c't 3/2016
S. 49
News
Audio-Video

Livestreaming-Kamera mit Multicam-Funktion

Die Movi-Kamera nutzt ihre hohe 4K-Auflösung, um dynamisch auf 720p-Ausschnitte zu zoomen.

Die faustgroße Kamera Movi ist mit einer großen Glaslinse (f2.8, 150° Bildwinkel) und zwei Stereomikrofonen ausgestattet; der Kameraboden ist magnetisch. Ein eingebautes Gyroskop dient unter anderem zur elektronischen Bildstabilisierung.

Das Videobild zeichnet ein 4K-Sensor mit 30 Bildern/s auf. Es werden allerdings nur 720p-Ausschnitte gestreamt oder auf MicroSD-Karte gespeichert, die man in der Live-Vorschau der zwingend zur Steuerung benötigten iOS-App auswählt. Dort wechselt man per Fingertipp virtuelle Kamerapositionen. Alternativ lässt man dem Protagonisten mittels automatischer Gesichtserkennung und Motion Tracking virtuelle Kameras folgen. Bildausschnitte lassen sich zoomen oder verschieben.

Zum Netz nimmt die Movi Kontakt über WLAN (2,4 und 5 GHz) auf. Mit ihrem 1200-mAh-Akku soll Movi bis zu eine Stunde live über WLAN streamen können; alternativ lässt sie sich am mitgelieferten Netzteil betreiben. Die Movi-Kamera soll ab April für 400 US-Dollar auf den Markt kommen. Vorbesteller erhalten 50 Prozent Rabatt. (vza@ct.de)

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Verblüffender Sound-Editor für Musik-Aufnahmen

Musik-Produzenten können mit Melodyne 4 die Klang-Charakteristika und das Tempo mehrstimmiger Aufnahmen korrigieren.

Die Firma Celemony erstaunt immer wieder mit spektakulären Algorithmen, um einzelne Töne in Gesangs- oder Intrumentalaufnahmen zu korrigieren. Die neue Version Melodyne 4 kann mit ihrem „Polyphonic Spectrum Shaper“ erstmals neben der Tonhöhe und dem Timing auch die Obertonstruktur einzelner Noten in mehrstimmigen (!) Aufnahmen verändern. Dadurch lassen sich die grundlegenden Klangeigenschaften der Instrumente bearbeiten, von subtilen Anpassungen beim Anschlag und Sustain einer Note, bis zu brachialen Änderungen, die eine Gitarre plötzlich wie einen Synthesizer klingen lassen.

Melodyne kann die Klangeigenschaften eines Instruments auch auf eine andere Spur übertragen. Zur schnelleren Bearbeitung lassen sich nun mehrere Spuren gleichzeitig öffnen. Außerdem erkennt die neue Version eventuelle Temposchwankungen von Aufnahmen, die ohne Click-Track frei eingespielt wurden. Die Tempi lassen sich dann wesentlich natürlicher bearbeiten als in einer DAW mit linearen Tempovorgaben.

Melodyne läuft als Stand-alone-Software oder als Plug-in in allen gängigen DAWs. Die Preise rangieren je nach Ausbaustufe zwischen 100 und 700 Euro; ein Update von einer älteren Studio-Version kostet 150 Euro. (Kai Schwirzke/hag@ct.de)