c't 4/2016
S. 90
Trend
Neuronale Netze, Blockchain, Smartbikes, Sprachanalyse

Was sonst noch auf uns zukommt

Zwischen Hype und Realität: Blockchain, neuronale Netze, Sprachanalyse und Smartbikes

Die von Bitcoin bekannte Blockchain ist das neue Buzzword in der Start-up-Szene. Die jüngsten Fortschritte bei neuronalen Netzen und in der Sprachanalyse werden aber noch früher unseren Alltag durchdringen.

Neuronale Netze: das simulierte Gehirn

Still und heimlich kommen neuronale Netze 2016 beim Anwender an. Nachdem in den letzten drei Jahren immer mehr Universitäten, Firmen und Start-ups im Bereich tiefer neuronaler Netze geforscht haben, hält die Technik in diesem Jahr Einzug in zahlreiche Produkte. Tiefe neuronale Netze simulieren menschliche Gehirne in Form von miteinander verbundenen Schichten von „Neuronen“ und lernen, indem sie „Synapsen“ abschwächen oder verstärken (siehe c’t 9/14, S. 144).

Der Nutzer bekommt davon nicht viel mit, weil die neuen Verfahren hauptsächlich bestehende Cloud-gestützte Anwendungen verbessern. Trotzdem nimmt Deep Learning 2016 Einfluss auf unser Leben: durch zusätzliche Fähigkeiten von Alexa, Siri und Now, besser sortierte Bildersammlungen, intelligentere Chatbots und passendere Vorschläge beim Suchen und Shoppen.

Auch für die Grafikkartenhersteller lohnt sich der Trend: Ohne die parallelisierte Rechenkraft der Beschleuniger lernen die neuronalen Netze nicht schnell genug. Nvidia schwimmt bereits auf dieser Welle. Die 2016 erscheinende Architektur „Pascal“ soll für die bei neuronalen Netzen nötigen Berechnungen auf großen Matrizen optimiert sein. Viele Forscher setzen die relativ günstigen Gamer-Grafikkarten ein, außerdem sind viele Frameworks für neuronale Netze Open Source. 2016 kann man also auch zu Hause eigene Experimente mit den simulierten Gehirnen starten.