c't 3/2016
S. 37
News
Server

Hyperkonvergente Systeme für kleine Rechenzentren und Filialen

Hardware-Basis der Atlantis Hyperscale CX-4 kann ein Dell PowerEdge FX2 sein.

Die US-Firma Atlantis Computing hat im noch jungen Markt der „hyperkonvergenten“ Systeme eine Nische ausgemacht: Maschinen für kleine Rechenzentren oder Zweigstellen von Firmen (Remote Office, Branch Office, ROBO). Die Appliance Hyperscale CX-4 vereint Rechenleistung und Massenspeicher für 60 bis 300 virtuelle Desktops, je nach Bedarf an Leistung und dauerhafter (persistenter) Datenspeicherung der einzelnen VMs. Als Hypervisoren stehen VMware vSphere 5.5/6 oder Citrix XenServer 6.5 zur Wahl.

Hardware-Basis der Hyperscale CX-4 sind Standard-Server von Herstellern wie Cisco, Dell, Lenovo oder Supermicro: Ein Rack-Einschub vereint zwei separate Maschinen auf zwei Höheneinheiten. Sie sind redundant zu einem Failover-Cluster mit hoher Verfügbarkeit verschaltet, insgesamt stehen 48 Xeon-Prozessorkerne bereit und mindestens 256 GByte RAM. Als Massenspeicher kommen ausschließlich SSDs zum Einsatz, die eine effektive Kapazität von 4 TByte bereitstellen. Der Einstiegspreis liegt bei 43 000 US-Dollar inklusive drei Jahren Vor-Ort-Support, gerechnet ohne Mehrwertsteuer. (ciw@ct.de)

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ARM-Opteron A1100 endlich lieferbar und günstig

Ein Opteron A1100 vereint 64-Bit-ARM-Kerne, 10-Gigabit-Ethernet, SATA und PCI Express in einem Chip.

Mit mehr als einem Jahr Verspätung liefert AMD nun die drei Opteron-Prozessoren A1170, A1150 und A1120 an Systemhersteller aus. Diese „Seattle“-Prozessoren sind Systems-on-Chip (SoCs), die vier oder acht Cortex-A57-Kerne mit ARMv8-A-Mikroarchitektur mit zahlreichen I/O-Controllern vereinen. Integriert sind etwa Ethernet-Controller für zwei 10GbE-Ports, 14 SATA-Ports und acht PCIe-3.0-Lanes sowie USB-Ports. Angesichts der vielen Schnittstellen ist der Preis von rund 150 US-Dollar für den teuersten Opteron A1170 günstig.

Der Hauptspeicher kann auf bis zu 128 GByte ECC-RAM in Form von vier DDR4-RDIMMs anschwellen. Die Rechenleistung dürfte nicht sonderlich hoch ausfallen, denn die ersten ARM-Opterons takten höchstens mit 2 GHz; der konkurrierende APM X-Gene bleibt trotz 2,4 GHz hinter vergleichbaren Xeons zurück. AMD wollte auch keine Benchmark-Werte verraten und verwies darauf, dass der Opteron A1100 für anwendungsspezifische Systeme gedacht sei.

Der Opteron A1100 ist zum Auflöten ausgelegt. AMD hofft, dass andere Firmen ihn in ihren Mikroservern, NAS- und anderen Storage-Systemen sowie Netzwerkgeräten einsetzen. Bisher gibt es wenige Ankündigungen außer dem Entwicklersystem Overdrive 3000, für das die britische Firma SoftIron keinen Preis veröffentlicht. Der Vierkerner Opteron A1120 sollte schon Ende 2015 auf dem „günstigen“ HuskyBoard erscheinen: Diese Mini-Platine des BeagleBoard-Entwicklers CircuitCo soll die erste sein, die die Spezifikation 96Boards Enterprise Edition (96Boards EE) der Linaro-Community erfüllt. Preise und Liefertermine konnte AMD aber nicht nennen. (ciw@ct.de)

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Mainboards mit Xeon D-1500 von Gigabyte

Das Mini-ITX-Serverboard Gigabyte MB10-DS3 ist mit dem Xeon D-1541 bestückt.

Die Prozessoren der Baureihe Xeon D-1500 von Intel enthalten bis zu acht CPU-Kerne, Ethernet-Controller für zwei 10GbE-Ports. Sie binden bis zu sechs SATA-Ports und 32 PCIe-3.0-Lanes an. Gigabyte bestückt nun vier Mini-ITX-Platinen mit den Xeon-D-Typen 1541 (Octo-Core, 2,1 GHz) oder 1521 (Quad-Core, 2,4 GHz).

Die Mainboards MB10-DS0 und MB10-DS3 kommen jeweils mit einem Xeon D-1541, doch nur die Version -DS3 hat außer zwei 1-GbE-Ports auch zwei SFP+-Anschlüsse für 10-Gigabit-Ethernet. Auch das MB10-DS4 unterscheidet sich vom MB10-DS1 im Wesentlichen durch SFP+-Ports; beide Boards sind mit dem Xeon D-1521 bestückt.

Auf jedes Board der MB10-Familie passen vier DDR4-Speichermodule mit ECC und bis zu 32 GByte Kapazität (RDIMM), pro UDIMM sind höchstens 16 GByte möglich. Insgesamt kann der Hauptspeicher bis zu 128 GByte fassen. Alle Boards besitzen sechs SATA-6G-Ports, einen PCIe-3.0-x16-Steckplatz sowie den Fernwartungschip Aspeed AST2400, der auch VGA-Displays ansteuert. Preise und Liefertermine hat Gigabyte bisher nicht genannt. (ciw@ct.de)

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