c't 26/2016
S. 110
Test
Gaming-Monitore
Aufmacherbild

Schnelles Spiel

Gaming-Monitore mit hohen Bildraten im Vergleich

Nur besonders schnelle Displays können die volle Framerate leistungsfähiger Grafikkarten umsetzen, um auch in rasanten Shootern ein scharfes, schlierenfreies Bild zu liefern. Sechs Modelle mit Frameraten von 144 Hz und mehr mussten unter Beweis stellen, wie weit ihre Spieletauglichkeit geht.

Leistungsfähige Spiele-PCs erzeugen mehr Bilder pro Sekunde, als konventionelle Displays darstellen können. Deshalb haben fast alle namhaften Monitorhersteller spezielle Gaming-Displays im Sortiment, die besonders hohe Bildraten erreichen. Das ermöglicht eine scharfe und ruckelfreie Darstellung, die sich unmittelbar und schnell anfühlt. Wir haben uns sechs aktuelle Bildschirme angesehen, die diese Ansprüche erfüllen und preislich zwischen 300 und 1000 Euro liegen.

Zwei der drei 24"-Modelle zeigen die Full-HD-Auflösung 1920 × 1080. Das verbleibende hat, wie die drei 27-Zöller, 2560 × 1440 Pixel (WQHD). Alle Geräte schaffen bis zu 144 Bilder pro Sekunde, die von Asus und Acer sogar 165 respektive 180 Hz. Das macht sich selbst auf dem Desktop bemerkbar: Verschiebt man ein Fenster, bleiben Inhalte und Schrift in der Bewegung scharf, die Anzeige reagiert unmittelbarer auf die Mausbewegung als ein konventionelles 60-Hz-Display.

Video: Nachgehakt

Hohe Refresh-Raten am Display sind aber nur die halbe Miete, wie Gamer wissen. Es lauert das VSync-Dilemma: Diese Funktion koppelt die Bildausgabe der Grafikkarte an die Bildwiederholfrequenz des Displays. Liefert die GPU in einem 3D-Spiel mehr Bilder als die Wiederholrate des Monitors, sorgt VSync dafür, dass das Bild nicht zerreißt – der Grafiktreiber verwirft die überzähligen Frames. Nachteil: Braucht die Grafikkarte mal länger zum Berechnen eines Bildes als der Monitor für den Bildaufbau, kommt es zu störenden Rucklern oder Sprüngen im Spielablauf. Das können Funktionen wie Double- oder Triple-Buffering kompensieren; letztere erhöht aber auch die Eingabeverzögerung (Input Lag). Reaktionsschnelle Gamer merken bei niedrigen Bildraten, dass das Spiel verzögert auf Mausbewegungen reagiert.

VSync, G-Sync und FreeSync

Mit FreeSync [1] und G-Sync [2] versprechen AMD und Nvidia Abhilfe gegen das VSync-Problem. Grafikkarte und kompatibles Display passen ihre Bildwiederholrate dynamisch aneinander an, um in einem weiten Frequenzbereich ein flüssiges, scharfes Bild anzuzeigen. Die Verbindung muss dabei zwingend über den DisplayPort hergestellt werden; HDMI ist damit bislang nicht kompatibel. Wirklich butterweich ist der Bildaufbau unter 40 Frames für manches Auge allerdings selbst dann nicht. Wer sich selbst einen Eindruck davon verschaffen möchte, wie die adaptiven Bildratentechniken in der Praxis funktionieren, kann Nvidias Pendel-Demo oder das AMD-Gegenstück Windmill ausprobieren (siehe c’t-Link) – natürlich nur mit der jeweils passenden Grafikkarte.

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