c't 4/2016
S. 6
Leserforum
Briefe, E-Mail, Hotline

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Niemand braucht …

Editorial „Holzweg“ von Ingo T. Storm über autonome Autos, c’t 3/16, S. 3

„In 1977, Ken Olsen, the founder and CEO of Digital Equipment Corporation, said, ‚There is no reason for any individual to have a computer in his home.‘“ Hätte er Ihnen zu einem autonom fahrenden Auto vielleicht zugestimmt?

Wilfried Kern

Wetten, dass …?

Wer schon einmal aufmerksam in einem „selbstfahrenden“ Auto mitgefahren ist, weiß, dass der Bremsassistent das Ende der Straße nicht sieht. Er beobachtet das voran fahrende Auto aufmerksam und gibt noch lustig Gas, während weiter vorne schon gebremst wird. Damit verlängert er mutwillig seinen Bremsweg und den der Folgenden.

Ähnliches passiert, wenn jemand zu nah, aber mit Geschwindigkeitsüberschuss vor dem „selbstfahrenden“ Auto einschert. Der Bremsassistent wettet darauf, dass der Abstand in einigen Sekunden wieder stimmt, und macht einfach nichts. Dass der (ein)gescherte Fahrer leider gleich bremsen muss, weil jemand vor ihm von der Auffahrt auf unsere Fahrspur wechselt, sehe ich voraus – er nicht.

Matthias Seifert

Atomkraft: Ja bitte!

Kernkraft als bisher „teuerste technologische Sackgasse“ zu bezeichnen und das autonome Fahren damit zu verknüpfen, zeugt von der Sachunkenntnis des Verfassers. Momentan sind 442 Reaktoren in Betrieb, trotz des Alleinausstiegs Deutschlands nur 3 Reaktoren unter dem bisherigen Höchststand. In Bau befinden sich 66 Reaktoren, neu geplant sind momentan 84 Reaktoren, ein Großteil in aufstrebenden Entwicklungsländern. Die Gen 3+ kommt auf den Markt, Gen 4 steht bereits vor der Tür. China wird in 10 Jahren den ersten Thoriumreaktor anschalten. Flüssigsalzreaktoren bekommen Milliarden Dollar an Risikokapital, Russland wird Reaktoren in der Weltraumtechnik einsetzen und 50-MW-Mini-Reaktoren können schon in 10 Jahren Großbritannien mit Strom versorgen. Zukunft findet außerhalb Deutschlands statt.

Frank Heinze

Blackouts im Grünen

Man berechne mal den Energieinhalt der jährlich verbrauchten Benzin- und Dieselmenge der PKWs in ganz Deutschland. Selbst wenn E-Cars nur 20 % davon verbrauchen sollten – unrealistisch, hauptsächlich wegen der Akku-Lade- und Entladeverluste –, würde das bedeuten, dass wir nicht nur keine Kohle- oder Kernkraftwerke abschalten dürften, sondern ganz im Gegenteil noch etliche hinzubauen müssten, einschließlich der pittoresken Trassen.

Ein weiteres Problem: Unsere Stromnetze sind auf der „letzten Meile“ gar nicht dafür ausgelegt, dass alle Haushalte nachts mit Maximallast arbeiten. Einfamilienhäuser sind üblicherweise mit 3×30 A oder 3×50 A abgesichert (entsprechend max. 20 bis 35 kW). Da muss man schon mehrere Stunden laden, bis der fahrbare Untersatz wieder voll ist und man am nächsten Tag bis zur Arbeitsstätte und zurück kommt. Und was macht der Nachbar? Der lädt auch und … Leider ist der nächste Mittelspannungstrafo, der durchschnittlich 50 bis 100 Wohneinheiten versorgt, nur auf 3×500 A ausgelegt. Bei den ersten 10 Nachbarn klappt es also, danach: Blackout!

Dr. Andreas Schindler

Continuum zur Fotobearbeitung

PC-Imitat, Microsoft Continuum und Display Dock sollen das Smartphone zum PC machen, c’t 3/16, S. 60

Ich benutze seit Jahren Lumias, vor allem wegen der recht guten Foto-Funktionen; es ersetzt mir oft die Kamera und ich habe entsprechend viele Bilder auf dem Gerät. Und genau hier hat Continuum einen großen Nutzen: Dank Display Dock mit angehängtem 24-Zöller lassen sich Fotos ohne Aufwand großformatig darstellen, beurteilen und sogar bearbeiten. Verglichen mit der „alten“ Methode (Fotos via OneDrive oder USB auf den PC kopieren, damit man sie großformatig ansehen kann) ein deutlicher Komfortgewinn.

MrZock auf ct.de

Linux-Distribution Solus 1.0

Newcomer, Linux-Distribution Solus mit Budgie-Desktop, c’t 3/16, S. 70

Vielen Dank für Ihren fundierten und interessanten Artikel über Linux und Solus 1.0. Als Besitzer zweier betagter, selbstgebauter Office-Systeme mit Athlon 240 und 270, betreibe ich einen PC mit Windows 7 und den anderen mit Linux Mint 17.2. Linux gewinnt klar!

Mit seiner verfehlten Strategie, Windows-7-Kunden unter Upgrade-Druck zu setzen, macht Microsoft einen schweren Fehler. Unverständlich bleibt mir der geringe Marktanteil von Linux.

Franz Goedecke

Pfand für E-Schrott

Online-Händler proben Aufstand gegen neues Elektroschrott-Gesetz, c’t 3/16, S. 90

Der Weg zum Wertstoffhof ist zu aufwändig, daher bestellt man einen Rücksendeaufkleber, packt ein Paket und bringt das Ganze zur Post, weil das einfacher ist? Unwahrscheinlich. Mal abgesehen von dem Umwelt-Unsinn, dass der ganze Müll dann nochmal einzeln kreuz und quer durch die Republik gefahren wird.

Damit die Rückgabe funktioniert, müsste dabei was rausspringen, in bar oder als Gutschein/Gutschrift. Dann laufen die Leute auch zum Wertstoffhof. Die Rückvergütung würde letztlich natürlich auf den Neupreis draufgeschlagen werden müssen, also im Grunde eine Art Pfandsystem.

Tim R. auf ct.de

PIN auf dem Beleg

MacGyvers Karten, Kreditkarten-Betrug trotz Chip+PIN, c’t 3/16 S. 76

Ich gehe davon aus, dass das Sicherheitsproblem noch größer ist. Software-Probleme in den Terminals machen die Betrügereien einfacher, auch mangelt es am Verständnis des Verkaufspersonals. Beispiel aus den letzten Tagen: Zahlung per EC-Karte in einem Lebensmittelgeschäft. Transaktion wird abgebrochen, Beleg am Terminal ausgedruckt. Die Kassiererin meint: „Oh da ist wieder die Pin mit drauf“, Beleg wird zerknüllt und soll in den Papierkorb. Wir haben den Beleg an uns genommen, wie immer bei irgendwelchen Problemen, tatsächlich steht die Pin auf dem Beleg. Offensichtlich ein bekannter Software Fehler, keiner kümmert sich um das Abstellen. An meine Bank gegeben, natürlich Pin abgedeckt und seit einer Woche Funkstille. Scheint niemanden zu interessieren.

Hans Mozes

Ausfallsicherheit bei Stromausfall

SSD jetzt!, Flash-Speicher als Systembeschleuniger, c’t 3/16, S. 92

Ich lese immer wieder gerne Tests zu neuen SSDs. Leider gehen Sie selten auf das Ausfallrisiko für Laufwerke aufgrund plötzlichen Stromverlusts ein. Hier kann es im ungünstigsten Fall zu einem Totalausfall der SSD kommen. Das muss nicht mal ein Stromausfall im klassischen Sinne sein, es reicht schon, dass man den Rechner „abwürgt“, weil er sich aufgehängt hat. Fanden zu diesem Zeitpunkt Schreibprozesse auf der SSD statt, können ganze Blöcke ausfallen. Bessere SSDs wie die Crucial-MX-Serie oder die Samsung-Pro-Laufwerke federn dieses Risiko mit Pufferkondensatoren ab. Hier sollte man keinesfalls am falschen Ende sparen.

Carsten Olschlies

Flaschenhals Router

Tunnel durchs Internet, Mobile Geräte mit VPN sicher ins Netz bringen, c’t 3/16, S. 126

Ich betreue seit vielen Jahren Firmen mit unterschiedlichen UTM Appliances. Wir haben häufig die Anforderung, dass für die Heimarbeitsplätze und oder kleinen Handelsfilialen Anbindungen über VPN realisiert werden. Auf der Client-Seite ist uns inzwischen mehrfach aufgefallen, dass trotz VDSL-Verbindung oder Kabelanschlüssen über IPSEC VPN nur ein Bruchteil der verfügbaren Leitungskapazität zur Verfügung steht. Anfangs, zu ADSL-Zeiten, dachten wir, das läge am Overhead des VPN Protokolls; inzwischen wissen wir, dass die meisten vom Provider mitgelieferten Router mangels schwachbrüstiger CPU nur geringe VPN-Leistungen haben. Aus Kostengründen haben wir meistens vorhandene Router der Provider genommen, um die Anbindung zu realisieren, also Easyboxen, Fritzboxen oder Cisco-Boxen.

Insbesondere die weit verbreiteten Fritzboxen (6360, 6490, 7390, 7430,7490) enttäuschen mit einer verfügbaren Netto-Geschwindigkeit von nur 10 bis 14 MBit/s. Das ist schade, denn so werden die hohen Download-Kapazitäten, die für flüssiges Arbeiten mit größeren Datenmengen nötig wären, leider nicht genutzt. Wir haben ein paar Tests mit der Fritzbox 7490 im Labor gemacht. Mit einem SSH-Zugang könnte man bei VDSL 100 zwischen 70 und 80 MBit/s übertragen, aber bei VPN mittels IPSEC mit 3DES-Verschlüsselung sind es nur noch 8 MBit/s. Verwendet man VPN und AES128 oder AES256, erzielt man je nach verwendeter DH Group (2, 5, 14) bis zu 14 MBit/s.

Martin Schmitt

KO-Kriterium

Beim Lesen Ihres Artikels ist mir der Kragen geplatzt. Da schreibt der Autor „… kann mit wenigen Handgriffen einen VPN Zugang einrichten …“ und benötigt ganze zweieinhalb lobende Seiten, um diese wenigen Handgriffe zu beschreiben.

Ich habe als Anwendungsprogrammierer schon unzählige VPN-Verbindungen zu allen möglichen Zielen meiner Kunden hergestellt. In der Regel klappt das mit Windows Bordmitteln innerhalb weniger Minuten. Allerdings nicht zu Fritzboxen; ich habe es bisher mit Windows 7 nicht geschafft und nach unzähligen Versuchen mit allerlei Tools meine Kundschaft gebeten, einen anderen Router zu kaufen. Nach meinem Verständnis hat AVM ausschließlich das überholte IKEv1-Protokoll für IPSec-Tunnel implementiert, was aber wohl nur von Windows bis XP/Vista unterstützt wurde.

Mir ist vollkommen unverständlich, wieso AVM dieses „seltene“ Betriebssystem Microsoft Windows anscheinend ignoriert, und mir ist ebenfalls unverständlich, weshalb dieses aus meiner Sicht KO-Kriterium in Ihrem Bericht nur ganz kurz und beiläufig angerissen wird.

Rolf Blomberg

Netzwerkfähig, mehrbenutzerfähig

Sicher ins Archiv, Bildverwaltung auf dem PC und im Netzwerk, c’t 3/16, S. 112

Im Test schreiben Sie, dass Server-Client-Lösungen vierstellige Beträge kosten, zu teuer und zu mächtig sind. Gerade Imabas ist im Netzwerk gut skalierbar. Dann hätten Sie für 50 Euro ein Programm mit voller Netzwerkfähigkeit und Benutzerverwaltung. Imabas, das übrigens seit 2001 in Deutschland entwickelt wird, wurde bisher in der c’t nur einmal kurz erwähnt – obwohl es viel kann und preislich durchaus attraktiv ist.

Dennis Kielhorn

Imabas nahm nicht am Test teil, da es die Grundvoraussetzungen, einen IPTC-Editor und Export im XMP-Format, nicht unterstützt.

Picasa in der Praxis

Als langjähriger Nutzer von Picasa, privat wie in der Zahnarztpraxis, finde ich Ihre Bewertung von Picasa etwas unfair. Zunächst einmal muss ich mich nie um Lizenzen kümmern, auch wenn das Programm auf diversen Rechnern läuft. Da alle anderen Programme Geld kosten, wären Hinweise nützlich gewesen, wie sich das beim Multi-User-/Multi-PC-Betrieb in der Praxis auswirkt. Zum anderen kann man die Rechteverwaltung für Picasa zumindest in kleinen Gruppen auf dem NAS wie auf dem PC über die Verzeichnisrechte lösen. Konkret habe nur ich Schreibrechte, Angestellte wie Familienangehörige nur Leserechte.

Schließlich bleiben meine Bildverbesserungen auch ohne Übertragen der Benutzerdatenbank bei Backups und beim Kopieren der Bildverzeichnisse erhalten und sind für andere Benutzer sichtbar, weil Picasa die Bildbearbeitungen in kleine Textdateien schreibt, die beim Sichern mitkommen beziehungsweise beim Aufbau der Benutzerdatenbanken anderer Benutzer berücksichtigt werden. Auch für die Verteilung von Fotos ist Picasa großartig, weil meine Verwandten über die Picasa-Webalben in einem Rutsch Fotos in ihr lokales Picasa herunterladen können.

Michael Logies

Bildverwaltung für Vereine

Ich bin Trainer bei einem Sportverein und nebenher Wettkampf-Fotograf. Die Fotos nutze ich im Training als Anschauungsmaterial, für die Presse und für Webgalerien. Mittlerweile habe ich ein ansehnliches Bildarchiv, welches ich chronologisch auf der HDD ablege (Import, Sichtung und schnelle Korrekturen über FaststoneViewer, Webgalerien mit Jalbum). Mein Problem: Ich finde die Bilder nicht wieder und verbringe für mein Empfinden zu viel Zeit mit Suchen. Auch das Erstellen der Galerien ist zwar mittlerweile ein eingespielter, aber doch langwieriger Prozess.

Deshalb habe ich angefangen, mich mit dem Thema Bilderdatenbank zu beschäftigen. Für einen, der anfängt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, fehlt allerdings so ein bissel der Praxisbezug. Ich hätte mir wirklich ein paar Fallbeispiele gewünscht, an denen man ableiten kann, welches Programm sich mit welchem Problem/Szenario am besten zurechtfindet.

Ergänzungen & Berichtigungen

Fotoverwaltung im LAN mit Photoshop Elements

Sicher ins Archiv, Bildverwaltung auf dem PC und im Netzwerk, c’t 3/16, S. 112

Photoshop Elements ist zwar über „Datei/Kataloge verwalten“ in der Lage, seine Bibliothek auf einem Netzlaufwerk abzulegen, auch speichert PE Metadaten in Fotos auf Netzlaufwerken. Allerdings verhindert ein Bug, dass sich Fotos in 90-Grad-Schritten drehen lassen. Neue Dateien speichert das Programm hingegen problemlos auf Netzlaufwerken.

Mercury: Adblocker unter iOS kostenpflichtig

Die Welt in der Hand, Mobil-Browser für Android, iOS und Windows Phone, c’t 3/16, S. 120

Der Werbeblocker des Mercury-Browsers ist unter iOS Teil des Premium-Pakets für 24 US-Dollar pro Jahr. Der Edge-Browser bietet einen Privatmodus.

Wir freuen uns über Post

Ausgewählte Zuschriften drucken wir ab und kürzen sie wenn nötig sinnwahrend.

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