c't 23/2016
S. 74
Test
Linux-Distribution
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Vorboten

Ubuntu 16.10 zeigt, wo Canonical mit seiner Linux-Distribution hin will

Die Linux-Distribution Ubuntu bringt jetzt die Vorabfassung einer renovierten Bedienoberfläche mit. Klassische Anwendungen kann man unter dem neuen Unity nicht starten. Soll man auch gar nicht: Canonical will die Installation und Handhabung von Programmen grundlegend ändern.

Verbesserungen für Container, Clouds und Unternehmens-IT zählen zu den größten Neuerungen des turnusgemäß Mitte Oktober veröffentlichten Ubuntu 16.10. Am meisten Aufsehen erregt hat aber eine andere Neuheit: Bei der Desktop-Ausführung der Linux-Distribution kann man eine neue Generation der Ubuntu-eigenen Bedienoberfläche ausprobieren. Neben dem standardmäßig gestarteten Unity 7 wird jetzt auch eine Technikvorschau von Unity 8 installiert.

Im Anmeldebildschirm kann man zwischen Unity 7 und 8 wählen.

Das neue Unity lässt sich am Anmeldebildschirm auswählen und erinnert nur auf den ersten Blick an das alte. An vielen Details merkt man, dass der bei Ubuntu Phone schon länger eingesetzte Desktop verstärkt auf Touch-Bedienung ausgelegt ist. Häufig stört das nicht, aber teilweise zieht die Abstammung ungewohnte Effekte nach sich. Nach dem Anschließen eines Bildschirms an ein Notebook ließ sich beispielsweise das integrierte Display nicht mehr verwenden: Ähnlich wie bei Smartphones und Tablets zeigt Unity 8 dort nur einen hochkant eingeblendeten Hinweis, das Display sei gesperrt, weil ein externer Monitor angeschlossen sei. Zugleich wurde auch das Touchpad gesperrt. In den kargen Systemeinstellungen fand sich keine Möglichkeit, dieses Verhalten zu deaktivieren. Auch die Bildschirmauflösung ließ sich nicht einstellen.