c't 4/2016
S. 12
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Supercomputer
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Bild: G. Otto, GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung

Schwere Rechner für schwere Ionen

Green IT Cube am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung eingeweiht

Er sieht schön „spacy“ aus, der neugebaute Green IT Cube auf dem Gelände des GSI-Helmholzzentrums, obwohl dieses Attribut im Raum Darmstadt ja üblicherweise der ESA zusteht. Die ersten Rechner sind schon eingezogen.

Mit seinen 25 m × 30 m × 22 m ist er mehr ein Riesenquader denn ein Cube. Er besteht aus sechs Etagen, die mit bis zu 768 Racks mit 12 MWatt Gesamtleistung vollgepackt werden können. Damit bietet er die wohl höchste Packungsdichte eines Rechenzentrums überhaupt, zumindest in der wissenschaftlichen Welt. Ermöglicht wird das durch ein Konzept mit Kaltwasserkühlung in den Rack-Türen, welches von Prof. Volker Lindenstruht – Leiter der IT der GSI und Professor für die Architektur von Hochleistungsrechnern an der Goethe-Universität Frankfurt – „ausgebrütet“ wurde. Hierbei kommt man ohne zusätzliche Raumkühlung aus.

Rechenzentrum als „Stapelregal“, noch sind vier Etagen nicht bestückt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man preiswerte Boards von der Stange einsetzen kann statt der relativ teuren Boards, die für direkte Wasserkühlung ausgelegt sind. Außerdem lassen sich die dreidimensional in mehreren Stockwerken angeordneten Racks mit kürzeren Kabeln preiswerter und schneller verbinden. Preiswert, so lobten die zur Einweihung angereisten Festredner aus der Politik auch den Bau dieses ungewöhnlichen „Stapelregals“, allen voran der Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Dr. Georg Schütte. Und vor allem: Er blieb im geplanten Budget von 12 Millionen Euro und sogar einigermaßen im Zeitrahmen.