c't 4/2016
S. 58
Test
USB-Adapter
Aufmacherbild

Kann gehen, muss aber nicht

Monitore per USB-Typ-C-Adapter anschließen

Das neue USB-Steckerformat Typ C sieht vor, dass man darüber auch Monitore digital und mit hoher Auflösung versorgen kann. Adapter auf alle gängigen Display-Anschlüsse gibt es bereits, doch funktionieren sie wirklich an jedem Rechner?

Die Idee klingt verführerisch: USB Typ C als Rundum-sorglos-Port, der Daten schaufelt, viel Strom überträgt und Monitore ansteuert. Darüber hinaus sollen die symmetrischen Stecker in jeder Ausrichtung passen – vorbei die Zeiten, in denen man ertasten musste, wie herum ein USB-Stecker passt. So weit die Theorie. Unser Test von vier Monitor-Adaptern mit Typ-C-Anschluss zeichnet jedoch ein anderes Bild.

Skurrilerweise ist der Thunderbolt-Blitz im Moment der einzig zuverlässige Indikator dafür, welche USB-Funktionen ein Typ-C-Port beherrscht.

Aber der Reihe nach. Die USB-Spezifikation für die Steckverbinder vom Typ C beschreibt nicht nur Datenverbindungen für USB 2.0 (Low-, Full- und Highspeed) sowie die schnelleren 3.0- und 3.1-Modi (SuperSpeed, SuperSpeedPlus), sondern auch sogenannte „Alternate Modes“. Dabei werden einige der insgesamt 24 Kontakte für andere Verbindungen umgewidmet. Einer davon ist DisplayPort für den Anschluss von Monitoren. So kann die reguläre Grafikeinheit eines Gerätes auch externe Monitore versorgen, anders als bei älteren USB-Monitor-Adaptern und -Docking-Stationen, wo im Adapter ein eigener Grafikchip saß, der eigene Treiber erforderte.

Kontaktbörse

Typ-C-Adapter gibt es nicht nur für DisplayPort, sondern auch für HDMI, DVI und VGA. Bei Letzteren sitzen im Adapter Wandlerchips, die ohne eigene Treiber auskommen. Wir haben vier Adapter der Firma Lindy ins c’t-Labor geholt. Sie tragen sperrige Namen wie „USB 3.1 Type C DP Adapter“ respektive Lindy-typische Produktnummern von 43190 bis 43193.

Während man Display-seitig also freie Wahl hat, bieten bisher nur wenige PCs und Notebooks überhaupt Typ-C-Buchsen. Und selbst von denen beherrschen nur die wenigsten Alternate Modes. So verweigerten etwa unser PC-Bauvorschlag aus c’t 25/15 [1] und der Business-PC HP Elitedesk (siehe S. 60) die Zusammenarbeit mit den vier getesteten Adaptern mit dem Hinweis „Die DisplayPort-Verbindung funktioniert möglicherweise nicht.“ Hintergrund: Die Hersteller haben keinen der Display-Ausgänge des Prozessors zum Typ-C-Port geführt. Aktuelle Intel-Chipsätze können das derzeit nicht von Haus aus.

Dafür bedarf es eines Zusatzchips, sprich des Alpine-Ridge von Intel. Ursprünglich wurde der als Thunderbolt-3-Controller angepriesen. Aus uns nicht bekannten Gründen kommt er auf diversen Boards derzeit aber nur in seiner Teilfunktion als USB-3.1-Controller zum Einsatz. Ob er dann auch den Alternate Mode für DisplayPort beherrscht, hängt wiederum vom Board-Hersteller ab.