c't 5/2016
S. 48
News
Anwendungen

LibreOffice 5.1 mit neu gestalteter Oberfläche

Durch die überarbeiteten Menüs sind viele Befehle in LibreOffice 5.1 schneller als bisher erreichbar, etwa die für Formatvorlagen in Writer.

In der neuen Version der plattformübergreifenden Office-Suite haben die Entwickler Menüs und Symbolleisten so umorganisiert, dass Anwender die am häufigsten verwendeten Funktionen schneller finden – insbesondere bei abgeschalteter Seitenleiste. So stellt zum Beispiel der neue Hauptmenü-Eintrag „Vorlagen“ in Writer alle Befehle zur Auswahl und zum Organisieren von Stilvorlagen zur Verfügung; vorhandene Menüs wurden um zusätzliche Befehle ergänzt.

Neue Import-Filter lesen Dateien aus Apples Präsentationsprogramm Keynote 6, Microsofts Textprogramm Write und der freien Tabellenkalkulation Gnumeric. Bereits bestehende Import-Filter wurden laut Entwicklerteam verbessert, insbesondere die für die aktuellen XML-Dokumentformate von Microsoft Office. Darüber hinaus wurden zahlreiche Fehler aus der Vorgängerversion behoben. LibreOffice 5.1 steht für Windows, Linux und OS X zum Download bereit. (db@ct.de)

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Meshmixer 3.0 mixt Materialien

Mit Meshmixer 3.0 lassen sich Volumenmodelle mit innerer Struktur anfertigen.

Das kostenlose 3D-Modellierwerkzeug Meshmixer von Autodesk bringt in Version 3.0 neue Werkzeuge zur Vorbereitung des 3D-Drucks mit. So lassen sich auf der Polygonoberfläche eines importierten 3D-Modells Bereiche markieren und dann das gesamte Objekt in einen sogenannten Complex umwandeln. Der besteht aus Volumenmodellen mit innerer Struktur. Genau das kann zwar beim 3D-Druck mit einem Material massive Probleme bereiten, fürs Materialisieren auf einer Maschine mit zwei oder mehr Düsen oder auf einem Profi-System mit digitalen Wunschmaterialien hingegen ist eine solche Vorlage zwingende Voraussetzung. Meshmixer verleiht der markierten Oberflächenpartie das gewünschte Volumen und spart es aus der großen Form aus.

Zu den weiteren Neuheiten zählt ein Werkzeug, mit dem man ein 3D-Modell – zum Beispiel ein per Photogrammetrie digitalisiertes reales Objekt – auf die originalen Maße bringt. Dazu misst man den Abstand zweier markanter Punkte in der Realität, verbindet beide Punkte im 3D-Modell mit einer Linie und gibt den Abstand dafür ein. Außerdem erzeugt Meshmixer auf Wunsch von 3D-Modellen Abwicklungen, die als 2D-Grafik im Vektordatenstandard SVG exportiert und anschließend zum Beispiel auf dem Lasercutter (oder von Hand) aus Sperrholz, Acrylglas oder Karton ausgeschnitten werden können. Auf diese Weise kann man mit Hilfe von Meshmixer auch dann zu realen Objekten kommen, wenn man keinen 3D-Drucker zur Hand hat.

Autodesk Meshmixer 3.0 für Windows und OS X steht zum kostenlosen Download bereit. Seit Version 2.7 gibt es Meshmixer auch für Linux, die neueste Ausgabe für dieses Betriebssystem trägt die Nummer 2.9.

(Peter König/mre@ct.de)

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Adobe aktualisiert Bridge, Muse und Flash Pro

Drei Programme der Creative Cloud von Adobe haben ein Update erhalten: die Bildverwaltung Bridge, der Web-Editor Muse und das Animationsprogramm Flash Pro – letzteres wurde dabei in Animate CC umbenannt.

Das neue Release des Animationsprogramms bringt WebGL-Unterstützung für Animationen, HTML5-Canvas-Vorlagen, deren Code sich individualisieren lässt, und Typekit-Integration für HTML5-Canvas-Dokumente. Mit Typekit können Creative-Cloud-Kunden Adobe-Schriften in Web-Dokumente einbinden.

Das Update für Bridge war überfällig. Es verhilft der Bildverwaltung zu einer besseren Cache-Verwaltung, sodass sie beim Erstellen von Vorschauansichten und bei der Verarbeitung der Metadaten jetzt effizienter arbeitet. Außerdem soll sie Aufnahmen für Panoramen und HDRs nun automatisch stapeln und unter OS X 10.11 Bilder von Mobilgeräten und Digitalkameras importieren.

Der Web-Editor Muse trägt jetzt die Versionsnummer CC 2015.1. Nach dem Update soll man damit responsive Designs entwickeln können, die sich nicht an festen Rastern für unterschiedliche Darstellungsgrößen orientieren, sondern proportional zur Breite des Browsers skalieren. Mit CSS3-konformen Übergängen sollen sich interessante Wechsel zwischen Elementen der Webseite gestalten lassen. Außerdem hat der Hersteller den SVG-Import verbessert.

(akr@ct.de)

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Aus für Picasa

Google Fotos tritt das Erbe von Picasa an. Als App und Web-Dienst erstellt der Nachfolger automatisch Collagen, Animationen und Alben wie diese Reisegeschichte.

Google wird die Bildverwaltung Picasa ab sofort nicht mehr weiterentwickeln und sich stattdessen auf Google Fotos konzentrieren. Im Mai schließt Google die Picasa Webalben.

Google hat seine Bildverwaltung schon seit 2012 nur stiefmütterlich behandelt. Die einzige nennenswerte neue Funktion seither war die Integration von Google+ beziehungsweise der Plattform Google Fotos zu Gunsten der Picasa Webalben. Ab dem 15. März wird das Programm überhaupt keine Updates mehr erhalten. Wer will, kann die Desktop-Software aber weiterverwenden – sie läuft unabhängig von Cloud-Diensten und Web-Komponenten.

Den Picasa Webalben gibt Google eine etwas längere Frist, um Nutzern Gelegenheit zum Wechsel zu geben: Das endgültige Aus für den Online-Dienst steht am 1. Mai an. Google Fotos übernimmt das Erbe von Picasa. Alle von Nutzern hochgeladenen Fotos und Videos sind bereits vollständig dorthin migriert. Wer sich dort anmeldet, findet seine Alben vor. Für Picasa-spezifische Daten wie Überschriften, Kommentare und Tags soll es einen passenden Bereich geben.

Der im Mai 2015 vorgestellte Nachfolger bekommt künftig die ungeteilte Aufmerksamkeit. Der Dienst erstellt von Zeit zu Zeit automatisch oder auf Nutzerwunsch Collagen, Animationen und Reisegeschichten, die er mit Reiseroutenanimationen anreichert. Er vergibt selbstständig Stichwörter zum Inhalt über Googles Bildanalyse. So kann man nach Orten und Dingen wie Himmel, Bergen, Blumen, Autos, Ruinen oder Essen suchen. Die Suche nach Selfies führt etwa zu den gemeinten Selbstporträts.

Mit der Gesichtserkennung von Picasa sind diese Funktionen nicht kompatibel. Auch einen Bereich fürs Geotagging bietet der Nachfolger nicht mehr an; er wertet lediglich vorhandene Geodaten aus.

Eine mit Picasa vergleichbare Desktop-Bildverwaltung bietet Google also künftig nicht mehr. Für Windows und OS X gibt es lediglich einen Foto-Uploader. Google Fotos steht als Web-Dienst im Browser sowie als App für Android und iOS zur Verfügung. (akr@ct.de)