c't 26/2016
S. 18
News
Gekaufte Amazon-Rezensionen

Macht nur weiter so

Amazons neue Regeln für Rezensionen sind laxer als erwartet

Seit Jahren ärgern sich Amazon-Nutzer über gekaufte Jubel-Rezensionen. Nun hat Amazon seine Bedingungen geändert – doch Händler werden weiterhin Bewertungen kaufen können. Für Konsumenten könnte die Situation noch intransparenter werden.

Ende November hat Amazon einen Passus aus seinen Rezensionsbedingungen gestrichen, der es explizit erlaubte, Produkte kostenlos abzugeben und als Gegenleistung eine Rezension auf Amazon.de zu verlangen. Nach diesem Schema hatten Dienstleister wie AMZStars oder der „Club der Produkttester“ (nicht zu verwechseln mit Amazons „Vine – Club der Produkttester“) für Amazon-Händler wie am Fließband Rezensionen generiert.

Video: Nachgehakt

Noch in der selben Woche schickte die Münchner Firma AMZStars den bei ihr registrierten Händlern eine Mail mit dem Betreff „A bisserl was geht immer“. Man habe ein neues Modell für die Generierung von Bewertungen entwickelt. Die Schlussbotschaft an die Händler: „Macht’s nur so weiter!“ Auch die Kölner Vorwärts GmbH, die den „Club der Produkttester“ betreibt, meldete sich bei ihren Händlern: „Ab dem 1. Dezember können Sie wieder wie gehabt wettbewerbsrechtlich unbedenkliche Rezensionen über uns beziehen, die konform sind mit allen Amazon-Vorgaben.“

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