c't 5/2016
S. 66
Test
DAW-Anbindung für analoge Synthesizer
Aufmacherbild
Elektron Analog Rytm

Analoge Klangbrücke

Elektron Overbridge für die Synthesizer Analog Four, Keys und Rytm

Auch wenn die Software-Emulation analoger Synthesizer viele Fortschritte gemacht hat, geht manchem Musiker nichts über echte analoge Hardware. Doch deren DAW-Steuerung war bislang knifflig. Elektron will das mit dem Software-Plug-in Overbridge ändern.

Während sich digitale Synthesizer bereits seit Jahren bequem über Software-Plug-ins in Digital Audio Workstations (DAW) steuern lassen, ist dies bei analogen Modellen nach wie vor schwierig. Der schwedische Hersteller Elektron legt mit Overbridge nun ein Plug-in vor, das analoge Klangerzeuger über eine einzelne USB-Strippe erstmals komplett in eine DAW einbindet, sodass sie sich so unkompliziert wie Software-Instrumente bedienen lassen – inklusive Audio-Übertragung, automatischem Latenzausgleich und einem Total Recall. Das funktioniert mit drei analogen Geräten von Elektron: Dem Synthesizer Analog Keys, dessen tastaturlosem Pendant Analog Four sowie dem Drum-Computer Analog Rytm, der analoge Drum-Synthesen mit Samples verknüpft.

Damit die Übertragung nicht das in die DAW eingebundene Audio-Interface in Beschlag nimmt, stellt Overbridge direkten Kontakt per USB her. Dazu agiert die mitgelieferte Steuer-Software wie eine virtuelle Sound-Karte und überträgt von jedem Gerät im USB-Full-Speed-Modus mit 12 MBit/s bis zu acht Audio-Kanäle, aufgeteilt auf Ein- und Ausgänge. Beim Analog Keys und Four genügt das für alle vier Synthie-Kanäle. Aus den zwölf Kanälen des Analog Rytm lassen sich jedoch nur etwa die Kick, Snare, Claps und Hihat separat übertragen, der Rest geht über den Main Out. Alternativ lassen sich auch bis zu acht Audio-Kanäle von der DAW durch die Effekt-Sektionen der Synthesizer jagen – wenn man deren Filter und Delays und Kompressoren nutzen möchte.