c't 25/2016
S. 34
News
Facebook, Firefox

Falschmeldungen sollen US-Wähler beeinflusst haben

Die Berichterstattung der etablierten Medien im Vorfeld zu den US-Präsidentschaftswahlen ist von Fake-News in sozialen Netzwerken überlagert worden. So lautet der Vorwurf, den zuletzt die US-amerikanische Medienplattform BuzzFeed, zuvor aber schon die britische Tageszeitung The Guardian geäußert hat. Demnach haben Firmen, die ihren Gewinn mithilfe von Google AdSense erwirtschaften, auf Facebook und Twitter tausende Falschmeldungen veröffentlicht, die wiederum eifrig von Social Bots und Trump-Befürwortern geteilt worden seien.

Solche Fake-News sollen die US-Wahl beeinflusst haben.

In Veles, einer kleinen Stadt in Mazedonien, sind dem Guardian zufolge 150 Domains registriert, unter denen tagtäglich Clinton-feindliche oder Trump-befürwortende Artikel veröffentlicht wurden. Warum? Ein junger Mann habe die Idee verfolgt, per Google AdSense Geld damit zu verdienen. Das Geschäftsmodell ist simpel: Der AdSense-Kunde bietet seine Webseite für Werbeanzeigen an. Durch jeden Besuch der Seite steigen die Einnahmen für den Seitenbetreiber. Der mazedonische Seitenbetreiber analysierte also, mit welchen Meldungen er die meisten Klicks für seine Seite gewinnen würde.

Das Ergebnis seiner Analyse seien Meldungen gewesen, welche die Diskussionen zu den anstehenden US-Wahlen befeuerten. Seine Geschäftsidee sprach sich herum: Heute sind von den 150 Domains noch über 100 aktiv und hören auf URLs wie WorldPoliticus.com und USConservativeToday.com. Sie erwecken damit den Anschein, aus den USA zu stammen.

Überschriften wie „Hillary Clinton wird 2017 vor Gericht stehen“ erreichten bis zu 140.000 Klicks, Shares und Reaktionen durch die Werbekanäle sozialer Netzwerke. Forscher der University of Southern California haben allein auf Twitter 400.000 Social Bots gefunden, die sich in die politische Debatte einmischten und für 20 Prozent aller Wahlkampf-Tweets sorgten. 75 Prozent von ihnen unterstützten Trump.

Google kündigte vergangene Woche einen AGB-Wechsel an, wonach Webseiten mit Falschinformationen aus dem AdSense-Programm ausscheiden müssten. Facebook passte die Werberichtlinien an und droht mit Accountsperre bei Zuwiderhandlung. Facebook-Chef Mark Zuckerberg behauptete in einem Statement zum Vorwurf, „über 99 Prozent der Posts, die Nutzer auf Facebook sehen, sind authentisch“. Dass Hoaxes zu einer Änderung des Wahlergebnisses geführt hätten können, sei „eine verrückte Annahme“. (lel@ct.de)

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Firefox 50 bringt Detailverbesserungen

Der lesefreundliche Modus lässt sich nun bequem über eine Tastenkombination erreichen.

Am 15. November hat Mozilla die Version 50 des Desktop-Browsers Firefox freigegeben. Das Update hatte sich um einige Tage verzögert, weil noch eine Code-Optimierung zur Verkürzung der Kaltstart-Zeit des Browsers anstand. Diese Änderung betrifft insbesondere den Start von installierten Add-ons, der nun wesentlich beschleunigt worden ist.

Praktisch für Viel-Surfer: Ein neuer Menüpunkt erleichtert den Wechsel zwischen mehreren geöffneten Tabs. Unter „Allgemein“ lässt sich ein Häkchen neben „Bei Strg+Tab die Tabs nach letzter Nutzung in absteigender Reihenfolge anzeigen“ setzen. Firefox zeigt dann beim Blättern mit Strg+Tab eine Kachelansicht der offenen Tabs in der Reihenfolge ihrer letztmaligen Nutzung.

Firefox 50 sortiert geöffnete Tabs im Vorschaukarussell auf Wunsch nach letzter Nutzung.

Den Lesemodus für eine Webseite erreicht man nun bequem über die Tastenkombination Strg+Alt+R. Außerdem lässt sich die Seite im Lesemodus auch ausdrucken, was deutlich zum Tinte- beziehungsweise Toner-Sparen beitragen dürfte. Die über Strg+F erreichbare Begriffssuche auf einer Webseite hat Mozilla um das Kriterium „Ganze Wörter“ ergänzt, sodass Stellen, die diesen Begriff in einem längeren Wort enthalten, auf Wunsch nicht mehr angezeigt werden.

Die in Firefox 48 eingeführte Mehrprozess-Architektur (Projekt „Electrolysis“) steht jetzt für alle Add-ons bereit, die Mozilla als Firefox-kompatibel eingestuft hat. Ob Electrolysis im laufenden Firefox aktiv ist, erfährt man in den „Informationen zur Fehlerbehebung“. Geben Sie dazu „about:support“ in die Adresszeile ein und sehen Sie unter „Fenster mit mehreren Prozessen“ nach.

Firefox 50 behebt außerdem insgesamt 27 Schwachstellen, von denen Mozilla drei als sicherheitskritisch einstuft. Auf der Mozilla-Website steht Firefox 50 für Windows, macOS und Linux zum Download bereit. Wer das automatische Update aktiviert hat, dürfte es bereits erhalten haben. Die nächste Version 51 von Firefox ist für Ende Januar 2017 geplant, laut Roadmap soll Ende 2017 bereits Firefox 57 erscheinen. (hob@ct.de)

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