c't 4/2016
S. 130
Test
Musik-Software
Aufmacherbild

In der Endlosschleife

Die Digital Audio Workstations Ableton Live 9.5 und Bitwig Studio 1.3

Bei der Produktion elektronischer (Tanz-)Musik ist Ableton Live dank seines auf Loops und Clips aufbauenden Konzepts seit Jahren erste Wahl. Doch die Entwicklung schien zuletzt an Fahrt verloren zu haben. Diese Schwäche will der junge Konkurrent Bitwig Studio ausnutzen und lockt mit schicker Bedienoberfläche und einzigartigen Spezialfunktionen.

Digital Audio Workstations (DAW) wie Cubase und Logic arrangieren ihre Spuren stets auf einer linearen Zeitleiste. Im Unterschied dazu arbeiten Ableton Live und Bitwig Studio hingegen mit einzelnen Clips, die in einer zusätzlichen Tabelle aufgelistet werden. Dort lassen sie sich beliebig kombinieren und laufen synchronisiert meist endlos ins Runde. Ein Clip kann dabei nicht nur eine Sample-Loop, sondern auch eine beliebig lange Audio- oder MIDI-Datei sein. Dadurch lassen sich verschiedene Arrangements live spielen und austesten, bevor man sie in der Zeitleiste festklopft. Dies beschleunigt nicht nur das Musikmachen, sondern fördert auch ungewöhnliche Ideen zutage.

Seit der Vorstellung von Live 9 vor drei Jahren hat Ableton nur kleine kostenlose Updates ausgeliefert. Aktuell ist Version 9.5, die auch den neuen Push-Controller unterstützt. Wegen der langen Entwicklungszeit kann sich Ableton auf eine sehr große Entwickler- und Nutzergemeinde stützen.