 300 beziehungsweise 867 MBit/s und bescheidet sich mit etwas weniger Leistung (3,8/1,0 Watt, QCA9892). Beide Karten sind für einen erweiterten Betriebstemperaturbereich von –40 °C bis +85 °C spezifiziert (Industrial Grade). Unter Linux laufen sie mit dem ath10k-Treiber. In Deutschland vertreibt beispielsweise der Distributor MSC Technologies die Boards. Im Einzelhandel waren sie bei Redaktionsschluss noch nicht zu finden, denn die Massenproduktion soll laut SparkLAN erst im 2. Quartal 2016 anlaufen. (ea@ct.de)